Amtsblatt der Stadt Steyr 1978/2

12 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1978 BURGERMEISTER WEISS BERICHTET UBER DAS ENTWICKLUNGSKONZEPT FUR DIE STADT STEYR In dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluß vom 22, Februar 1977 über das Entwicklungskonzept für die Stadt Steyr und deren Umlandregion ist auch eine jähr- liche Berichterstattung des Bürgermeisters an den Ge- meinderat vorgesehen. In der Gemeinderatsitzw1g vom 15, 12, 1977 legte Bürgermeister Weiss dem Gemeinderat den Be- richt für das Jahr 1977 vor, welcher in der Folge aus- zugsweise wiedergegeben wird. Nach dem Beschluß des Gemeinderates wurde die Öffentlichkeit in entsprechender Form von dem Ent- wicklungskonzept informiert. Gleichzeitig erfolgte die Vorlage an das Land Oberösterreich und an die österrei- chische Bundesregierung. Die Bürgermeister der Umlandgemeinden wurden ebenso von dem Beschluß in Kenntnis gesetzt, wie die zuständigen Kammerorganisationen als Interessensver- tretungen. Nach einer Aussprache beim Gemeindereferenten des Landes Oberösterreich, Landeshauptmann-Stellver- treter Dr. Hartl sicherte dieser seine volle Unterstüt- zung für die Ziele des Entwicklungskonzeptes zu. Darü- berhinaus berief Bundeskanzler Dr. Kreisky Vertreter der Stadt und der Region zu einer Aussprache mit der Bundesregierung in der selben Sache am 26, April 1977 ein. Der Gemeinderat wurde vom Ergebnis bereits in Kenntnis gesetzt und Auswirkungen dieser drei- stündigen Konferenz sind inzwischen ersichtlich gewor- den. Festgefahrene Gespräche kamen wieder in Gang, ein umfangreicher Schriftverkehr mit den Abteilungen des Landes Oberösterreich und den Ministerien war die Folge, Die Schnellstraße S 37 kam dabei immer wieder ins Gespräch, wie auch die Verwendung leerstehender Bundesgebäude, die Renovierung des Schlosses Lamberg, die Zuteilw1g namhafter Subventionsbeträge an überre- gionale Verbände, die gegründet oder in Gründw1g be- findlich sind, Das Entwicklungskonzept wurde als Ent- scheidungshilfe oder auch als Entscheidungsbegründung vielfach herangezogen. Der Reinhaltungsverband Steyr und Umge- bung mit den Gründungsgemeinden Behamberg, Dietach, Garsten, Sierning, St. Ulrich und Steyr wurde über ei- genes Ersuchen am 14, April 1977 durch die Gemeinde Aschach erweitert. S 60 Millionen sind für die Bautätig- keit zugesichert, die Arbeit selbst hat inzwischen voll eingesetzt. 11, 5 Millionen Schilling wurden 1977 ver- wendet, S 23 Millionen sind bis 1978 vorgesehen. An wichtigsten Kanalbaustellen sind -zu erwähnen: Baulos Steinfeld, Stadtbad, Waldrandsiedlung, Dor- nach und Rennbahnweg, FUr die zentrale Kläranlage kaufte die Stadt den Grund um S 5, 2 Millionen, Hinsichtlich der Mü 11 b es e i t i g u n g sind eine Reihe von Verhandlungen abgelaufen, die den gesamten Bezirk erfaßt haben. Die Bedeutung einer überregio- nalen Verbandsgründung wird durch den Antrag des Be- zirkes Kirchdorf noch unterstrichen, der sich auch einer Steyrer Anlage anschließen will, Größte Bedeutung genießt das Projekt einer er- weiterten Trinkwasserversorgung, da die stän- dig steigenden Ziffern des Pro-Kopf-Verbrauches eine zusätzliche Wasserschöpfung zu den bestehenden Brun- nen verlangen. Auch hier handelt es sich um ein Problem nicht nur der Stadt Steyr allein, sondern der Versorgung 28 weiterer Gemeinden im Wege eines Wasserversorgungs- verbandes. l)ie nächsten Gespräche diesbezüglich wer- den unter Teilnahme von Vertretern der Landesregie- rung mit den Gemeinden Garsten und St. Ulrich noch vor Weihnachten im Rathaus stattfinden. Im Untersu- chungsgebiet der Gemeinde Wolfern unter Beteiligung der Wasserrechtsabteilung und des Hydrographischen Dienstes der Landesregierung ist eine ausreichende Was- serschüttung gefunden worden. Dem Verständnis der Ge- meinde Wolfern und auch der betroffenen Grundbesit- zer, die die Untersuchungen gestattet haben, gebührt eine lobende Erwähnung. Auch dieses Projekt wird einen gewaltigen Investitionsaufwand erfordern, der jedoch in Anbetracht der weiträumigen und auch für die Zukunft ausreichenden Wasserbedarfsdeckung gerechtfertigt er- scheint, Im Fremd e n verkehr wird derzeit der Tages- besucher bevorzugt in die Werbung eingebunden, wobei die räumliche Grenze von Wien bis München reicht. Die ZW1ahme der Besucherziffern, eine Ausweitung der Ein- richtung des Christkindlpostamtes sind positive Zeichen unserer Bemühungen. Die Verbändegemeinschaft Steyr und Ennstal tritt in gemeinsamen Werbeaktionen hervor, Die Einladung der Stadt an die Umlandgemeinden zur Bildung eines Region a 1k omit e es ist ergangen. Vorgespräche haben bereits stattgefunden. Eine Fortset- zung im Jahre 1978 wird im gemeinsamen Interesse von- nöten sein. VERSCHIEDENE WICHTIGE ENTWICKLUNGEN FÜR DIE STADT wurden 1977 begonnen und zum Teil abge- schlossen. Neue Maßnahmen sind im Zusammenhang mit dem FlächenwidmW1gsplan und dem Voranschlag 1978 in Aussicht. Der Gemeinderat hat mit dem Beschluß über den NEUBAU von Zwischenbrücken einenSchwer- punkt im inneren Stadtbereich gesetzt, dem nun die Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes folgen wird. Dieses ist im Rohentwurf fertig, steht derzeit in Bera- tung zwischen der Polizeidirektion Steyr und dem Stadt- bauamt. Im Na h'V er kehr wurde eine wichtige Kontakt- stelle zwischen Eisenbahn- w1d Autobusverbindung durch die Errichtung des Busbahnhofes geschaffen. In Verbin- dung mit den ebenfalls neuen Straßenzügen und Fußgän- gerwegen zum Stadtkern wurden die Verkehrsverhältnis- se bedeutend verbessert, Nach der letzten Erhebung ste- hen wir kurz vor der Vergabe der Arbeiten zum Fußge- herübergang beim Krankenhaus und vor dem 1. Teil der Bahnunterführung des Fußweges von der Ennslei- tenstiege über die Eisenbundesstraße zur Altstadt, Die Planung im N- Knoten der Ennser Straße am Tabor wird bis Ende Februar fertiggestellt sein, worauf die Aus- schreibung erfolgen und 1978 mit dem Baubeginn zu rechnen sein wird. Ebenso wird zu Beginn des neuen Jahres mit der Planungsvergabe für einen Übergang über die Blümelhuberstraße gerechnet. Der Denk m a 1s c h u t z verdient in Anbetracht der Vorbereitungen zur 1000-Jahr-Feier besonders her- vorgehoben zu werden, wozu im Sinne des Entwicklungs- konzeptes entscheidende Fakten gesetzt wurden, So wird die Restaurierung des Schlosses Lamberg in Ver- bindung mit der internationalen Ausstellung "Die Hallstattzeit - ein europäisches Phänomen" zügig

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