Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/10a

,,An einen Haushalt" ,, Postgebühr bar bezahlt" ,, Erscheinungsort Steyr" ,. Verlagspostamt 4400 Steyr" B L T T STEYR JAHRGANG 17 30. OKTOBER 1974 SONDERNUMMER Sehr geehrte Steyrerinnen und Steyrer ! Die Verkehrssituation in der Altstadt von Steyr war in den letzten Jahren infolge des durchflutenden Schwer- verkehrs und der allgemeinen Verkehrsverdichtung immer schwieriger geworden. Es war daher erforderlich, Maß- nahmen einzuleiten, welche geeignet sind, den Durch- zugsverl<eltr vorn kunsthistorisch überaus wertvollenStadt- kern abzulenken. Dazu gehörte vor allem die Planung und der Ausbau eines innerstädtischen Verkehrsringes mit der gleichzeitigen Errichtung zweier neuer Ennsbrüc ken, nämlich derEnnstalbrücke und der Schönauerbrücke mit einem Kostenaufwand von rund S 80 Mill. Nunmehr ergab die letzte Brückenrevision der zwei noch verbliebenen Stahlbrücken in Zwischenbrücken, daß die Erlassung eines Fahrverbotes für Fahrzeuge mit über 5 t Gesamtgewicht für die Enns- und Steyrbrücke zwin- gend notwendig geworden ist. Die Verantwortung um das Leben und die Gesundheit der Menschen erlaubt in dieser Frage den verantwortlichen Mandataren und Be- hörden kein Zögern. Diese Maßnahmen setzen allerdings für den inner- städtischen Verkehr Zwangspunkte, die zu der Überle- gung führten, ein längere Zeit vorliegendes Konzept für eine Neuregelung des innerstädtischen Verkehrs nun- mehr zu realisieren. Die Stadtgemeinde hält es für ihre Pflicht, die gesamte Bevölkerung der Stadt über diese :Maßnahmen umfassend zu informieren, da von vielen Verkehrsteilnehmern ohne Zweifel altüberlieferte Ver- kehrsgewohnheiten zu ändern sein werden. Da und dort wird deshalb der bisher gewohnte Weg durch die engen Gassen der Altstadt gegen einen neuen Fahrweg, der aber sicher bequemer und gefahrloser sein wird, zu tau- schen sein. Das Verkehrskonzept, welches in der Folge in seinen wesentlichen Punkten beschrieben wird, wurde vom Stadtsenat in seiner Sitzung vom 24. 10. 1974 beschlossen. Die kommenden Monate mit dem zu er- wartenden Weihnachtsverkehr und den naturbedingten Erschwernissen des Winters werden Gelegenheit geben, die neuen Regelungen genau zu beobachten. Es darf an dieser Stelle festgehalten werden, daß allenfalls auftre- tende Härten genau überprüft werden und allfällige Ver- besserungen unter Wahrung des Gesamtkonzeptes vor- genommen werden können. Die Stadtverwaltung ist überzeugt, daß diese Neuregelung durch eine Reihe von flankierenden Maß- nahmen für alle von dieser Lösung betroffenen Anrai- ner positive Auswirkungen mit sich bringen wird, sei es, daß für den Fußgänger in den Geschäftsstraßen bes- sere Bedingungen geschaffen werden, daß durch den Wegfall des Durchzugsverkehl'S die Wohnqualität ver- bessert und der Zielverkehr vereinfacht wird. Als Bürgermeister darf ich um das Verständnis aller Steyrerinnen und Steyrer für die getroffenen Maß- nahmen ersuchen, die im Interesse der Erhaltung un- serer schönen Altstadt und der Verbesserung des Straßen- verkehrs in ihr erfolgten. (Bürgermeister)

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