Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/9

8 AMTSBLATT DER ST ADT STEYR 1973 BREITSCHOPF - SPEZIALEINBAUKlJCHEN BESUCHEN SIE UNSER KOCHENSPEZIALGESCHÄFT STEYR, TABOR,ROOSEVELTSTR.14 gegenüber Taborschule FREIE BESICHTIGUNG, UNVERBINDLICHE BERATUNG SOWIE PLANUNG VON UNSEREM GESCHULTEN FACHPERSONAL HAYBERGERS RATJ-lAUS-BAUPLAN (AUFRISS) (Reproduktion Mehwald) in Steyr als verschollen galten, ausfindig machen. Die- se für die Kunst- und Stadtbaugeschichte überaus wert- vollen "Risse" (ein Aufriß, drei Grundrisse) wurden je- denfalls schon dem ersten Ansuchen beigegeben, wäh- rend die von Hueber geänderten Pläne wahrscheinlich 1764, versehen mit der Genehmigungsklausel, an den 152 Magistrat zurückgeleitet wurden. Vergleicht man Haybergers kolorierten "Aufriß " mit der von Wolfgang Hueber gestalteten Ra tha usfassade, so zeigen sich keine beträchtlichen Unterschiede . Hueber berücksichtigte in seinen Plänen offensichtlich die Wün- sche der Stadtobrigkeit, hielt sich aber an die Gesamt- konzeption Haybergers. So wurde der etwas wuchtige Turmhelm (Glockendach) zierlicher ausgeführt , die Attika-Statuen geändert und der Balkon vom zweiten in den ersten Stock verlegt. Die von Hayberger nur ange- deutete Dekoration der Schauseite bereicherte Hueber mitPilaster und Fensterkörben. Auch die gotische n Por- tale im Erdgeschoß, wahrscheinlich ein Rest des a lte n Rathauses, verschwanden. Den Grundrissen (Erdgeschoß, zwei Stockwerke) hat Hayberger eine Bezeichnung der Räume beigefügt. Viele dienten damals anderen, heute völlig vergesse nen Zwecken. Es gab z. B. ein Pfundwaaggewölb fü r den Eisenverkauf und Wohnräume für Waagmeister und Waag- knecht. Neben der Einfahrt lag rechts der Brot laden. Im ersten Stock beanspruchte die städtische Wirtschaftskom- mission einen größeren Raum, im zweiten Stock befa nd sich die Wohnung des Stadtschreibers und ein Zimmer für das k. k. Stadtgericht. Zwei Räume aber konnten bis beute den ihnen von Hayberger zugewiesenen Platz be - haupten, der Sitzungssaal des Gemeinderates und das Stadtarchiv. Bekanntlich wurde das Rathaus, ein architektoni- sches Meisterwerk des österreichischen Rokoko, erst im Jahre 1778 vollendet. * ZIV ILSCHUTZ Dr. Josef Ofner Von Mitte Dezember 1972 bis Ende Juni ).973 wur- den die Schulungskurse der Stadtleitung Steyr des Zivil- schutzverbandes für Lebensrettende Sofortmaßnahmen von 659 Interessenten besucht. Außerdem wurden drei Vorträge mit 199 Besuchern über Sinn und Zweck des Zivilschutzverbandes durchgeführt. Diese Zahlen be- weisen, daß die Aufklärungstätigkeit für den Selbstschutz ein starkes Echo findet. Der Arbeitsplan im 2. Halbjahr 1. J. beinhaltet in erster Linie einen Schwerpunkt, die schon seit längerer Zeit vorgesehene Besichtigung sämtlicher alter Schutz- räume und Stollen, welche mit Hilfe der Stadtgemeinde Steyr und nach den vorhandenen Mitte ln gereinigt und einer Instandsetzung unterzogen werden sollen, damit im Falle einer schweren Katastrophe de r Bevölkerung sichere Unterkünfte zur Verfügung stehen. Weiters ist vorgesehen, die Funktionäre für "Erste Hilfe bei radioaktiven Niederschlägen und Strahlener- krankungen" bestens zu schulen, um auch in solchen Fällen bis zum Eintreffen eines Arztes oder der Rettung helfend eingreifen zu können. Ebenso werden auch in

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