Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/12

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1977 dieVolksschuleimAltbau nur unzureichend unterge- bracht waren und überdies nur ein Turnsaal im Hause verfügbar war. Die Errichtung des Neubaues war somit auch eine wichtige infrastrukturelle Verbesserung für den Altstadtbereich. In ca. 2 1/2-jähriger Bauzeit wurde zur Errich- tung des Bauwerkes ein Betrag von rund 17, 7 Millionen Schilling aufgewendet, wovon 7, 5 Millionen aus dem von Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Hartl verwal- teten Gemeindereferat des Landes Oberösterreich in Form von Bedarfszuweisungen zuflossen. Das neue Bauwerk gliedert sich in einen vierge- schossigen Klassentrakt an der Gabelsbergerstraße, einem ca. 5 m hohen Turnsaaltrakt sowie einen verglasten Verbindungsgang zum bestehenden Altbau. Die neue Volksschule weist nunmehr 8 Klassenräume mit Garde- roben, sowie ein Schulleiter- und ein Konferenzzim- mer sowie mehrere Lehrmittelräume auf. Der neue Turnsaal mit 284 m2 Fläche, ein 156 m2 großer Gym- nastiksaal und die dazugehörigen Umkleide- und Wasch- räume vervollständigen das Raumangebot. Bürgermeister Weiss ging sodann auf die Entwick- lung der Schulanfängerzahlen ein, wopei er auf die Schulanfängerjahrgänge bis zum Jahre 1983 Bezug nahm, da diese Jahrgänge bereits genau erfaßbar sind. Bis zu diesem Jahr wird nach den vorhandenen Unterlagen die Zahl der Schulanfänger um rund 27 '1/o absinken, in kon- kreten Zahlen von 495 auf 362. Es sind daher die Ent- wicklungen abzuwarten und genau zu beobachten und alle Schulbaupläne ernsthaft zu überdenken, um keine Fehlinvestitionen zu tätigen. Im besonderen trifft dies auf das Gebiet Resthof und Gleink zu. Abschließend wünschte er den Lehrkörpern beruf- lichen Erfolg und den Schülern Freude am Lernen im neuen Schulgebäude. Als nächster Redner ging der Geschäftsführende Präsident des Landesschulrates für Oberösterreich Prof. Dr. Karl Eckmayr speziell auf die Situation der Bun- desschulen in Steyr ein. Er würdigte dabei die Initia- tiven der Stadt Steyr, die mehrfach, wie bereits an an- derer Stelle erwähnt wurde, erst die Errichtung verschie- dener Schulbauten ermöglichten. Im besonderen verwies er dabei auf die neue Handelsakademie, Handelsschule und Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen, deren Fer- tigstellungstermin ohne ein Verschulden der Stadt sich etwas verzögert und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Übernahme durch den Bund noch mit Beginn des Jahres 1978 durchgeführt werden kann. Er verwies wei- ters auf den vor der Vollendung stehenden Neubau der Turnhalle der Höheren Technischen Bundeslehranstalt auf der Rennbahn und die noch anstehende Regelung dt:s Fraut:nbt:rufsschulwt:st:ns. Er schloß st:iut: Ausfüh- rungen ebenfalls mit den Zukunftswünschen für die Schule. Als letzter Festredner ergriff Landeshauptmann- Stellvertreter Dr. Rupert Hartl das Wort und beleuch- tete die Schulbausituation in Oberösterreich aus der Sicht des von ihm verwalteten Gemeindereferates der o. ö. Landesregierung. Derzeit stellen die Pflichtschulbauten noch die größten Investitionsausgaben der Gemeinden dar und liegen, bedingt durch Strukturwandel und Nachholbe- darf derzeit weit über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt. So betrug die Förderung des Landes Ober- österreich im Jahr 1976 540 Millionen und 1977 500 Millionen, wovon mehr als die Hälfte aus dem Ge- 216 meindereferat stammt. Allerdings sind auch die Ten- denzen im Pflichtschulbau rückläufig. Während heuer noch 129 Schulbauten gefördert werden, liegen für 1978 nur mehr 58 Anträge um Schulbauförderung vor. Nach den bei der Gemeindeabteilung vorliegenden Unterla- gen müßte der Pflichtschulausbau bis 1980 abgeschlos- sen sein. Insgesamt wurden in Oberösterreich in den Jahren 1973 - 1976 rund 1, 7 Milliarden Schilling für den Pflichtschulbau aufgewendet, wovon 885 Millionen als Bedarfszuweisungen vom Gemeindereferat der o. ö. Landesregierung stammten. Diese aufgezeigte Entwicklung läßt hoffen, daß die freiwerdenden Mittel für wichtige andere Vorhaben wie Straßenbauten, Kanalisationen und dgl. eingesetzt werden können. Nach dem Dank der Lehrkörper und der Eltern- vereine boten die Schülerinnen und Schüler ein ab- wechslungsreiches, beifällig aufgenommenes Programm, wobei sich der Bogen von Gedicht über das Lied und den Volkstanz bis zu exakt vorgetragenen Turnvor- führungen spannte. Mit der o. ö. Landeshymne wurde die Feier ge- schlossen, an die sich noch ein Rundgang der Gäste durch das Haus anschloß. NACH DEM OFFIZIELLEN FESTAKT WAREN LANDES- HAUPTMANN - STELLVERTRETER DR. HARTL UND BÜRGERMEISTER FRANZ WEISS BALD VON EINER FRÖHLICHEN SCHÜLERSCHAR UMRINGT. PROBEBELEUCHTUNG GR□NMARKT Es ist geplant, vorerst die Beleuchtung des Grün- marktes dem alten Stadtbild anzupassen. Aus diesem Grunde wird in Erwägung gezogen, daß die vorhandenen Überhangarmaturen durch entsprechende Wandleuchten, montiert auf schmiedeeisernen Auslegern an den Haus- fassaden, ersetzt werden. Beiderseits sind je sechs der- artige Wandleuchten und am Museumsvorplatz eine Wandleuchte vorgesehen. Um den Bürgern der Stadt Steyr zu zeigen, wie die neue Beleuchtung aussehen soll, wurde vorerst am Hause Grünmarkt Nr. 18 ein derartiger Beleuchtungskörper montiert. Dieser ist bis einschließlich 6. Jänner 1978 gemeinsam mit der der- zeitigen Straßenbeleuchtung in Betrieb. Sowohl der Ausleger, als auch die Leuchte wurde nach übergebe- nen Plänen von einheimischen Kunstschlossern herge- stellt. Die Laterne ist mit einer Quecksilberdamphoch- drucklampe mit verbesserter Lichtfarbe und einer Lei- stung von 125 Watt bestückt. Diese Leuchte kann ohne weiteres bei Bedarf mit einer gleichen Lampe, jedoch geringerer Leistung (80 Watt), ausgerüstet werden.

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