Amtsblatt der Stadt Steyr 1976/6
6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1976 Ein Instrumentalensemble Leitung: Erich Hagmüller Bei Schlechtwetter an den genannten Tagen finden die Veranstaltungen in der Schloßkapelle Steyr, Schloß Lamberg statt. AUSSTELLUNGEN: Bis 20. JUNI 1976, Galerie G, Steyr, Haratzmüllerstraße 10: Ausstellung Gottfried SALZMANN: AQUARELLE DONNERSTAG, 10. bis SONNTAG, 20. JUNI 1976, Bummerlhaus, Steyr, Stadtplatz 32 (VKB): Ausstellung Pier R. Eck hoff: PLASTIKEN Ausstellungszeiten sind aus den Plakaten ersichtlich! Allfällige weitere Veranstaltungen des Kulturamtes der Stadt Steyr im Monat Juni 1976 werden durch An- schlag und Rundfunk bekanntgegeben! Volkshochschule der Stadt Steyr Fahrten Juni - August 1 9 7 6 DIENSTAG, 1. JUNI 197 6 Studienfahrt ST . WOLFGANG (mit Besuch der Ausstellung "Der hl. Wolfgang in Ge- schichte und Kunst") Leitung: Erich Mühlbauer Fahrpreis: S 135, - - DIENSTAG, 22. JUNI 1976 Studienfahrt BURGHAUSEN - BRAUNAU a. I. Leitung: VOK. Maria Hofinger Fahrpreis: S 150, - - DIENSTAG, 29. JUNI 1976 Studienfahrt HAINBURG a. d. Donau Leitung: Erich Mühlbauer Fahrpreis: S 185, - - SAMSTAG, 24. JULI 1976 Studienfahrt FRANKENBURGER WÜRFELSPIEL Leitung: VOI< Maria Hofingcr Fahrpreis (einschl. Eintrittskarte): S 135, -- SAMSTAG, 14. AUGUST- SAMSTAG, 21. AUGUST 1976 Studienfahrt FRÄNKISCHE SCHWEIZ - FICHTELGEBIRGE (unter besonderer Berücksichtigung der Städte Bamberg, Coburg, Kronach, Nürnberg und Würzburg) Leitung: VOK. Maria Hofinger OStR. Arch. Carl Gross Fahrpreis ( einschl. Halbpension für 7 Tage und Reiselei- tung): S 2. 550, -- Anmeldungen und Auskünfte: Rathaus, 2. Stock vorne, Zimmer 212. 94 Steyr im oö. Bauernkrieg von 1626 Das Land Oberösterreich führt zur 350. Wiederkehr des Bauernkrieges von 1626 vor allem die beiden Groß- ausstellungen durch. Auch die Eisenstadt Steyr, die in diesen politischen und konfessionellen Auseinandersetzungen eine Rolle ge- spielt hatte, setzt zu diesem Anlaß verschiedene Akti- vitäten. Das Wohnhaus des 1627 hingerichteten Stadtrich- ters und Bauernführers Wolf Madlseder - Stadtplatz Nr. 39 - wurde in die Fassadenaktion einbezogen. Mit über drei Dutzend interessanten Objekten beteiligt sich das Heimathaus Steyr an den Expositionen im Linzer Schloß und in Scharnstein. Die Volkshochschule der Stadt Steyr führt Exkursionen zu den Bauernkriegs- Gedenkstätten durch und veranstaltet eine Vortragsreihe. Die Veröf- fentlichungen des Kulturamtes werden u. a. die Ereig- nisse der Jahre 1G2G/27 in Steyr zum Thema haben. Ein Sonderpostamt am 30. Mai trägt dem Anlaß Rechnung. Am 17. Mai 1626 war der Bauernaufstand ausge- brochen, der einige Zeit das Land ob der Enns in Atem halten sollte. Vor den herannahenden Bauern hatten in Steyr viele Ratsherren und ein Teil der katholischen Bürgerschaft, vor allem die Geistlichen, die Flucht er- griffen. Wolf Madlseder riß die Führung der Stadtge- schäfte in Steyr an sich und öffnete den Bauern die Stadt, sodaß diese am 30. bzw. 31. Mai 1626 unge- hindert einziehen konnten. Die Hauptmacht schlug ein Lager beim Tabor- friedhof auf. Stephan Fadinger nahm im Madlseder- haus Quartier. Am 1. Juni mußten die Bürger den Bauern einen Treueeid schwören. Am 4. Juni wurde auf Betreiben der Bürger das Tor des heutigen Bummerlhauses aufge- brochen und die beschlagnahmten protestantischen Bü- cher ihren früheren Besitzern zurückgegeben. Tags darauf wurde wiederum die gesamte Bürgerschaft vor das Rathaus befohlen mit der Verpflichtung, den Zug Fadingers gegen Linz mit 200 Bürgern zu unterstützen. In den ersten beiden Juliwochen des Jahres 1626 war Steyr Tagungsort für die Verhandlungen zwischen den Ständen und den Städte- bzw. Bauernvertretern. Als Tagungslokal wählte man das Hirschenhaus am Stadtplatz (heute Gerichtsgebäude). Protokollführer war der Geschichtsschreiber Valentin Preuenhue ber. In die- sen Verhandlungen trat auch der Steyrer Advokat Dr. Lazarus Holzmüllner als Vertreter der Bauern auf. Arn 13. Juli 1626 war die Sperrkette der Donau bei Aschach gesprengt worden. Die Steyrer Schmiede wur- den von den Bauern mit der Anfertigung einer neuen beauftragt. Die militärische Lage der Bauern wurde immer schlechter. Am 25. Juli wurde Enns von den kaiserli- chen Truppen befreit. In der Eisenstadt wurden die Bau- ern immer gereizter und es kam zu Ausschreitungen. Ende Juli wurde das Stift Gleink geplündert und viele Steyrer Bürgerhäuser wurden mit Nachforschungen be- helligt. Auch die bisher unversehrte Burg wurde geplün- dert. Am 4. August 1626 wurde die 200 Meter lange Kette nach Neuhaus gebracht, um dort mit drei anderen die Donau neuerlich abzusperren.
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