Amtsblatt der Stadt Steyr 1976/5

1976 AMTSBLATT DER STADT STEYR MAI /1 ARBEITSMARKTANZEIGER des Arbeitsamtes Steyr Die Arbeitsmarktlage . ,m Bezirk Steyr In der Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage vollzog sich während des ab- gelaufenen Quartals eine unverkennbare Wendung zum Besseren. Die Erholung der Konjunktur vollzieht sich zwar noch relativ langsam, wird jedoch verstärkt durch eine bereits beginnende saisonale Belebung. Auf dem Arbeitsmarkt brachte dieser Aufwärtstrend bereits deutliche Ergebnisse in Form eines leich- ten Ansteigens der offenen Stellen und eines deutlichen Rückganges an Arbeit- suchenden. Die Z?-hl der vorgemerkten Arbeitsuchenden betrug Ende März insgesamt 956 (454 männlich, 502 weiblich). Zu Quartalsbeginn war diese Ziffer um 22 höher und stieg im Laufe des Jänner der Jahreszeit entsprechend auf 1066. Im · Februar kam die Trendumkehr und brachte einen leichten Rückgang, der sich im März verstärkt fortsetzte. Am stärksten war die Abna.hme im letzten Monat bei den Männern in den Bauberufen ( - 12), wo die Situation sowohl bei Arbeits- losen als auch offenen Stellen nunmehr sogar geringfügig besser ist als im Vor- jahr und in den Metallberufen ( - 11). Bemerkenswert ist dabei, daß trotz der absoluten Abnahme der Zahl der arbeitslosen Metallarbeiter die Anzahl der Fremdarbeiter weiter zunahm und bereits einen Anteil von 66 % erreicht hat. Diese Tatsache ist dadurch zu erklären, daß in den letzten Jahren die Metall- wirtschaft eine große Anzahl von Ausländern beschäftigte, die nun infolge der verringerten Arbeitsmöglichkeiten abgebaut werden. Bei den Frauen traten Veränderungen vor allem in den Gaststättenberufen ( - 19) durch Wiederein- stellung von Saisonarbeitskräften aus den Kurbetrieben in Bad Hall sowie in den Büroberufen ( - 18) infolge geringfügig verbesserter Unterbringungsmög- lichkeiten und weiterer Abwanderung in fremde Berufe auf. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich in der Gesamtzahl eine Erhöhung um ca. 12 %. Diese Differenz wurde hauptsächlich durch die innerhalb eines Jahres von 56 auf 187 gestiegene Zahl der arbeitslosen ausländ_ischen Arbeits- kräfte verursacht. Ein leichter, aber noch immer sehr zögernder Anstieg zeigte sich bei den offenen Stellen, deren Bestand Ende März 202 (118 männlich, 84 weiblich) betrug. Damit ergab sich sowohl gegenüber dem Vormonat ( + 16) als auch im Vergleich zum vorhergehenden Quartal ( + 36) eine Steigerung. Die absolut stärkste Gruppe unter den freien Arbeitsplätzen bildet derzeit die Bauwirt- schaft, während die im Bezirk dominierende Metallindustrie, die früher die meisten offenen Stellen aufwies, infolge der Rezession eine etwas untergeord- nete Rolle einnimmt. Im Stellenangebot dürfte also die Talsohle überwunden sein, dennoch konnte der B·estand zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres noch nicht erreicht werden, obwohl dieser mit 238 Arbeitsplätzen auch sehr ~iedrig war.

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