Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/4

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1974 • • Entwicklung begriffene Verkehrsstockung zu be- denken). Eine Eisenbahnkreuzung ist immer, also auch wenn Schranken geöffnet sind, oder in einer Blinklicht- anlage gelbes Licht leuchtet, mit entsprechender Vorsicht zu übersetzen. Die Annäherung von Schienenfahrzeugen ist durch akustische Signale {Pfeifsignale) und durch das Zugspitzensignal merkbar. Das Zugspitzensignal besteht aus 3 Laternen in der Form eines auf die Basis gestellten Dreieckes. Merke: Das Gefährlichste - und auch das Dümmste - ist es , die Eisenbahnkreuzung noch überqueren zu wo l lcn, wenn schon optische oder akustische Zei- che n auf das ll cra nnahen des Zuges aufmerksam mach · n oder die Schra nkenbäume sich bereits in llt-wcgung se tzen . * HAUSSAMMLUNG für den Osferreichischen Blindenverband Landesgruppe Oberösterreich - Salzburg Liebe Steyrer Mitbürger! Die Landesgruppe Oberösterreich - Salzburg des Österreichischen Blindenverbandes hat den Magistrat wie jedes Jahr wieder gebeten, eine Haussammlung für die Bedürftigsten unter den Blinden durchzuführen, da die Blinden infolge ihres Gebrechens dazu nicht in der Lage sind. "Blind sein"! Stellen wir uns doch vor, was das für jeden von uns hieße? Tatenlos warten, während die anderen vorwärtsstreben und auf die Mildtätigkeit anderer angewiesen sein. Im Hintergrund stehen und das, was die anderen sehen und tun nur vorn Hörensagen ken- nen, das Gefühl haben, nicht vollwertig zu sein. Ich glaube, daß man diese Bitte der Blinden nicht übergehen kann und habe daher angeordnet die er- wünschte Haussammlung von Bediensteten durchführen zu lassen und denSammelerlös dem Blindenverband für bedürftige Blinde zu überweisen. Hausbesitzer, Ver- walter und Hausvertrauensleute werden gebeten, diese Sammlung JaJurd1 :w uuLerstUtzen, daß sie wegen des besseren Kontaktes zu den Hausparteien im Hausbereich die Spenden entgegennehmen. A 1s Bürgermeister dieser Stadt hoffe ich, daß sich niemand ausschließen wird, wenn es darum geht, den Ärmsten unter unseren Mitmenschen, den Blinden, zu helfen. 58 JAHRESBERICHT des Standesamtes der Stadt Steyr 1973 Während im Jahre 1972 in Steyr mit 2. 630 Geburten noch ein Geburtenrekord zu verzeichnen war, setzte sich im Jahre 197 3 auch in Steyr der gesamtöster- reichische Trend sinkender Geburtenziffern durch. 2510 Kinder kamen in Steyr zur Welt {- 120). Davon sind 1340 männlichen, 1170 weiblichen Geschlechtes. 2216 sind ehelich, 294 (11, 7 o/o) unehelich geboren. 1972 betrug die Zahl der unehelich Geborenen 272 (1971: 253 = 9, 7 o/o) . Von ortsansässigen Müttern stammen 410 (1972: 444), von auswärts wohnhaften Müttern 2100 (1972: 2186). Die erfolgreiche Arbeit der in der Mutterberatung tätigen Bediensteten des Magistrates spiegelt sich in der Tatsache wider, daß von den 410 Steyrer Kindern nach der Entlassung von Mutter und Kind aus dem Kranken- haus nur 3 Kinder starben, die aber von Geburt an an einer organischen Krankheit gelitten hatten. 270 Kinder wurden von ihrem Vater anerkannt. 170 Kinder er langten durch die Eheschließung ihrer El- tern die Rechtsstellung eines ehelichen Kindes. 14 Kin- der wurden an Kindesstatt angenommen. 36 unehelich geborene n Kindern gab der Ehemann der Mutter bzw. der uneheliche Vater seinen Namen. 9 ehelich gebore- ne Kinder wurden dur ch Gerichtsurteil für unehelich er- klärt. Von jugoslawischen Gastarbeiterinnen oder Ehe- frauen jugoslawischer Gastarbeiter wurden 62 Kinder, von türkischen 4 Kinder geboren. Die Gesamtzahl der in den Geburtenregistern des Standesamtes Steyr beurkundeten Geburten betrug am Jahresende 53. 390. Die Zahl der Eheschließungen ist mit 309 etwas niedriger als 1972 (350). Beliebtester Heiratsmonat war in diesem Jahr der Juni mit 45 Trauungen. In 241 Fällen waren beide Teile ledig, in 7 Fällen ein Teil und in 2 Fällen beide Teile verwitwet, in 41 Fällen ein Teil und in 14 Fällen beide Teile geschieden, in 4Fällen ein Partner verwitwet, der andere geschieden. Durch die Herabsetzung des Voll- jährigkeitsalters auf 19 Jahre am 1. Juli 1973 ist der Prozentsatz der minderjährigen Ehewerber wesentlich gesunken. Von den Bräuten waren 46 noch nicht voll- jährig und zwar waren 5 Bräute 16 Jahre alt, 14 Bräute 17 Jahre alt und 27 Bräute 18 Jahre alt, 36 Bräute waren 19 Jahre, 39 20 Jahre und 30 21 Jahre alt. Die älteste BrauL sLand im 74 Lebensjahr. Von den Bräutigamen waren nur 2 minderjährig. 17 Männer waren 19 Jahre alt, 18 20 Jahre und 29 21 Jahre. Ein Bräutigam stand im 71. Lebensjahr, einer im 72. und zwei im 73, Lebensjahr. Von den Ehewerbern besaßen insgesamt 26 ni cht die österreichische Staatsbürgerschaft. Es heirateten 5 Männer mit deutscher, 2 mit italienischer, 1 mit engli- scher und 4 mit jugoslawischer Staatsangehörigkeit. Von den Frauen besaßen 3 die deutsche, eine die britische, 2 die philippinische, 5 die jugoslawische, 2 die schwei- zerische und 1 die tschechische Staatsangehörigkeit. 42 Steyrerinnen und Steyrer heirateten in anderen europäischen Staaten und zwar 34 in Deutschland, 5 in der Schweiz, 2 in den Niederlanden und einer in ·Italien.

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