Amtsblatt der Stadt Steyr 1976/2

DIE AKTUELLE SEITE - DIE AKTUELLE SEITE - DIE AKTUELLE SEITE Althaussanierung und Hotelbau Steyr besitzt im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größenordnung mit 26 km2 eine relativ kleine Grundfläche und hat im Süden wie auch im Osten mit der Besiedlung bereits den Stadtrand erreicht. Hoffnungsflächen für die Erweiterung sowohl in wohnbaupolitischer Beziehung wie auch für gewerbliche Nutzung liegen daher nur mehr im Westen bzw. haupt- sächlich im Norden unseres Stadtgebietes. Die Ausdehnung des Wohnbaues nach außen bringt aber auch eine allmähliche Absiedlung aus den Kernbereichen der Stadt mit sich, der mit gewissen Maßnahmen begegnet werden soll. In einer Pressekonferenz des Wohn- baureferenten des Landes Oberösterreich, Landesrat Neuhauser, am Dienstag, dem 20. Jänner 1976, hatte ich als Bürgermeister der Stadt Steyr Gelegenheit, näher mit den Möglichkeiten des neuen Wohnungsverbesserungsgesetzes vertraut zu werden und dabei auch die Probleme der Althaussanierung und des Hausbestandes der Stadt Steyr der Presse darzulegen. Steyr soll nach Ansicht von Landesrat Neuhauser bevorzugt in die Wohnungs- verbesserung einbezogen werden, weshalb ich die Steyrer Hausbesitzer, insbesondere im Altstadtbereich aufrufe, sich dieser neuen Möglichkeiten zu bedienen. Der Magistrat wird zu diesem Zweck einen Beratungsdienst im Rathaus einrichten. Dieser wird sich auf die Bereitstellung und Ausfüllung von Formularen, auf Kontaktnahme zum Büro des Woh- nungsreferates des Landes Oberösterreich, auf bautechnische Beratungsdienste und ähn- liches erstrecken. Wie wichtig dieses Wohnungsverbesserungsgesetz für Steyr ist,geht daraus hervor, daß von 4.860 Häusern ca. 4. 000 unter die Bestimmungen dieses Gesetzes fallen, nachdem das Stichjahr dafür das Jahr 1958 ist. Häuser, die vor diesem Zeitpunkt die Baubewilligung erhalten haben, können in die Maßnahmen einbezogen werden. Erwäh- nenswert ist noch der Umstand, daß 1. 014 Häuser in Steyr vor 1870 erbaut wurden, also mehr als 100 Jahre alt sind. Steyr benötigt im Interesse der Wirtschaft und des Fremdenverkehres dringend ein Ho- tel, wofür die Stadtverwaltung neben der Schönauerbrücke ein Grundstückbereithält. Nachdem das amerikanische Projekt gescheitert ist, fanden nunmehr konkrete Verhand- lungen mit der Infra-Baugesellschaft mbH. am Mittwoch, dem 14. 1. 1976, im Rathaus statt. Das Projekt ist so weit gediehen, daß sowohl namhafte Steyrer Unternehmungen sich an e.iner Kommanditgesellschaft beteiligen, als auch ERP-Mittel gesichert sind. Im Interesse dieses für Steyr so wichtigen Projektes ist zu hoffen, daß sich für die Restfi- nanzierung gerade aus der Steyrer Wirtschaft noch Interessenten finden, damit sobald als möglich mit dem Hotelbau begonnen werden kann. Die Fertigstellung des Hotels mit einer Bettenkapazität von 120 bis 150 kann den Bedürfnissen der Stadt entsprechen und neue Möglichkeiten eröffnen. Ich nehme an, daß ich Ihnen mit diesen Mitteilungen einige aktuelle Informationen zur Ver- fügung stellen kann und verbleibe Ihr Bürgermeister

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