Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/8
"Tl 0 .-+ 0 8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1977 KAROSSERIEFACHBETRIE8Al,f.«,d, KÜHLERSPENGLEREI BAUSPENGLEREI /t,ed,l Steyr, Reithofferwerk Telefon 27 8 13 Ein zusammentreffen mit den politischen Reprä- sentanten der Stadt im modernst ausgestatteten Neubau des Rathauses, sowie zum Ausklang des Festes eine Be- gegnung mit Delegationen aus Sassari (Sardinien) und Lens (Frankreich) bot Gelegenheit zum Kennenlernen und zur Diskussion gemeinsamer kommunaler Probleme wie auch zur Vertiefung der bestehenden Beziehungen. Die überaus herzliche Gastfreundschaft und die aufmerksa- me Betreuung ließ die Tage des Besuches wie im Fluge vergehen. Im Herbst dieses Jahres wird sich die Stadt Steyr im Rathaus von Plauen mit einer Ausstellung selbst vor- stellen. Schöne Bauten unserer Stadt GRÜNMARKT NR. 23 Dieses Haus erhielt seine jetzige Biedermeier- fassade durch einen Umbau im Jahre 1807. Der erste bekannte Besitzer des Hauses Grünmarkt Nr. 23 (Ennskai Nr. 44} w:ir um 1543 der Fleischhauer Jörg Khöll. Khöll war auch Besitzer der Häuser Pfarr- gasse Nr. 5 und Grünmarkt Nr. 9. Ihm folgte sein Be- rufskollege Hieronymus Hämbl (1567 bis 1586). Seiner 140 Steyr, Ennser Str. 68 (Dornach) Telefon 62 8 89 Witwe wurde 1586 gestattet, in diesem Hause Wein und Bier auszuschenken, ihr wurde sogar das Bürgerrecht verliehen! Die folgenden Eigentümer des Hauses Grünmarkt Nr. 23 waren Lukas von Sandt und gegen 1597 der Han- delsmann Jakob Putz sowie ab 1620 Leonhard Püstrich. Püstrich mußte 1628, wie viele andere Steyrer Bürger, wegen seines protestantischen Glaubens die Stadt ver- lassen. Gegen 1635 kam das Haus um 300 Gulden an den Gastgeb Georg Grienwaldt. Georg Grienwaldt besaß um die gleiche Zeit auch einen Teil des Hauses Pfarrgasse Nr. 4. Um 1648/49 wird die Grienwaldtsche Witwe als Hausbesitzerin ge- nannt. Die Besitzverhältnisse in diesen Jahrzehnten waren nicht restlos zu klären.Auch in der Hausbeschrei- bung von 1669 wird dieses Haus nicht erwähnt. Wahr- scheinlich 1663 ist das Haus an den Pfundauswäger Gregor Schinnerer von Sehinnern überg·egangen. Schinnerer wurde am 16. Februar 1678 zum Bür- germeister der Stadt Steyr gewählt und fungierte bis 1687 in dieser Funktion. Die Herkunft Schinnerers ist unbe - kannt. 1647 wird er zum erstenmal im Ratsprotokoll er- wähnt. Er hatte auch das Amt eines Inspektors des Mes- sererhandwerkes, das des Bruderhausverwalters und des Schulinspektors über. Sein Wappen zeigt einen Berg- mann mit Wünschelrute und Zirkel. 1689 wurde Schin- nerer "Kaiserlicher Rat" und mit dem Prädikat "von Sehinnern " ausgezeichnet . Am 13. September 1690 nahm er zum letztenmal als Ratsenior an einer Rats- sitzung teil. Er starb am 25. Oktober des gleichen Jah- res im Alter von 78 Jahren. Schinnerers Amtszeit war vom Auftreten von In- fektionskrankheiten und dem Türkensturm von 1683 geprägt . Gregor Schinnerer war zweimal verheiratet gewesen: Katharina, geborene Hagmayr und Maria Elisabeth, geborene Egerer. Als Nachkommen werden sechs Kinder genannt. Der nächste Besitzer war der Eisenkämmerer Jo- hann Andreas Menhardt. Er starb am 13. Oktober 1737 im 65. Lebensjahr. Der Besitzer seit 1708 Johann Adam Schrottmüllner starb am 6 . April 1720 im 42. Lebens- jahr und vererbte das Haus seiner Witwe Anna Polyxena (geborene von Paumgarten), die 1732 Johann Georg Rogg ehe lichte und ihm das Haus in die Ehe brachte. Johann Georg Rogg war Verwalter der Herrschaften Rohrbach und Klingbrunn gewesen, Er hatte im Jahre seiner Hochzeit das Bürgerrecht bekommen. Er starb am 15. April 1775 im 86. Lebensjahr. Erbe war seine zweite Frau Barbara. Um 851 Gulden wurde das Haus am 25. September 1779 an den Waldförster der Eisen- obmannschaft und späteren Kanzleie xpeditor Johann Baptist Schlager veräußert, der es bis 1800 besaß. Die Familie Schlager ist später, von 1814 bis 1866 auf dem Hause Enge Nr. 17 nachzuweisen. Am 28. April 1800 kaufte Tobias Ichzenthaller, der selbst mit seiner Frau Katharina im Hause Grün-
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