Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/12

BlJRGERNAHE INFORMATIONEN J!ieM J-tJJJµ,ent1flRJIL wui J-tetµe,1- / Der Auslauf d es Jahres 1977 bietet sich günstig an, außer den üblichen aktuellen Mittei I ungen über Neuplanungen, Bau- vorhaben oder sonstige beabsichtigte Maßnahmen auch einmal die finanzielle Seite unsere r Arbeiten zu beleuchten. Die Stadt Steyr ist im Österreichischen Städtebund dafür be- kannt, stets mit größter Sorgfalt ihre Finanz- und Personal- politik zu führen, wodurch sich im Vergleich zu ähnlichen Städten bei niedrigem Personalstand ein hohes Maß an In- vestitionen und Leistungen erbringen läßt. Nachdem der Ge- meinderat bereits in seiner Sitzung vom 15. November 1977 den Rechnungsabschluß für 1976 genehmigt hat, wird er s ich am 1. 12. 1977 auch mit dem Nachtragsvoranschlag für das laufende Jahr 1977 beschäftigen. Am 15. Dezember findet die letzt e Gemeinderatsitzung d. J. statt, in der der Voranschlag 1978 der Stadt Steyr für alle Bereiche vorgelegt und durch den Finanzre- ferenten zur Beschlußfassung beantragt werden wird. Es ist mit Sicherheit eine breit angelegte Dis- kussion zu erwarten, weil es sich immerhin um ein Gesamtvolumen von über S 530 Mil 1. handeln wird. Bedenkt man,daß allein im ordentlichen Haushalt S 323 Mill. e ingesetzt sind,um alle laufenden Sach- undVerwaltungskosten sowie die Personalkosten abzudecken, ist dies schon eine ansehnliche Summe. Das Entscheidende für die Investitionstätigkeit der Stadt Steyr ist jedoch die Vorlage des außer- ordentlichen Haushaltes mit einer Dotierung von 106 Mill. Schil ling. Weitere S 52 Mill. benötigen die Stadtwerke für ihren Betrieb, die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr (GWG) besitzt ein Budget von S 53 Mi 11. Allerdings müßten zur Abdeckung de s präliminierten Abganges im Budget 1978 S 16 Mill. Kredite aufgenommen werden. Diese Ziffern drücken abe r auch den Willen des Ge- meinderates aus, die öffentliche Verwaltung als Förderungsfaktor für die heimische Wirtschaft ein- zusetzen . Natürlich haben auch die Bediensteten des Magistrates das gleiche Recht wie alle in der Wirtschaft tätigen Menschen, am steigenden Wohlstand teilzunehmen. Sie erhalten dafür auch ebenso wie andere Beschäftigungsgruppen ihre Einkommenssteigerungen zu den entsprechenden Terminen. Es ist aber erwiesen, daß Steyr ein sehr günstiges Verhältnis zwischen Finanzvolumen und Zahl der Beschäf- tigten besitzt. Ohne Stadtwerke, waren 1967 475, zehn Jahre später 575 Personen beschäftigt. Die Steigerung um 100 Bedienstete leitet sich vorwiegend aus vermehrten Aufgaben im Zentralalters- heim, in der Stadtgärtnerei, in den f<indergärten und im Schuldienst ab. 1n der Verwaltung betrug die Personalzunahme in 10 Jahren nur fünf Bedienstete oder 3 %. Die gestiegenen Personalkosten sind also in jenen Bereichen aufgetreten und eingesetzt, wo es s i c h um direkte Leistungen am Bürger han- delt. Es ist nun einmal Tatsache, daß imme r mehr Men sc hen die Pflege durch e in Fachpersonal be- nötigen, wie es z.B. in un serem Zentralalt e r s h e im d er Fall ist. Die Stadtgärtnerei hat maßgebli- chen Anteil an der Stadtpf l ege , in sbesondere bei der Gr ünfläc henbetreuung. Es ist also erkennbar, daß mehr Serv i ce l e i s tunge n für d en Einzelnen eine P ersonalsteigerung zur Folge haben. Gerade aus diesen Überlegungen kann gesagt werden ,daß die uns zugeteilten finanziellen Mittel wohl übe rl egt verwaltet werden und s i e mehr als je zuvor in die städtische Infrastruktur ein- fließen, wodurc h zusätzliche Auftragslücken in der privaten Wirtschaft geschlossen werden können. Wir müssen auch b erei t se in, so wie es andere Städte schon seit Jahren tun, vermehrt Kreditmittel anzusprechen, wenn damit di e Beschäftigung einerseits abgestützt wird und andererseits die Ent- wicklung d e r Stadt nicht gehemmt, sondern gefördert werden kann. Die Stadt schafft ja laufend lang- lebige Güter wie Brücken, Straßen, Gebäude und sonstiges, deren Bestand zumindest über Jahrzehnte reicht und wo für nicht in einem Geschäftsjahr allein alle Mittel abgedeckt werden können. Nachdem di e Nut z ung dieser Einrichtungen sich über längere Zeiträume erstreckt, ist es auch richtig, in die- sen Dinge n di e Abstattung langfristiger Kredite auch mehreren Nutzungsgenerationen zu übertragen. Mehr denn j e so ll also der Bürger sich auch für die Einzelheiten der Geldwirtschaft der Stadtverwal- tung int eress i eren, wobei ich als Bürgermeister immer gerne bereit bin, Auskünfte,Aufklärungen oder sonst ige Beiträge zum besseren gegenseitigen Verstehen zu leisten. Franz Weiss ,(Bürgermeister)

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