Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/5
ARBEITSMARKTANZEIGER des Arbeitsamtes Steyr= MAI 1977 DIE WIRTSCHAFTSSITUATION IM BEZIRK STEYR Die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Quartal verlief sehr ruhig und im allgemeinen zufriedenstellend. Saisonbedingte Abschwächungen zu Jah- resbeginn waren amQuartalende zum größten Teil bereits wieder ausgeglichen. Dennoch kann trotz der guten Gesamtlage nicht übersehen werden, daß einige Branchen und Betriebe mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Im Bezirk trifft dies besonders auf die Erzeugung von Wälzlagern und Bestecken, also Massenartikeln mit hohem Lohnanteil und relativ einfacher Technologie zu. Durch die sehr niedrigen Lohnkosten in den fernöstlichen Ländern sind die dort etablierten Produzenten in der Lage, bei annähernd gleicher Qualität we- sentlich billiger zu erzeugen als die inländischen Firmen. Die betroffenen Be- triebe erwarten sich restriktive Eingriffe durch den Staat, um wenigstens auf dem Inlandsmarkt gleichgestellt zu sein. Da es sich um eine erhebliche Anzahl von gefährdeten Arbeitsplätzen handelt, die gegebenenfalls nur schwer ersetzt werden könnten, sind diese Forderungen auch für die Arbeitsmarktverwaltung von Interesse. DIE ARBEITSMARKTLAGE IM BEZIRK STEYR Hauptsächlich auf den saisonalen Aufschwung zurückzuführen ist die deutliche Abnahme bei den vorgemerkten Arbeitsuchenden. Zu Quartalende betrug der Stand an Arbeitsuchenden 870 (356 männlich, 514 weiblich) und ist damit ge- genüber dem Vormonat umca.14 % gesunken. Bei den Männern war die stärk- ste Abnahme in den Bauberufen ( -45); bei den Frauen aber infolge der Be - endigung des Aussetzens in einem Elektrobetrieb in den Metallberufen ( - 42) zu verz;eic.:hnen. In den übrigen Bereichen blieb der Stand konstant oder nahm leicht ab. 1 Positiv verlief auch die Entwicklung bei den offenen Stellen. Innerhalb des ver- gangenen Monates nahmen die gemeldeten freien Arbeitsplätze um ca. 19 % auf nunmehr 263 {209 männlich, 54 weiblich) zu. Berufsmäßig waren bei den Zu- nahmen keine Schwerpunkte erkennbar; im Gesamtstand fällt aber auf, daß 60 % der offenen Stellen auf Produktionsberufe für Männer in Gewerbe und Industrie entfallen. - I -
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