Amtsblatt der Stadt Steyr 1977/4

14 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1977 Es wäre somit auch bei einer späteren größeren Entnah- me aus dem Brunnenfeld eine Gefährdung der Brunnen durch allfällig eindringendes Grundwasser aus dem Be- reich des zitierten Grundwassersees nicht möglich. Es ist außerdem noch zu berücksichtigen, daß durch die bereits zitierten Sonden und den Umstand, daß die Grundwasserströmung nur eine Geschwindigkeit von etwa 1 m pro Tag aufweist, bei Feststellung von ver- unreinigtem Grundwasser genügend Zeit für Sanierungs- maßnahmen verbleibt, da der Abstand der Beobach- tungssonden vom Brunnenbereich ca. 1, 5 km beträgt. Aus dem dargelegten Sachverhalt ist daher ein- deutig zu ·rsehen, daß fnr das Grundwasserfeld der Was- serversorgungsanlage Swyr keine Gdahr gegeben ist und die bereits d1ir hgdilllrt ·n sowi · no h durchzuführenden Maßnahm •n nur ·incr z11s, tzlichcn Sicherheit dienen. Probleme der Dichtheit im Gasverteilungsnetz der Stadt Steyr nach Umstellung auf Erdgasversorgung Filr d ·n Transport und die Verteilung c.ks gas- för1111gc11 l 11<: rgil'1r1tgers wurde durch das Gaswerk bis zum 1Jcg11111 der U1nst •} Jung auf Erdgas ein Gasrohrnetz von /1:i, 4 km ( ·ins ·hheßlich Hausanschlußlcitungcn) betrieb ·n. ll1l·vo11 waren ca. 49 km Niederdrucklei- tungen und 6, 4 lrn1 Mitteldruckleitungen in den Nenn- weiten 50 - 200 111111 als Guß- und Stahlrohrleitungen verlegt. Die Gußll'itungcn , die ausschließlich im Nie- derdruckbereich Anwendung fande n, wurden mit Hilfe der Stemmuffenvcrb111d11ng verbunden. Für diese Stemm- muffenverbindungcn wurde als Dichtmittel in Teer ge- tränkter Ilanf und ,1 ls l)i htungsschutz Bleiwolle, die in der Muffe v ·rstc111111t wurde, verwendet. Mit der Verwcnd11ng von Erdgas als Naturgas kommt es jedoch in den 111i t geteertem Hanf hergestellten Muf- fenverbindungen zu einem Austrocknen, da das Erdgas fast tro kcn 1 t. De111 Gasw ·rk Steyr war daher noch vor Durch- führung der Umst ,}Jung auf Erdgasversorgung die Auf- gabe gl'Ste J lt, die ca. 14 km Rohrleitungen, die mit Hilf der Stcmmuffenverbindung verbunden wurden, entw ·der zu sanieren oder eine mittelfristige Nach- dichtung vorzun hmen. Da eine Einzelsanierung der Rohrverbindung wegen der hohen Zahl (ca. 2. 900 Stück) von vorn •herein auszuschließen war, blieb dem Gas- werk nur mehr die Möglichkeit, diese Rohrleitungen langfristig durch Austausch oder mittelfristig durch ein neu entwickeltes Spülverfahren zu sanieren. Für den Austausch waren jedoch dem Gaswerk nur beschränkte Mittel zur Verfügung, sodaß für die betrieblich wich- tigen Leitungsabschnitte das in llambu~ entwickelte Spülverfahren angewendet wurde, Mit Hilfe dieses Ver- fahrens kann ein Leitungsabschnitt von 1 km zu einem Kostenaufwand von ca. S 50. 000, -- mittelfristig (6 Jahre) relativ dicht gemacht werden, wogegen der Aus- tausch je nach Örtlichkeit ca, S 800. 000, -- bis 1 Mill. Schilling je km gekostet hätte, Bei dem Spülverfahren wird ein Spülmittel angewandt, das die Eigenschaft besitzt, ausgetrockneten Hanf zu regenerieren, in dem es von den einzelnen Hanffasern aufgenommen und in den Kapillaren der Fasern gespeichert wird. Das Gaswerk Steyr hat mit diesem Verfahren ca. 5, 9 km (einschließ- lich der Hausanschlüsse) diese Stemmuffenverbindungen relativ dicht gebracht und außerdem über den erwähn- ten Zeitraum von sechs Jahren gute Erfahrungen gemacht. 74 Da zum Umstellzeitpunkt auch die Baumaßnahmen für die Umfahrungsstraßen (Seifentruhe, Sierninger Straße etc.) und für den innerstädtischen Verkehrsring begonnen wurden, hat das Gaswerk diese Gelegenheit unter Einsatz hoher Finanzmittel genutzt und im Baubereich alle Altleitungen mit Stemmuffen- verbindungen gegen neue Sphärogußleitungen mit Schraubmuffenverbindungen ausgetauscht. So wurden durch das Gaswerk Steyr bis Jahresende 1976 5, 88 km in den Nennweiten 100 - 200 mm neu verlegt. Neben allen Vorsorgemaßnahmen wurden nach durchgeführter Erdgasumstellung weitere 83 Undicht- heiten am Gasversorgungsnetz (Rohrbrüche, Schäden an Wassertöpfen und Schiebern) behoben. Es wird nochmals auf das Verhalten bei Auftreten eines Gasgeruches in Räumen hinge- wiesen. Sollte Gasgeruch auftreten, so ist jede Han- tierung mit einer Flamme und das Betätigen von Schaltorganen für die Elektroversorgung unbedingt zu unterlassen. Gleichzeitig sollen alle betroffenen Räume durch Öffnen der Fenster gut durchlüftet wer- den. Sodann soll sofort das Gaswerk über den Gas- austritt unter der Rufnummer 32 15 verständigt wer- den. Im Gaswerk ist für Gebrechensfälle ein ständi- ger Bereitschaftsdienst eingerichtet , der im Bedarfs- falle ru11d um die Uhr zu erreichen ist und außerdem uber die entsprechenden Ortungsgeräte für Leckstellen verfugt. Firma Braunsberger feiert 20-jährigen Bestand Anläßlich des 20-jährigen Bestandes der Firma Möbelhaus Braunsberger hatte der Firmeninhaber Herr Hans Braunsberger Vertreter des öffentlichen Lebens zu einer Geburtstagsfeier geladen. Im Rahmen dieses Fest- aktes überreichte Herr Braunsberger Bürgermeister Weiss einen Stiftungsbrief über S 50. 000, -- welcher zur Er- richtung eines Brunnens auf dem nunmehr umgestalteten Platz vor <lern NeuLur gewiumeL isL. Im Rahmen der Feier war auch Gelegenheit den Werdegang und die Entwicklung des Unternehmens zu würdigen. Im Gründungsjahr 1957 stand bei der Gründung eine Verkaufsfläche von 1. 000 m2 zur Verfügung. Drei Leute waren seinerzeit beschäftigt. Durch mehrere Zu- bauten und Aufstockungen konnte die Verkaufsfläche auf 13. 000 m2 vergrößert und der Mitarbeiterstand auf 65 Personen erhöht werden. Als eine weitere wesentliche Voraussetzung die- ses steilen Aufstieges ist die Errichtung eines Zentral- lagerhauses in Dietach zu betrachten. Dieses dreige- schossige Hochregallager ermöglicht eine Rationali- sierung des Warenflusses, da zwei Personen ausreichen, die Möbel rasch und beschädigungsfrei zu manipulieren. 'Tl 0 ,... 0 'Tl a ::r II> ~

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