Amtsblatt der Stadt Steyr 1975/11

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1975 100 Jahre GREGOR GOLDBACHER Am 10. Oktober 1975 jährte sich zum 100. Mal der Geburtstag des ehemaligen Professors des Steyrer Gymnasiums und bekannten Heimatdichters Gregor Goldbacher. Gregor Goldbacher war zweifellos eine der mar- kantesten Gestalten in der Steyrer Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert. Zum Anlaß der 100. Wiederkehr des Geburtstages versuchte die Stadt Steyr durch verschiedene Veranstaltungen und Veranlassungen ihren großen Sohn zu ehren und somit das Interesse und Andenken an diese Persönlichkeit wieder aufleben zu lassen. Am Freitag, dem 10. Oktober 1975, fand in der Schloßkapelle des Schlosses Lamberg ein Festakt statt. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Steyr hielt der Sohn des Jubilars W. Hofrat Dipl. Ing. Hermann Goldbacher die Festrede, Dr. Ferdinand Lackner rezitierte Goldbachers Dichtung "MeinV!tast.!ldt". Im Rahmen dieser stimmungsvollen Feier gab Bür- germeister Franz Weiss die Stiftw1g des Gregor-Gold- bacher- Förderungsfonds durch die Stadt Steyr bekannt. Dieser Fonds hat das Ziel, Aktivitäten zu fördern, die der Stadt Steyr auf kulturellem, wirtschaftlichem, so- ziologischem und historischem Gebiete zum Vorteil ge- reichen. Der Betrag von S 50. 000, -, der alle fünf Jahre zur Auszahlung gelangen soll, kann an Einzelpersonen, mehrere Personen, Organisationen oder Unternehmen vergeben werden. Die am Nachmittag des gleichen Tages eröffne- te Gedächtnisausstellung soll die Erinnerung an das um- fangreiche Wirken Gregor Goldbachers auf verschiedenen Gebietenerinnern w1d auch dieNachweltfür seine Ideen begeistern. In Ansprachen wurden die Verdienste Gregor Gold- bachers auf dem Gebiet der Denkmalpflege (Mag. pharm. WolfgangBernhauer, Obmann des Vereines "Heimatpfle- ge" Steyr), um den Schi- und Schwimmsport (Ludwig Pröhl-Seyrl, Obmann des "Schiklubs" Steyr) und um die Alpinistik (Ludwig Pullirsch, Vorsitzender der Sektion Steyr des "Österreichischen Alpenvereines") gewürdigt. Bürgermeister Franz Weiss präsentierte den neuen Auswahlband von Gregor Goldbachers Werken "A Lehm für d 'Hoamat". Diese Veröffentlichung war mit finan- zieller Hilfe der Stadt Steyr und der OÖ. Landesregie- rung herausgegeben worden. Am Vormittag des nächsten Tages folgte eine wür- dige Gedenkstunde am Grabe Gregor Goldbachers am Steyrer Friedhof. Auch an dieser Stelle wurden die Ver- dienste um den Männergesang in Steyr vom Obmann des MGV. "Sängerlust" Steyr Herbert Tagini, die Verdien- ste als Schulmann vom Direktor des Bundesrea1gymna- s1 ums Steyr Oberstudienrat Dr. Richard Treml gewür- digt. Das Programm dieser Feierstunde wurde durch Dar- bietungen des MGV. "Sängerlust" Steyr (Leitung: Ge- rald Reiter) und des Schülerchores der Hauptschule Garsten (Leitung: Ernst Kronsteiner) bereichert. An der langjährigen Wirkw1gsstätte von Gregor Goldbacher, dem Bundesrealgymnasium Steyr, wurde von Bürgermeister Franz Weiss eine von Prof. Friedrich Schatzl gestaltete Gedenktafel der Öffentlichkeit über- geben. Die Festrede hielt Prof. h. c. Carl Hans Watzin- ger. Der Direktor der Anstalt Oberstudienrat Dr. Richard Treml übernahm die Erinnerungstafel in die Obhut der Schule. 178 Der literarische Höhepunkt und zugleich Abschluß der Veranstaltungsreihe "100 Jahre Gregor Goldbacher" war die Festveranstaltung im Saal der Arbeiterkammer am Sonntag, dem 12. Oktober 1975. Der Obmann des Stelzhamerbundes für Oberösterreich Konsulent OSR. Wolfgang Dobesberger hielt die Festrede und würdigte Gregor Goldbacher als Mundartdichter. Das ausgewählte Programm wurde von den Geschwistern Goldbacher (Rezi- tation), von der "Welser Rud" unter der Leitw1g des Kon- sulenten Prof. Hans Derschmidt und der Landlergruppe Laussa dargebracht. Diamantene Hochzeit Das Ehepaar Karl und Katharina Gschwandtner in Steyr, Neuschönauer Hauptstraße 33, feierte am 26. September dieses Jahres das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Bürgermeister Franz Weiss und Stadtrat Rudolf Fürst überbrachten dem Jubelpaar die Glückwünsche der Stadt Steyr. Volksbegehren zur Erlassung eines Bundesgesetzes betreffend den Schutz des menschlichen Lebens Magistrat Steyr Wahl-5970/74 Steyr, 27. Oktober 1975 Volksbegehren zur Erlassung eines Bundesgesetzes betreffend den Schutz des menschlichen Lebens V ERLA UTB AR UNG Auf Grund der im "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" vom 26. September 1975 veröffentlichten Entscheidung des Bundesministers für I1rneres, mit der dem Antrag auf Einleitung des Verfahrens für ein Volksbegehren, das auf die Erlassung eines Bundesgesetzes betreffend den Schutz des menschlichen Lebens gerichtet ist, stattgegeben wur- de, wird verlautbart: Die Stimmberechtigten können innerhalb der vom Bundesminister für Inneres gemäß § 5 des Volksbegeh- rensgesetzes 1973, BGBl. Nr. 344, festgesetzten Eintra- gungsfrist, das ist vom Montag, dem 24. November 197 5 bis einschließlich Montag, dem 1. Dezember 1975, in

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2