Amtsblatt der Stadt Steyr 1975/8
6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1975 8 0 u.. Ehren - Oberbrandral Erwin Hasenleithner zum Gedenken Am Montag, dem 30. Juni 1975, starb der Ehren- Oberbrandrat der Freiwilligen Stadtfeuerwehr Steyr Erwin Hasenleithner im 64. Lebensjahr nach längerer Krankheit. Am 7. Juli wurde er w1ter großer Anteilnah- me im Familiengrab am Friedhof Steyr beigesetzt. Erwin Hasenleithner war mit Leib und Seele der Feuerwehr verschrieben und Widmete einen großen Teil seines Lebens dem Dienst an seinen Mitmenschen. Als Gewerbetreibender trat er bereits im Jahre 1929 der Feuerwehr bei. 1952 bewarb er sich um den Posten ei- nes Dienststellenleiters der Freiwilligen Feuerwehr und wurde mit seiner Bestellw1g Bediensteter des Magistrates. Im Jahre 1963 erfolgte seine Wahl zum Bezirks- feuerwehrkommandanten. Er widmete nunmehr seine ganze Schaffenskraft dem Ausbau des Feuerwehrwesens in der Stadt und setzte eine umfassende Modernisierung der Ausrüstung der Freiwilligen Stadtfeuerwehr in Gang. Sein Wirken fand sichtbare Würdigung durch die Ver- leihw1g zahlreicher Auszeiclmungen. Nach seiner schweren Erkrankung im Jahre 1971 versah er trotzdem noch bis Ende 1973 seinen Dienst, bis ihn gesundheitliche Gründe zwangen, in den Ruhe- stand zu treten. Nach seiner Ablösung als Bezirksfeuerwehrkom- mandant wurde er zum Ehren-Oberbrandrat der Frei- Willigen Stadtfeuerwehr Steyr ernannt und blieb bis zu- letzt seiner Feuerwehr auf das Engste verbunden. Parteienübereinkommen über Wahlwerbung Im Zusammenhang mit den Nationalratswahlen am 5. Oktober 1975 schlossen in Steyr die politischen Parteien folgendes übereinkommen über die Wahlwer- bung. Die Plakatwerbung beginnt in Steyr am 22. Au- gust 1975. Gleichzeitig kamen die Parteien überein, die aufgestellten Werbetafeln bis zum 13. 10. 1975 wieder zu entfernen. Im Zuge dieses Übereinkommens wurde verein- bart, daß keine Lautsprecherwerbung aus fahrenden Autos durchgeführt wird. Weiters werden auch keine Flugblattwurfaktionen und keine Transparentwerbungen 130 durchgeführt. Einhellig distanzierten sich alle Parteien von Schmieraktionen. In diesem Zusammenhang wird auch festgestellt, daß in letzter Zeit die Werbung in Steyr, vor allem die kommerzielle Plakatierung stark überhand genommen hat und dadurch das Stadtbild beeinträchtigt wird. Viel- fach werden Reklamen auf öffentlichem und privatem Grund ohne Einholung der notwendigen Genehmigungen angebracht. Im Interesse der Erhaltung des Stadtbildes wird die Stadtgemeinde in diesem Zusammenhang ge- nötigt sein, eine weitere Ausbreitung der Werbung hint- anzuhalten. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Rupert Hartl besucht Steyr Am 10. Juli 1975 stattete Landeshauptmann-Stell- vertreter Dr. Rupert Hartl der Stadt Steyr in seiner Ei- genschaft als Gemeindereferent des Landes Oberöster- reich einen Besuch ab. Bürgermeister Weiss begrüßte den Gast im Rathaus und dankte ihm für seine Aufgeschlos- senheit den Problemen der Stadt gegenüber, die er auch in seiner früheren Funktion als Sozialreferent stets be- wiesen hatte. In einem ausführlichen Gespräch wurden sodann Probleme der Stadt, im besonderen die Investitionsvor- haben der nächsten Jahre, besprochen. Im Mittelpunkt standen unter anderem der Neubau der Handelsakade- mie, der Zubau zur Promenadeschule, die Errichtung von Pensionistenwohnungeri im Wehrgraben, die Errich- tung eines Bootshauses für die Wasserwehr, die Auf- schließung von neuen Siedlungsgebieten, die Erweiterung. der Trinkwasserversorgungsanlagen und die Gründung eines Abwasserverbandes. Dr. Hartl sicherte der Stadt Steyr die Unterstützung im Rahmen seines Ressorts bei der Bewältigung dieser großen Aufgaben zu. Der zweite Teil seines Besuches war einer Besich- tigung des Betriebes der AEG Telefunken im ehemaligen Hotel Münichholz gewidmet. Direktor Dkfm. Herbert Stein aus Nürnberg begrüßte die Gäste und vermittelte sodann einen Überblick über den Stand des Unterneh- mens. Steyr ist nach Braunau und Vöcklabruck der drit- te Betrieb des Unternehmens in Österreich und beschäf- tigt derzeit rund 320 Bedienstete, zum überwiegenden Teil Frauen. In Steyr werden Tuner für Fernsehgeräte und elektronische Programmspeicher in kundenspezifi- scher Fertigung hergestellt. Der Umsatz des Werkes Steyr belief sich im Jahre 1974 auf 150 Millionen Schil- ling, wobei die Produkte in 12 europäische Länder ge- liefert wurden. 45 o/o davon gingen allein nach England. Bei demanschließenden Rundgang durch das Werk konn- Lt: sich Laudt:shauptmann-Stellvertreter Dr. Hartl mit Bürgermeister Weiss und den übrigen Gästen vom hohen technischen Stand des Betriebes und den vorbildlichen Sozialeinrichtungen überzeugen. Firma Tele/unken spendet Geldbetrag für soziale Zwecke Im Rahmen des Besuches der Firma Telefunken im ehemaligen Hotel Münichholz am 10. Juli 1975 über- reichte Herr Direktor Dkfm. Herbert Stein Bürgermeister Franz Weiss einen Scheck übers 10.000, - mit der Wid- mung für soziale Zwecke. Bürgermeister Weiss dankte der Firmenleitung für ihr soziales Verständnis w1d wies in diesem Zusammenhang auf die Aufgaben und Leistun- gen der Stadtgemeinde im sozialen Bereich hin.
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