Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/10

Verehrte Steyrer Mitbürger Das Statut der Stadt Steyr sieht vor, daß alle sechs Jahr mr der Gemeinderat der Stadt Steyr neu zu wählen ist. Am 2: Oktober dieses Jahres sind alle, dem Gesetz nach wahlberech- tigten Männer und Frauen, gemäß den Bestimmungen des Stadtrechtes aufgerufen, die 36 Mitglieder des Gemeinderates, die demokratische Vertretung der Bürger der Stadt, neu zu wählen. Gestatten Sie mir als Bürgermeister der Stadt Steyr aus diesem Anlaß einige BemerkW1gen. Das Amtsblatt der Stadt Steyr versucht, das laufende Geschehen in der Stadt festzuhalten und der Bevölkerung in ver- schiedener Form zu vermitteln. Im Laufe von sechs Jahren geraten jedoch viele Ereignisse wieder in Vergessenheit. Es scheint daher sicher gerechtfertigt, einen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse und Leistungen der abgelaufenen sechs Jahre zu geben. Eine solche Rückschau macht aber auch das Wesen der Gemeindearbeit ersichtlich. Sie umfaßt die vielfältigen Bei;eiche des menschlichen Lebens. Sie kann daher nicht nach Augenblickserfolgen ausgerichtet sein, sondern sie bedeutet vielmehr ein unablässiges Wirken unter objektiver Beachtung sowohl der Erfordernisse als auch der Wünsche der gesamten Bevölkerung. Läßt man diese Jahre noch einmal Revue passieren, so sieht man, daß viele große, die Allgemeinheit betreffende Aufgaben gelöst wurden, viele Projekte sich im Stadium der Fertigstellung befinden oder in Angriff genommen wur- den. Als Beispiel darf ich den Wohnungsbau ebenso wie den Schulbau oder die neuen Straßenbauwerke in der Stadt anführen. Daneben fand aber auch eine Vielfalt von kleineren Wünschen, die oftmals nur begrenzte Gebiete der Stadt betrafen, ihre Erfüllung. Es gelang in vielen Bereichen das Leben für den einzelnen Mitbürger angenehmer zu gesta lten. Glci c li zeitig a ber stellen sich neue Probleme, türmt sich ein Berg von neuen Aufgaben für die Zukunft auf. Der Fort- sc hritt von Wissenschaft und Technik hat unsere Lebensart geändert und dem einzelnen Menschen viele Vorteile und Erlciclitcrungcn gebracht, aber auch an die Gemeinde vorher unbekannte Forderungen gestellt. Damit verbunden ist aber eine Reihe von negativen Nebenerscheinungen, die vor allem unsere Umwelt beeinträchtigen. Diese so weit als 111öglicl1 auszuschalten , wird in Zukunft ein weiteres Anliegen sein. Die Arbeit des Gemeinderates vollzieht sich nicht im luftleeren Raum, sondern in dauerndem Kontakt mit der ge- sam tc11 IJcvölkcrung. Um diesen zu fördern, bedienen wir uns verschiedener Aktionen und Einrichtungen, wie etwa der E11tlaßschüleraktion "Du und die Gemeinschaft", der Jungbürgerempfänge, des nun schon seit Jahren bewährten Amtsblattes oder der Informationsgespräche in den einzelnen Stadtteilen. Gerade die letzteren erfreuen sich eines lebhaften Interesses und bringen viele positive Anregungen aus allen Kreisen der Bevölkerung. Der tatkräftigen Mit- arbeit der Bürger an den Einrichtw1gen der Gemeinschaft gilt daher heute der Dank, denn kommunale Arbeit kann nur gedeihen, wc1111 sie von der Anteilnahme und dem Vertrauen der gesamten Bevölkerung getragen wird. Ich wlinsc!tc der Stadt Steyr und ihrer Bevölkerung, daß es der neuen Gemeindevertretung möglich sein werde, die Aufwärtsentwicklung der Stadt erfolgreich fortzusetzen, und danke Ihnen, verehrte Mitbürger für das mir und dem Gemeinderat in de11 letzten sechs Jahren entgegengebrachte Vertrauen. Ihr

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