Amtsblatt der Stadt Steyr 1974/1
6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1974 Frohe Feiertage und e,n erfolgreiches neues Jahr wünschen Ihnen FARBEN - ROSLER u. Modellspielwaren ( Inhaber SIMACEK) SIERNINGERSTRASSE 6 BAUWESEN Auf dem Sektor des Bauwesens lagen dem Ge- meinderat folgende 4 Anträge des Stadtsenates, welche von diesem schon b schlossen wurden vor: r:crtigstellung der Schönauerbrücke bzw . Ausbau c.l<:s link ·n 13rU kcnkopfos S 14,997.259, --; lkrst ·llung der Zu- und Abfahrt zur Vorland - brUckc u ·r Sc'1önauerbrUcke S 280 . 000, --; Kana I GJ<.-inl<, Grnppcn 11 und III, Lohnnachforde- IN MEMORIAM Dr. Josef Ofner A m 29. November 1973 erlitt Dr. Josef Ofner wäh- rend einer Autobusfahrt von Linz nach Steyr einen Lungeninfarkt und verstarb an dessen Folgen kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus der barmherzigen Brüder in Linz. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat in weiten Kreisen der Bevölkerung Bestürzung und Trauer ausgelöst. In Würdigung seiner großen Verdienste um die Stadt Steyr hatte ihm der Gemeinderat der Stadt Steyr am 2. Juli dieses Jahres im Rahmen einer Festsitzung die Eh- 6 rung S 126. 000. -- und Uferverbauung Ortskai S 816. 200, -- • STÄDTISCHER WIRTSCHAFTSHOF Zum Ankauf eines Müllwagens für den Städtischen Wirtschaftshof gab der Gemeinderat schließlich einen Betrag von S 380. 000, -- frei. Insgesamt gab der Gemeinderat S 30,793.452, -- aus Budgetmitteln frei. renmedaille der Stadt Steyr verliehen. Nunmehr dreir Monate nach Vollendung seines 70. Lebensjahres wurde y er aus seinem schaffensreichen Leben abberufen, hat sein IIcrz plötzlich zu schlagen aufgehört. Dr. Ofner, ein gebürtiger Mollner, hatte sich dem Lehrberuf verschrieben und kam über verschiedene be- rufliche Stationen nach dem 2. Weltkrieg nach Steyr. Er wirkte in der Zeit von 1945 bis 1968 als Hauptschuldirek- t or, zuletzt an der neuerbauten Schule T aschlried am Ta- bor. Sein Wissen, seine pädagogischen Fähigkeiten und seine gewinnende persönliche Art machten ihn gleicher- maßen bei der Lehrerschaft wie auch bei den Schülern an- gesehen und beliebt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit gehörte jedoch seine ganze Liebe und Hingabe der Geschichtswissen- schaft. Besonders als Historiker hat sich Dr. Ofner un- schätzbare Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Stadt Steyr erworben. Bereits in seiner Jugend wurde das Interesse für Ge- schichte geweckt und so verschrieb er sich auch in seinem Beruf den Fächern Geschichte, Geographie und Deutsch. Später kam noch das Doktorat aus Philosophie, Studien- richtw1g Geschichte, dazu. Bereits in die Dreißigerjahre fallen seine Arbeiten über das niedere Schulwesen in Steyr. 1956 ging sein bedeutendstes Werk seine "Ge- schichte der Eisenstadt Steyr" in Druck. Ihr folgten bei über 100 Aufsätz'e und Abhandlungen in den verschieden- sten Publikationen der Stadt und des Landes Oberöster- reich. Daneben führte Dr. Ofner auch seit Jahren die Ar- chivkorrespondenz der Stadtgemeinde Steyr. Das Land Oberösterreich würdigte 1958 seine wissenschaftliche T ä- tigkeit durch die Ernennung zum wissenschaftlichen Kon- sulenten des Amtes der OÖ. Landesregierung. Wie Dr. Ofner anläßlich der Verleihung der Eh- renmedaille selbst sagte, war das oberste Ziel seiner Arbeiten, neue, bisher unbekannte Einzelheiten aus der Vergangenheit der Stadt Steyr zu publizieren und für eine umfassende Stadtgeschichte bereitzustellen. Das Schicksal hat es ihm nicht mehr gegönnt, diese Arbei - ten zu vollenden, doch werden zukünftige Generationen von Historikern noch aus dem reichen Quell seines Wis- sens schöpfen können. Die Stadtgemeinde Steyr wird sein Andenken stets in Ehren halten.
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