Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/9

1973 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 NEUBAUTEN UND REPARATURARBEITEN Eine Reihe von Beschlüssen betraf Neubauten und Reparaturarbeiten an gemeindeeigenen Gebäuden; Sa- nierungsarbeiten im Hallenbad S 28.000, - -; Zubau Enns- leitenschule,Maler- und Anstreicherarbeiten S 81.000,- -; Zimmermannsarbeiten S 8.000, - - ; Ausstattung des Kin- dergartens Resthof I S 85. 700, --; Ergänzung des Stadt- senatsbeschlusses über Steinmetzarbeiten für den Umbau des Neutores S 293. 000, - - . STRASSENBELEUCHTUNGSPROGRAMM Das Straßenbeleuchtungsprogramm 1973 wird plan- gemäß abgewickelt. Im Zusammenhang damit vergab der Stadtsenat folgende Aufträge: Straßenbeleuchtung Baulos Schradergründe, 3. und 4. Teil S 217.000, --; Straßenbeleuchtungsanschluß Sei- fentruhe S 13.000, --; Verbesserung der Straßenbeleuch- tung am Rennbahnweg S 20. 000, --; Straßenbeleuchtung am Meierhofweg S 51. 000, --; Straßenbeleuchtung" An der Enns" S 64. 000, -- und Ankauf von Beleuchtungs- masten S 24.000,--. Insgesamt verfügte der Stadtsenat über einen Be- trag von S 8, 4 Mill. aus Haushaltsmitteln der Stadt. In seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der Gemein- nützigen WDhnungsgesellschaft der Stadt Steyr vergab der Stadtsenat Aufträge im Gesamtwert von S 2, 152. 000, -- . Im Einzelnen handelte es sich um: Professionistenarbeiten für den Kindergarten Rest- hof I S 293.000, - - ; Verlegung des Wäschetrockenplatzes und des Sandspielkastens beim Objekt Ennser Straße 5 S 10. 000, -- und verschiedene Lieferungen und Profes- sionistenarbeiten für die Pensionistenwohnungen Enns- leite im Gesamtwert von S 1, 849. 600, - - . * Schöne Bauten unserer Stadt DER STADTKELLER Enge Gasse Nr. 16 D as ehemalige Gasthaus "Zur Goldenen Gans" zählt zu den ältesten Wohnbauten der Stadt. Das ur- sprünglich wohl zur Styraburg gehörige Gebäude besaß nach V. Preuenhueber um 1318 der Stadtrichter Peter Panhalm. Er ließ in dem Hause eine Kapelle zu Ehren der hl. Anna erbauen und stiftete hiezu einen jährlichen Dienst vom Bad in der Stadt (Oberes Stadtbad, heute Stadtplatz Nr. 37). Im Jahre 1345 verkauften die Panhalm und die Mit- besitzer Härtel der Steinreiter und Wetzel von Aerbing das Haus("genannt das Gewölb, zwischen Heinlein des Juden und Friedlein des Goldschmieds Häuser gelegen") samt Hauskapelle an Ulrich dem Kirschner. Dieser war Stadt- richter in den Jahren 1390 und 1392 - 1396. Bis zum Jahre 1500 stand der Stadtrichter, der da- mals nur die niedere Gerichtsbarkeit ausüben durfte, auch an der Spitze der Stadtverwaltw1g. Erst im Jahre 1499 er- hielt Steyr vom Landesfürsten ( Kaiser Maximilian I.) das Recht der Bürgermeisterwahl. Nun bildete der Bürgermei- ster die oberste Verwaltungsinstanz, während dem Stadt - richter nur mehr die Judikatur zustand. Im 16. Jahrhundert waren die Besitzer des mächti- gen Hauses durchwegs Handelsleute (Strasser, Köberer, Vorster, Khierner), im 17. und 18. Jahrhundert und spä- terGastwirte(Daninger, Wolf, Waldl, Stockinger, Weiß- mayr). Nach 1837 gehörte die Liegenschaft den Familien Breitenlachner, Laveran, Prandstetter, Wild, Hirschleh- ner, Halbmayr, Detter und Bucsek. Das wuchtige Renaissance-Portal mit dem markan- ten Schlußstein zeigt große Ähnlichkeit mit dem etwas zierlicher gestalteten Tor des Innerbergerstadels. Es dürf- te demnach um 1610 entstanden sein. Die lange Hausfront, beschädigt einst durch die Brände der Jahre 1727 und 1824, gliedern in den Stock- werken achtzehn Fenster mit barocken Einfassw1gen. Von dem alten Einkehrgasthof, der über eine sehr geräumige Hofanlage verfügt, führt, wie im zweiten Weltkrieg im Zuge der Luftschutzm aßnahmen festgestellt wurde, ein uralter unterirdischer Gang zum Schloß hin - auf. Bei Aufräumung des in demselben befindlichen Schuttes kamen drei eiserne Pfeilspitzen, eine Spitz- hacke, ein halbes Hufeisen und mehrere Topfscherben zum Vorschein. Wa1m dieser Gang entstanden sein mag und wel- chen Zweck er zu erfüllen hatte, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Fluchtweg. Dr. Josef Ofner (V. Preuenhueber, Annales Styrenses, 1740. - F. Berndt, Unterirdische Gänge in Steyr, 1957. - E. Kro- bath, 0. Ehler, Bemerkenswerte Bauten der Altstadt Steyrs und ihre Besitzer, 1957) * Das Sprachrohr der Polizei DAS O. Ö. JUGENDSCHUTZGESETZ Seit 1. 7. 1973 ist ein neues OÖ. Jugendschutz- gesetz in Kraft. Zur Information folgen einige der wich - tigsten Bestimmungen dieses Gesetzes, insbesonders sol- che, die die Rechtslage gegenüber dem bisher gelten- den Jugendschutzgesetz ändern. 147

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