Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/12
4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1974 Für bedürftige Sozialhilfeempfänger, etwa 253 Personen, wurde ein Betrag von S 72, 000, - - bereitge- stellt, wobei Warenbons im folgenden Nominalwert ausgegeben werden: S 400, -- für alleinstehende Sozialhilfeempfänger oder Haushaltsvorstände, die Sozialhilfe beziehen, S 265, - - für Mitunterstützte, die Anspruch auf ge- setzliche Familienbeihilfe nicht haben, S 200, - - für Mitunterstützte, die Anspruch auf gesetz- liche Familienbeihilfe haben. STÄDTISCHES ZENTRALALTERSHEIM Für die Ausbesserung der Fußböden in der Schnei- derei und Büglerei des Zentralaltersheimes gab der Stadtsenat S 15. 380, -- frei. · ÖSTERREICHISCHES ROTES KREUZ Zur Aufrechterhaltung des Krankentransportdienstes gewährt die Stadtgemeinde Steyr dem Roten Kreuz, Bezirksstelle Steyr, für das Jahr 1974 einen Personalko- st~nzuschuß in Höhe von S 216. 200, -- . Für die Abwicklung des Funkdienstes im Rahmen des Ärztenotdienstes wurde dem Roten Kreuz weiters ein Zuschuß zur Abdeckung der Mehrkosten in Höhe von S 30. 000, - - gewährt. BAUWESEN Auf dem Gebiet des Bauwesens wurden folgende Be- schlüsse gefaßt:. Ausbau der Uferbefestigung entlang des Ortskais S 575.900, --; Kanalisierung Wehrgraben, Ergänzung der GR- Beschlüsse S 106.800,--; Unterdükerung des Ramingbaches im Zuge des Ausbaues der Voralpen-Bundesstraße S 189. 000, --; verschiedene Straßen- und Geländeerhaltungsar~ beiten S 72. 000, - -; Erweiterung -der Promenadeschule, Vergabe der Zimmermannsarbeiten, S 277. 00 0, - - ; Gas- und Wasserleitungsverlegung im Zuge des Ausbaues der Umfahrung Hundsgraben S 214. 470, -- . Insgesamt gab der Stadtsenat S 2,353.197, - - aus Budgetmitteln frei. Das Sprachrohr der Polizei PROBLEMATISCHE TÜRSCHLÖSSER In Steyr gibt es eine große Anzahl von Wohnungs- türen (insbesonders in Neubauten). die mit einfachen einreihigen Zylinderschlössern versehen sind. Die Si- cherung der Wohnungen damit wurde für ausreichend er- achtet. Sie sind leicht einzubauen, die Konstruktion er- laubt viele Variationsmöglichkeiten, die Schlüssel sind klein und handlich und der Preis realtiv niedrig. Insbe- sonderssind sie für Zentralschlüsselanlagen geeignet, wo- bei verschiedene Schlüssel jeweils nur ein Schloß, z.B. das der Wohnungstüre, jedoch alle Schlüssel noch ein ge- meinsames Schloß, z.B. das der Hauseingangstüre sper- ren. Auch in zahlreiche Geschäftseingangstüren wurden diese Schlösser eingebaut. Bis vor einigen Jahren galten solche Zylinderschlös- ser als fast nachsperrsicher. Gewiegten Einbrechern ge- lang es aber bereits vor einigen Jahren, Werkzeuge her- zustellen, mit deren Hilfe es möglich ist, einfache Zy- 192 linderschlösser mühelos nachzusperren. Diese Erfinder- generation absolvierte nach und nach auch Gastspiele in diversen Strafanstalten und dort wurden die erworbenen Kenntnisse an junge Talente weitergegeben. Im Einbre- chermilieu wird es heute förmlich schon als Schande be- trachtet, die erforderlichen Fertigkeiten nicht zu besit- zen und jedermann als Stümper bezeichnet, der nicht die entsprechenden Werkzeuge herstellen und Zylinder- schlösser nachsperren kann. Die zum Nachsperren erforderliche Zeit ist un- glaublich kurz, oft nur etwa doppelt so lange, wie der Sperrvorgang mit einem passenden Schlüssel. Es ist auch zu bedenken, daß diese einfachen einreihigen Zylinder- schlösser einer gewissen Abnützung unterliegen. Laien nur glauben, daß solch ein Schloß seinen Zweck zumin- dest bis zur Abbruchreife des Hauses erfüllen wird. Dies ist eine Fehleinschätzung, auf die besonders hingewie- sen werden muß. Durch den ständigen Gebrauch werden sowohl die ursprünglich scharfen Kanten des Schlüssel- profils abgeschliffen, als auch die Spitzen der Sperrstifte abgenützt. Es dringt auch Staub in die Fugen ein, in wel- chen die Sperrstifte unter dem Druck relativ schwacher Federn gelagert sind und es wird dadurch bewirkt, daß sie nicht mehr frei gängig sind. Auch die Kanten der Sperrstiftpaare werden abgeschliffen. Dies alles be- wirkt, daß das Schloß jetzt besonders leicht nachsperr - bar ist. Es kann auf- und zugesperrt werden wie in den vorhergehenden Jahren. Der Verlust seiner Funktion, ei- ne Sperre oder einen Widerstand gegen unbefugtes Ein- dringen darzustellen, geht unbemerkt vor sich und ist deswegen besonders gefährlich. Ein weiterer Nachteil der Zylinderschlösser be- steht darin, daß deren Gehäuse gewöhnlich länger ist als die ·Stärke der Türe, in der sie eingebaut wurden. Häufig ragen daher Teile des Schlosses oft bis zu einem Zentimeter weit aus der Oberfläche der Tür heraus und laden förmlich zum Abbrechen ein. Sie sind gegen die- se Art des Einbruches auch nur unzulänglich geschützt und es bedarf keiner besonders großen Kraft, um ein solches Schloß abzubrechen. Wie kann man sich nun schützen? Gegen die eingangs erwähnte Methode des Nachsperrens wird wohl unter der Berücksichtigung der Tatsache, daß auch Zylinderschlösser nur eine begrenz- te Lebensdauer haben, der Austausch eines solchen Schlosses nach einigen Jahren des Gebrauches der ein- zige richtige Ratschlag sein. Die gewerbliche Wirt - schaft bringt bereits Schlösser auf den Markt, die gegen diese Art des Nachsperrens wirksame Konstruk- tionsmerkmale aufweisen. Es ist auch zweckmäßig, von eventuell vorhandenen zwei einfachen Zylinderschlös- sern eines durch ein tosisches Einstemmschloß zu er- setzen oder, falls nur ein Zylinderschloß vorhanden ist, zusätzlich ein tosisches Einstemmschloß zu montieren. Einstemmschlösser haben im Hinblick auf die gebotene Sicherheit gegenüber den einfachen einreihigen Zylin- derschlössern bedeutende Vorteile. Sie sind auch nicht allzu leicht nachzusperren. Es bleibt auch die Sperrfunk- tion und damit die gebotene Sicherheit länger erhalten als bei einfachen Zylinderschlössern. Es gibt auch schon Schlösser, deren Schlüssel meh - rereReihenvonProfilen oderBohrungen an den Flachsei- ten desSchlüssels aufweisen oder die so konstruiert sind, daß mehrere Reihen von Sperrstiften existieren. Solche Schlösser können nach den bisherigen Erfahrungen noch
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