Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/11

"rl 0 8 4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1977 Neue Verkehrsbauten und ein modernes Einkaufszentrum im Ennsdorf DERGEMEINDERAT BESICHTIGT IM ZUGE DES RUND- GANGES DEN NEUEN AUTOBUSBAHNHOF. Am 30. 9. 1977 besichtigte der Gemeinderat der Stadt Steyr gemeinsam mit Vertretern des öffentlichen Lebens und der Presse die neuen Verkehrsbauten im Ennsdorf und nahm anschließend an der Eröffnung des neuen Geschäftszentrums in der Pachergasse teil. Mit dem Ausbau der Dukartstraße wurde wiederum ein wichtiger Abschnitt des innerstädtischen Verkehrs- ringes, der vor allem die Ablenkung des durchziehen- den Schwerverkehrs vom historischen Stadtkern zum Ziele hat, fertiggestellt. Durch eine umsichtige Bau- planung und Bauführung war es möglich, die Arbeiten ohne Sperre dieses heiklen Verkehrsweges, welche eine große Belastung für das Wohngebiet Ennsleite nach sich gezogen hätte, zum Abschluß zu bringen. In gleicher Weise dankbar wurde der neue Straßenzug von den Auto- fahrern sowie die Fußgängerunterführung bei der Bahn- gasse und der neue Fußweg zur Schönauerbrücke von den Fußgängern in Besitz genommen. Ein größerer Er- öffnungsakt, den dieses Straßenbauwerk o~ne. Z~eifel verdient hätte, mußte im Interesse der kontrnu1erhchen Weiterführung des fließenden Verkehrs unterb leiben. Seit dem Frühling des Jahres 1971 bis heute wur- den in dem Gebiet zwischen der Leopold-Werndl-Straße und der Pachergasse insgesamt rund S 90 Mill. für Ver- kehrsbauten aufgewendet. Der Ablauf der Arbeiten sei noch einmal kurz ins Gedächtnis zurückgerufen. Als erste Bauetappe entstand die Hundsgrabenumfahrung und an der neu gestalteten Kreuzung Tomitzstraße - Leopold-Werndl-Straße die erste Fußgängerunterführung mit Gesamtkosten von S 19,000.000,--. Der spektakulärste Abschnitt war der Abbruch der alten Neutorbrücke und der Neubau der Schönauerbrücke einschließlich der Vorlandbrücke. Dieses Bauwerk war einerseits ein wichtiges Bindeglied im neuen Verkehrs- ring, war aber andererseits auch eine Voraussetzung für den nunmehr beginnenden Neubau der Enns- und Steyr- brücke in Zwischenbrücken. Die dafür aufgewendeten 192 Mittel von S 42 Mill. waren der größte Einzelbetrag in diesem gesamten Konzept. Als nächster Schritt erfolgte der Ausbau des rech- ten Brückenkopfes der Schönauerbrücke, der insoferne technisch sehr schwierig war, da unter Fortführung des Verkehrs gewaltige Aufschüttungen vorgenommen wer- den mußten. übrigens wird demnächst mit dem Ab- bruch der alten Liegenschaft Berger, die noch bestehen- de Engstelle der Eisenstraße, zumindest provisorisch ver- breitert. Die Baukosten für diesen Bauabschnitt betru- gen S 8, 2 Mill. In logischerFolge wurde dann derUm- bzw. Aus- bau der Dukartstraße und gleichzeitig auch die Sanie- rung des Grünmarktes in Angriff genommen. Im letzten Falle war eine etwa halbjährige Sperre und Reaktivie- rung des Pfarrberges erforderlich, um die Neuverlegung des Kanals, den Austausch der Versorgungsleitungen so- wie die Wiederherstellung des alten Pflasterbelages mit einem Aufwand von S 4, 5 Mill. durchzuführen. Beim Ausbau der Dukartstraße bedurfte es erst der Koordinierung verschiedener Meinungen, bis der Bau der hangseitigen Brückenvariante in Angriff genom.men wurde, die sich als sehr gelungene Lösung heute prasen- tiert. Ein großes Problem war dabei die dauernde Auf- rechterhaltung des fließenden Verkehrs, da bei einer Sperre eine Umleitung über die dicht besiedelte Enns- leite nötig gewesen wäre. Mit der Straße wurde auch im Bereich der Bahngasse eine Fußgängerunterführung und entlang des Hanges ein neuer Weg zur Schönauer- brücke angelegt, der vor allem hunderte Schüler kreu- zungsfrei vom Bahnhof zum neuen Bundesschulzentrum Werndlpark gelangen läßt. Rund 8, 5 Mill. Schilling waren aufzuwenden. Mittlerweilen waren auch beim Hauptbahnhof ent- scheidende Veränderungen vorgegangen. Auf einem Grundstück der Bundesbahnen wurde mit einer Kosten- beteiligung der Stadt von S 3, 2 Mill. ein neuer Auto- busbahnhof errichtet, der das tägliche lebensgefährliche Gedränge bei Abfahrt der Autobusse mit einem Schlag beseitigt. Die nunmehr abgeschlossene Sanierung des Hessenplatzes erforderte zusätzliche S 1, 5 Mill. Die Regenerierung der Fahrbahn in der Pachergasse und Färbergasse und eine Fußgängerampel, welche dem- nächst im Bereich der Kreuzung Pachergasse - Johannes- gasse mit einem Aufwand von S 460. 000, -- errichtet wird, runden die Baumaßnahmen ab. Nach der Besichtigung, welche über die Schönauer- brücke, den Paddlerweg mit der neuen Fußgängerunter- führung, den neuen Autobusbahnhof am Hessenplatz und die Brückenbaustelle am rechten Brückenkopf der Enns- brücke führte, versammelte sich der Gemeinderat und eine größere Anzahl von Interessenten beim neuen Ein- kaufszentrum in der Pachergasse. Arch. Dipl. Ing. Neudeck begrüßte im Namen der Bauherrschaft die Festgäste und schilderte die Kon- zeption des neuen Hauses. Neben einem Lebensmittel- geschäft haben noch sieben Firmen verschiedener Bran- chen Platz gefunden, sodaß den Kunden nun praktisch das Warenangebot eines Großkaufhauses mit dem Vor- teil der individuellen fachlichen Beratung zur Verfügung steht.

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