Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/11

2 170 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1974 Der Gemeinderat der Stadt Steyr hat mich in seiner ·Sitzung vom 3. Oktober 1974 zum Bürgermeister der Stadt Steyr gewählt, nachdem Bürgermeister Josef Fellinger nach siebzehnjähriger erfolgreicher Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen seinAmt niedergelegt hatte. Mit ihm scheidet ein Mann aus dem öffent- lichen Leben, der durch viele Jahre der Entwicklung unserer Stadt Richtung ge- geben hat. Wir werden sicher bald Gelegenheit haben, seine Verdienste zu würdigen und ihm den Dank der Bürger der Stadt und des Gemeinderates abzustatten. Ich habe aus Anlaß meines Amtsantrittes erklärt, daß ich dieses höchste Amt, das die Stadt Steyr zu vergeben hat, im Bewußtsein der hohen Verantwor- tun g um da s Wohl der Stadt und ihrer Bürger übernehme. Die kommunalpolitische Entwicklung unseres Gemeinwesens verlangt immer rn hr in en ge Ti'ühlungnahme zwischen den Entscheidungen der Verwaltung und cl ' 111 Vt' 1·1, Ländnis d r Einwohne r. Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, i n cl er- mo nut. lic h n Ausgabe des Amtsblattes ein jeweils aktuelles Thema aufzu- g 1·c ii' 't1 und d n trn r g rn uns rer St a dt in einer kurzen Darstellung nahezubrin- g ' n . 0l'gcnwürlig I i g l li TI:nts h i dung über die Einführung einer neuen inner- sUicl l is h n V rk h rsr g lung vor un s , di e von zwei Momenten ausgelöst wird. Einerseits find L si h k in I• nc hm a nn mehr b e r eit, für die alten Eisenbrücken über E nns und St eyr ein Gutachte n üb r de ren Be las tungsfähigkeit abzugeben, weshalb eine Be l a stungsbes chränkung m i t maximal 5 t verordnet werden mußte. Andererseits zwingt uns di e Beengthe it i m inne rstä dtischen Be reich, insbesondere in der Enge Gasse, zu einer F ernhaltung de s durchDießenden Verkehrs im Sinne der Einführung einer Fußgängerzone. Diese Umstellung bricht mit langjährigen Verkehrsgewohnheiten, wozu das Verständnis aller Verkehrsteilnehmer, ob Fuß- geher oder Fahrzeugbenützer, gebraucht wird. Das neue Verkehrssystem wurde nach monatelanger Prüfung von Fachleuten der Polizeiverwaltung, des Magistrates und unter Beiziehung von direkt oder in- direkt betroffenen Interessenvertretungen, ausgearbeitet. Gleichzeitig wird mit Nachdruck an der Weiterführung des innerstädtischen Verkehrsringes gear- beitet, um den Verkehrsfluß rund um die Altstadt ständig zu verbessern. Auch hier muß ich um Verständnis für jene Erschwernisse ersuchen, die sich im Zuge der Bauzeit ergeben. DemnächstwirdsichderGemeinderatmitdemVoranschlag 1975 mit einem Gesamtaufwand von etwa S 300 Mill. zu befassen haben. In diesen Beratungen wird zweifellos auch versucht werden, alle jene Geldmittel bereitzustellen, die neben der Erfüllung der Pflichtausgaben eine Hebung der Lebensqualität in un- s erer Stadt e rmögliche n. Die Entsche i dung übe r di e Zukunft der Stadt Stey r liegt beim Gemeinderat, der frei gewählte n Vertretung der politischen Parteien und Interessengruppen. In diesem Gremium li egen die Probleme der Stadt offen zutage und dort gilt es auch, verschiede ne Meinungen und Auffassungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Die Eiuilüsse i.ler pulilisc.:heu uu<l wellwiL'Lsc.:hafllic.:heu Eulwic.:klung geheu auch an unserer Stadt nicht spurlos vorbei, umsomehr brauchen wir das Zu- sammenwirke n aller positiven Kräfte, um den Lebensinhalt der Bürger ständig verbessern sowie anstehende und noch kommende Probleme meistern zu können. Wenn ich bei meinem Vorhaben, ein Bürgermeister für alle Steyrer zu sein, auch Ihre Unterstützung bekomme, bin ich Ihnen im Bewußtsein der hohen Verantwortung, die mit der Bürgermeisterfunktion verbunden ist, sehr dankbar. (Bürgermeister)

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