Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/7

1974 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 Wir regeln Ihre sämtlichen Urlaubsfinanzen. Wohin Sie auch immer reisen wollen. Mit Verfertigung der Meisterstuck hat einer acht ganze Tag zu arbeiten. Unter solcher Zeit pflegen alle Meister von morgen bis abend zuzusehen, denen hat er auch nach Belieben morgens ein Frühstück und zu mit- tag ein solches Mittagmahl auftragen müssen, daß sich der Tisch hätt' mögen biegen, und dessen End mit der dazugeflickten Jausen bis auf den späten Abend ange- halten. Bei dem achttägigen überflüssigen Zehren es dan- noch nit verblieben, sondern das Meistermahl als der Beschluß des Reigens hat allererst dermaßen den Mei- stern gespielt, daß gemeiniglich ein jeder, und aller- erst der den vergangenen Sommer neu aufgenommene Meister Wolrab in Ennsdorf ein Gutes über 100 Gulden kommen. Ist demnach höchste Not, daß fürohin derje- nige, so sich um Machung der Meisterstuck angibt, da- zumalen mehrer nit denn 1 Gulden 4 Schilling, in wäh- renden Stucken (währenJ Jer Anft:rtigung Jt:~ Mt:blt:r- stückes) ohne alles weitere Essen oder Trinken 5 Gul- den, dann zu der Meistermahlzeit zu verzehren 10 Gul- den, und in die Lad bezahle 6 Gulden". Nach der Trennung von den Hammerschmieden, die seit 1654 eine eigene Zunft bildeten, dürften sich die Wagner den Hufschmieden angeschlossen haben. 1662 verlangte das Handwerk der Hufschmiede zu Wien als "Hauptzech" die Führung aller Berufsgenossen in Österreich ober und unter der Enns. Steyr kümmerte sich jedoch in keiner Weise um die von den Wiener Meistern beanspruchte Jurisdiktion. Wie andere Zünfte waren auch die Hufschmiede öfter in Konflikte verwickelt, so mit den Huf- und Waf- fenschmieden in Bad Hall, mit den Sattlern, mit der Wir versorgen Sie mit Reise- schecks, eurocheques, ausländi- schem Geld, versichern Sie und Ihr Gepäck und kümmern uns um Ihre regelmäßigen Zahlungen. Dann brauchen Sie nur noch die Koffer zu packen. Gute Reise! STEYR Enge 16 D F i I i a I e Tabor VOLKSBANK Wir bieten mehr als Geld und Zinsen Herrschaft Steyr oder mit Adeligen, die für ihre Pferde eigene Reitschmiede hielten und Werkstätten einrichte- ten.Aber auch mit Gesellen, die Zunftgelder verschleu- derten, kam es zu Auseinandersetzungen. Im 18. Jahrhundert arbeiteten in Steyr vier Schmie- de. Die Werkstätte des Stadtschmiedes befand sich an der vom Grünmarkt zur Stadtpfarrkirche führenden Stie- ge (Pfarr- oder Schmiedstiege) . Unter Maria Theresia und Josef II. erfolgte eine weitgehende Lockerung des Zunftzwanges. Im Jahre 1836 wußten Hufschmiede und Wagner nicht mehr, daß ihnen einmal von der Stadtobrigkeit eine Handwerks- ordnung verliehen worden war. Dr. Josef Ofner t (Stadtarchiv Steyr, OÖ. Landesarchiv, Linz. -1. Krenn, lläuserchronik der Altstadt Steyr, 1951) URLAUBSSPERRE DER STÄDTISCHEN ZENTRALBÜCHEREI Das Kulturamt der Stadt Steyr gibt bekannt, daß die Zentralbücherei der Stadt Steyr, Bahnhofstraße 6, und die Zweigstelle Steyr, Münichholz, in der Zeit vom 1. bis einschließlich 31. August 1974 wegen Urlaubes geschlossen sind. Die Leser werden höf- lich eingeladen, sich vor diesem Zeitpunkt mit dem nötigen Lesestoff einzudecken. 115

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