Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/4
VI/ APRIL AMTSBLATT DER STADT STEYR 1973 0 .... 0 u.. Steyr-Daimler-Puch- AG - NIBELUNGENWERK St. Va- lentin Leitung: Erich Mühlbauer Fahrpreis (einschl. Führung): S 35, - DIENSTAG, 29. MAI 1973 Führung HEIMATHAUS STEYR Leitung: Erich Mühlbauer Führungsgebühr: S 10, - DIENSTAG, 12. JUNI 1973 Exkursion Steyr-Daimler-Puch-AG - HAUPTWERK Regiekostenbeitrag: S 5, - Voranmeldungen sind unbedingt erforderlich! Anmeldeschluß: 6. 6. 1973 · Anmeldungen und Auskünfte: Rathaus, 2. Stock vorne, Zimmer 212 * Schöne Bauten unserer Stadt DAS EHEMALIGE GASTHAUS ZUM "GOLDENEN STUCK" Enge Gasse Nr. 15 M it dem Worte "Stuck" bezeichnete man in früheren Jahrhunderten ein Geschütz. Als Steckschild schwebte daher einst über dem Haustor eine goldene Ka- none. Der erste Gastwirt war Johann Georg Auer, der als Goldschmied 1 713 das Haus wn 200 Gulden erwarb, dann aber seinen erlernten Beruf aufgab und die Leutgebschaft ausübte. Seine Vorgänger gehörten fast durchwegs dem Handelsstande an. Noch heute erinnert im 2. Stock ein bemerkenswertes Renaissance-Portal an das Geschlecht der Rottaler, welches im 16. Jahrhundert die Liegenschaft bewohnte. Das mit einer Stuckumrahmung aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhw1derts versehene Türgewände trägt die Hausmarke und das Wappen dieser Familie. Nach 1567 besaßen das Haus die Kaufleute Hans Fennzl, Hans Weiß undStephanForster, die auch mit Venediger Waren handelten. Im 1 7. Jahrhundert gehörte es Georg Rain- precht, dem Hutmacher Hans Jakob Abrauffer und dem Fragner Tobias Fischer. · Wie die vorragende Fassadenhälfte andeutet, wur- den hier schon in gotischer Zeit zwei Häuser zu einem Gebäude vereinigt. Gotisch sind noch die wuchtigen Steingewände mit Schulterbogen und im Hof der auf Kon- solen ruhende doppelte Säulengang. Der Grund auf dem das Haus erbaut wurde, gehör- te einst der Herrschaft Losensteinleiten- Gschwendt, wel- cher laut Urbar aus dem Jahre 1491 ein "verzickter Dienst" zu reichen war. Dieser Dienst bestand in einer geringen Natural- oder Geldleistung, die aber pünktlich an einem bestimmten Tag entrichtet werden mußte, wollte der Besitzer das Haus nicht verlieren. Aus der Barock- und Rokokozeit stammen ein über- aus reich ornamentiertes Portal im 2. Stock (1695), vor- zügliche Stuckdecken und die schöne Fassade. Die sechs Fenster des ersten Stockwerkes krönen Flachreliefe, Män- nerköpfe darstellend. Jedes Haupt schmückt ein Lorbeer- kranz. Zierlich sind die gotischen Fenstergewände des zweiten Stockes. Die prächtigen Fensterverdachungen zieren Köpfe jugendlicher Personen. Das kunstgeschichtlich bedeutende Haus gehörte in der zweitenHälfte des 18. Jahrhunderts und später Simon Wohlzogen, Johann Michael Pichler, Anton Schmidinger, Karl Reichartseder, Joseph Rahofer und anderen Gastwir- ten. Gegenwärtig besitzen die Liegenschaft Friedrich und Theresia Hießmayr. Dr. Josef Ofner (Dehio, Oberösterreich, 1958. - I. Krenn, Häuserchro- nik der Altstadt Steyr, Dissertation, 1950) -------101------- FORDERUNGSPREIS 1973 DES LANDES OBEROSTERREICH Das Land Oberösterreich schreibt für das Jahr 1973 je einen Förderungspreis für Bildende Kunst, für Wis- senschaft, für Literatur und für Musik in Höhe von· S 15. 000, - aus. Die Ausschreibw1gsunterlagen sind je- derzeit in der Kulturabteilung des Amtes der OÖ. Lan- desregierung erhä-rtlich. Die Einreichungen sind für den Förderungspreis für Bildende Kunst in der Zeit vom 7. bis 30. Mai 1973 jeweils von Dienstag bis Samstag zwi- schen 10. 00 und 12. 00 Uhr im Schloßmuseum Linz, Tummelplatz 10, abzugeben. Die Einreichungen für die übrigen Förderungspreise haben bis einschließlich 30. Mai 1973 bei der Einlaufstelle des Amtes der OÖ. Lan- desregierung, Klosterstraße 7, 4010 Linz, oder im Post- wege an die Abteilung Kultur des Amtes der OÖ. Lan- desregierung zu erfolgen.
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