Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/4

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1977 Als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr faßte der Stadtsenat folgende Be- schlüsse: Einbau einer Be- und Entlüf- tungsanlage für die Tief- garagen Resthof II A s 87.000,-- Ankauf einer Liegenschaft S 1,500.000, -- Gemeinderat beschließt Entwicklungskonzept für die Stadt Steyr und deren Umlandregion D er Gemeinderat der Stadt Steyr trat am 22. Februar 1977 zu seiner 24. ordentlichen Sitzung zusammen, deren einziger Tagesordnungspunkt der Beschlußfassung über das von Bürgermeister Franz Weiss dem Gemeinderat am 23. September 197 6 vorgelegte "Entwicklungskonzept für die Stadt Steyr und deren Umlandregion" gewidmet war. Bürgermeister Weiss betonte in seiner Einleitung, daß das Konzept keineswegs eine Vollständigkeit aller Möglichkeiten ausweist und der relativ lange Zeitraum zwischen Einbringung und Beschlußfassung allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen Gelegenheit bieten sollte, sich ausreichend über den Inhalt zu informieren und allfällige Vorschläge und Vorstellungen einzubringen. Letzteres ist von Seiten der ÖVP und FPÖ geschehen. Das Konzept setzt keinen bestimmt begrenzten Zeitraum, sondern verlangt eine permanente Beobachtung, damit der Gemeinderat rechtzeitig und richtig auf Entwicklung verschiedener Art reagieren kann. In der Einleitung zum Konzept ist von einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur die Rede, die im Idealfall Be- schäftigungsplätze im Verhältnis von 50: 50 zwischen metallverarbeitenden Branchen und nichtmetallverarbeiten- den Branchen ausweist. Auf Steyr bezogen würde dieser Idealfall bedeuten, daß in der Nichtmetallindustrie etwa 10. 000 und in den Dienstleistungsbetrieben rund 6.100 Arbeitsplätze zusätzlich benötigt würden, woraus sich wie- der eine Ideal-Einwohnerzahl von 70. 000 ergeben würde. Dagegen bezieht sich der in Kürze zu behandelnde Flä- chenwidmungsplan auf einen Zeitraum von etwa 10 Jahren. Verschiedene positive Pressebereichte und Reaktionen von Bundeskanzler Dr. Kreisky und verschiedenen Re- gierungsmitgliedern sowie des Landeshauptmannes Dr. Wenzl und des Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Hartl sind bereits eingelangt. Gerade der Landeshauptmann hat sich ausdrücldichvon dem sogenannten Offterdinger Konzept, welches Steyr als Schlafstadt für den oö. Zentralraum vorsieht, deutlich distanziert. Auch der Gemeindereferent der OÖ. Landesregierung Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Hartl hat bereits eine Bedarfszuweisung von 10, 5Mill. Schilling in Aussicht gestellt. Die Schwerpunkte des Entwicklungskonzeptes sind: AUF BUNDESEBENE: Eine Delegation des Steyrer Gemeinderates ersucht den Bundeskanzler, folgende Probleme unter Beiziehung der Fachminister vortragen zu können: 1. Verbesserung der Verkehrsverhältnisse Unter anderem sofortiger Baubeginn bei der Märzenkellerumfahrung; ehester Abschluß der Planung für die S 37 zwischen Steyr und dem Raum Enns; Ausbau der Voralpen-Bundesstraße nach Westen und in den Raum Niederösterreich; Verbesserung der Eisenbahnverbindungen von und nach Steyr (Schnellbahnverbindung Linz bis Garsten): Beistellung von Mitteln zum Ausbau des Nahverkehrs in die anrainenden Gemeinden. 2. Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse Steyr-Daimler-Puch soll die räumlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen und vorhandene Objekte und Grund- stücke für den Ausbau heranziehen: Sicherung des Bestandes der Ennskraftwerke. 3. Schaffung von überörtlichen Einrichtungen des Bundes Die Region Steyr soll mehr als bisher bei dem Ausbau mittlerer und höherer Schulen, aber auch bei der Schaf- fung von Außenstellen von Behörden des Bundes Berücksichtigung finden. 4. Erhaltung der im Bundesbesitz befindlichen öffentlichen Gebäude Zu erwähnen sind das Schloß Lamberg, der Quenghof, die Höhere Technische Lehranstalt, die Trollmannka- serne sowie die Objekte Pfarrgasse 1 (ehemalige Bezirkshauptmannschaft) und Stadtplatz 30 (Finanzamt). Gefordert wird die Errichtung eines neuen Hauptpostamtes beim Bahnhof. 5. Unterstützung der Stadt und der umliegenden Gemeinden bei allen Aufgaben, die durch den Bund gefördert wer en 64 Weitere Mittel aus dem Wasserwirtschaftsfonds für den Reinhaltungsverband Steyr und Umgebung zur Lösung der Abwasserprobleme. Mittel zum Ausbau einer Gruppentrinkwasserversorgung. Bevorzugte Kreditgewährung an Industrie, Gewerbe, Fremdenverkehr und Landwirtschaft zum Ausgleich der verkehrsmäßigen Nachteile. Vergabe von Forschungsaufträgen des Bundes zur Prüfung der besonders gelagerten städtebaulichen Probleme in Steyr.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2