Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/5
8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1973 im Rahmen der für den Erdgasbezug erforderlichen Ge- räteumstellung auf zündgesicherte Geräte umzustellen, da durch diese Unfälle durch unbeabsichtigten Gasaus- tritt (ohne Verbrennung) mit Sicherheit verhindert wer- den können. Details über die Umstellung von urnstellwürdigen Geräten können noch nicht bekanntgegeben werden, da hiezu die Unterlagen der derzeit laufenden Geräteer - hebung unbedingt erforderlich sind. Im Rahmen der Um- stellung werden vom Gaswerk jedoch sicher verbilligte Aktio nsherde angeboten werden, da von den Erzeugern größere Rabatte erzielt werden können. Die Städtischen Unternehmungen werden nach Vor- liegen des Ergebnisses der Geräteerhebung im Amtsblatt der Stadt Steyr weitere Informationen veröffentlichen. * EHRUNG EINES ALTERSJUBILARES Herr Johann Marik vollendete am 3. April 1973 mit bemerkenswerter Rüstigkeit das 95. Lebensjahr. Die Stadtkapelle Steyr, deren Ehrenmitglied er ist, bot ihm aus Anlaß dieses seltenen Festes ein Ständchen dar. Bürgermeiste"r Josef Fellinger überbrachte dem Jubilar persönlich die herzlichen Glückwünsche der Stadtge- meinde Steyr . ◊ Der Verkehrsknoten am Tabor - Ein Stein des Anstosses ? S eil seine r Errichtung srand der Verkehrsknoten am Tabor oftma ls im Widerstreit der Meinungen. Durch den sprunghaft ansteigenden Kraltlahrzeugverkehr und die Inbe triebnahme des ersten Teilstückes der Um- fahrung Seifentruhe ist er derzeit w:ieder stärker in das Blickfeld des öffentlichen Interesses gerückt. Große Verkehrsbauwerke bringen naturgemäß auch vermehrte Probleme. Die Interessen des Durchzugsver- kehrs sind oft nur schwer mit jenen der Anrainer auf einen Nenner zu bringen. Unmut wird dann von den Be- troffenen auf den Nächsten, in diesem Fall auf die Stadt- verwaltung, abgeladen. Es erscheint daher aus dem gegebenen Anlaß zweck- mäßig, die Fragen, die mit der Errichtung und Erhaltung solcher Bauwerke auftreten, einmal aufzuzeigen. Die wichtigsten Straßen, die großräumige Verbindungen herstellen, sind Bundesstraßen. In ihrem Verlauf be- 84 rühren oder durchschneiden sie manchmal Ortsgebiet. Mit dem Vorteil, den die Nähe einer. Durchzugsstraße bringt, müssen aber manchmal auch gewisse Nachteile in Kauf genommen werden. Es ist verständlich, daß der Bund für diese Straßen, deren Erbauer und Erhalter er ist, auch die Maßnahmen, die der Abwicklung des Verkehrs dienen, setzt. Die beiden Bundesstraßen 115 (Eisenbundesstraße) und 122 (Voralpen-Bunde sstraße) führen durch die Stadt Steyr.Im Knoten Tabor kreuzen sich die beiden Straßen seit die Bundesstraße 122 auf die Umfahrung Seifentruhe umgelegt wurde. Durch den breiteren Ausbau der Straßen ist, wie die Erfahrung zeigt, trotz Strafsanktionen nicht zu verhindern, daß schne ller als erlaubt gefahren wird. Damit treten wiederum für den Fußgänger, der nun- mehr zum Überqueren der breiten Straße länger braucht, vermehrte Gefahren auf. Durch sinnvolle Maßnahmen gilt es nun das Gefahrenmoment so weit als möglich zu verringern, da es auf keiner Kreuzung gänzlich auszu- schal ten se in wird. Von vielen Seiten werden Lösungsvorschläge an die Stad Lverw a lLUug l1t:ra11geuagen. Diese können, da im Falle der Bundesstraßen von ihr keine Entscheidung getroffen werden kann , nur a n die zuständigen Stel- len der Bundesstraßenverwaltung weitergeleitet werden. Viele dieser Wünsche si.nd, das muß offen gesagt wer- den, unrealistisch, weil sie nur der Vorstellung des Ein- sehreiters entspringen und den Interessen der übrigen Verkehrsteilnehmer nicht Rechnung tragen . Im Falle des Knotens Tabor wird eine Neurege- lung verzögert, da einerseits die Einbindung der ge- planten Schnellstraße (S 37) Steyr - Enns noch nicht festliegt und zum Zweiten die Frequenz der Umfahrung Seifentruhe nach ihrer Fertigstellung noch nicht abzu- sehen ist. Eine Verampelung des Knotens, wie sie von der Stadtverwaltung gerne gesehen würde, stehen aus diesen Gründen die Verkehrsexperten des Bundes noch etwas zögernd gege nüber. Zum täglichen Unterrichtsbeginn und Unterrichts- ende hat das Bundespolizeikommissariat eine vorbild- liche Schulwegsicherung organisiert. An alle Verkehrs- teilnehmer muß bis zu der von der Stadtgemeinde ange- strebten Verbesserung der dringende Apell gerichtet werden, durch besonnenes und vorschriftsmäßiges Ver- halten aktiv zur Verminderung der Gefahren an diesem neuralgischen Verkehrsknoten beizutragen. ERRICHTUNG EINER WERKSTÄTTE FlJR SCHWERBEHINDERTE D er Verein Lebenshilfe plant in Steyr die Errichtung einer Tagesheimstätte für Schwerstbehinderte aller Altersstufen, die nicht oder voraussichtlich nicht zu einer selbständigen Lebensführung im Stande sind. Die Aufgabe einer solchen Tagesheimstätte mit Be- schäftigungstherapie besteht darin, den Schwerstbehin- derten in einen möglichst engen Kontakt zum Gesell- schafts- und Arbeitsleben unserer Zeit zu bringen und ihn dadurch aus seiner Isolierung zu befreien, unter der er vielfach leidet. Die Behinderten brauchen in kein Internat, denn der Kontakt mit dem Elternhaus soll aufrecht bleiben. Dem Behinderten wird grundsätzlich ein Dauer- arbeitsplatz zur Verfügung gestellt und ist somit als
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