Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/5

.... (1) :::1 ~ .... .... "' ::c 8 0 u.. 10 AMTSBLATT DER STADT STEYR Sonderform der Rehabilitation anzusehe n. Die Behin- derten kommen am Morgen in die Werkstätte und können abends wieder nach Hause zurück. Dies von Montag bis Freitag. Der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt bleibt trotzdem für jeden Behinderten offen. Eltern, die an der Errichtung einer solchen Tages- heimstätte interessiert sind, werden eingeladen, sich währe nd der Amtsstunden (8 - 15 Uhr) an das Arbeits- a mt Steyr, Zimmer 16, zu wenden. * Schöne Bauten unserer Stadt DAS GAST IIAUS "ZUM ANDHJ'AS ll OFER" Enge Gasse Nr . 5 D as na ch dem Ti ro ler Freihe itshe lden be nannte We inha us ge hörte in frühe ren Jahrhunder te n Han- delsherre n, die zumeist sehr begüter t waren und in det Stadtverwaltung eine Ro lle spie lte n. So ve rsah Michael Aidn, der von 1567 bis 1596 das Haus besa ß, das Bür- germeisteramt. Schon als junger Ra t she rr hatte der den Bau des 1574 vollendete n Wasse rturms zwischen den Brücken zu überwache n. Als Ka ufmann unterhielt er Handelsbeziehungen zu Venedig, erwarb im Burgfried der Stadt mehrere Liegenschaften und ließ an der Sier- ningerstraße das Aichetschlössel erbauen. In der Zeit der Gegenreformation gehörte das Ge- bäude dem Ratsherrn und Apotheker Marx Wuschletisch , nach dem Dreißigjährigen Kriege dem Eisengroßhänd- ler Georg Mitterma yr. Dessen Sohn Hans Ludwig erlang- te als kaiserlicher Waffenlieferant, Faktor des Queck- silberhande ls für die Erblande und das Reich, als Kupfer- administrator, Appaltator derKärntner Bleiproduktion 86 und als Administrator des Sensenhandels nach Polen größte Bedeutung im Winschaftsleben Ö~terreichs. Mit kaiserlicher Bewilligung legte er 1684 seinen Stamm- namen ab und nannte sich "von Wafferiberg". Auch die Familie Brandegski, in deren Händen sich die Liegens chaft von 1723 bis 1836 befand und Franz XaverWickhoff (1836 - 1845) betrieben den Eisen- und Stahlhandel. Erst mit Andreas Rumpfuuber gelangte ein Handwerker(Hutmacher) in den Besitz des Ha uses. Seit Jahren wird in de m der Familie Bucsek gehörigen Ge- bäude die Gastwir tscha ft ausgeübt. Das a us dem Mitte lalter stamrpende Bürgerhaus hatte gleich ande re n Häusern in der Enge "verzickten Dienst" an die He rrscha ft Losenstein-Gschwendt abzu- führ e n. Die vorkrage nden Stockwerke besitzen eine reich ve rzi e rte Fassade , di e mit einer hübschen Attika ab- schlie ßt. Die hohe Schause ite ze igt drei Fensterachsen, Pilaste rg lie de rung , Ad le rköpfe unter den Fensterver- dachunge n des e rste n Stockes und im zweiten Oberge- s hoß das "Auge Go ttes ", umgeben von fünf Engel- köp fen . Die vier Wa ndpfe ile r krönen Mädchenhäupter. Die vorz ügliche , in de r e rste n Hälfte des 18. Jahrhun- der ts entsta nde ne Stuckverzierung dürfte nach dem Brand des Ja hre s 1825 geänd ert worden sein. Abschließend sei hingewiesen auf den im Vorhaus in einer Ecke übe r dem Eingang eingemauerten rusti- kalen Kopf mit Halskrause, im Volksmund früher "Fa- dingerkopf" genannt. Bis heute konnte diese Plastik nicht glaubwürdig gedeutet werden. Vielle icht hande lt es sich um den Kopf eines Zwerges aus den Gärten des 17 87 aufgehobenen Benediktinerklosters Garsten. Dr. Josef Ofner *** Amtliche Nachrichten KUNDMACHUNGEN Magis trat Steyr Baurech tsabte ilung Ba u 2 - 2060/72 Steyr, 11. April 1973 Abände rung des Te ilbebauungsplanes "Kegc lprie l" i m Be re ich der Ottokar- stra ße zwische n Reindlgutstraße und Sude te nstraße KUNDMACHUNG Der Gemeinderat der Stadt Steyr hat in der Sitzung vorn 29. Juni 1972 folgenden.Beschluß gefaßt: "Gemäߧ 3 Abs. 5 des Gesetzes vom 1. 8. 1887, LG. u. -VBl. 22 in der Fassung der Linzer Bauordnungs- novelle 1946, LGBl. Nr. 9/47, und auf Grund des Art. V des Gesetzes vom 12. 12. 1969, LGBI. Nr. 21/70, für die Stadt Steyr wirksam durch Art. VI leg. cit., wird der Abänderung des Teilbebauungsplanes "Kegel- priel" im Bereich der Ottokarstraße zwischen Reindl- gutstraße und Sudetenstraße nach Maßgabe der Plan- unterlage des Stadtbauamtes vom 10. April 1972 und 13. Juni 1972, zugestimmt. Zur Begründung wird auf den Amtsbericht der Mag. Abt. XI vom 13. Juni 1972 hingewiesen. Die Einwendungen des Liegenschaftseigentümers Oberstudienrat Dkfm. Grün bleiben, soweit sie nicht berücksichtigt wurden, in Wahrung der öffentlichen In- teressen an einer geordneten Bebauung unberücksichtigt."

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