Amtsblatt der Stadt Steyr 1973/2

1973 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 von 9 Mill. an Mehrausgaben, das sind 42 "/o Personal- kosten im Gesamthaushalt. Ein Großteil des Budgets ist somit für kommunale Einrichtungen gebunden. Mit dem entscheidbaren Teil, der uns im Gemeinderat zur Ver- fügung steht, wird es gelten, Schwerpunkte zu bilden und zu setzen. Hier haben sich aber bereits laufende Bauvorhaben aufgezeigt. die einer Vollendung zuzufüh- ren sind. Es sind dies die Hundsgrabenumfahrung, die Seifentruhenumfahrung sowie die begonnenen Gemein- destraßen und Verkehrsflächen, die derzeit vorrangig sind. Nur wenn wir diese Vorhaben vorantreiben ist es möglich, daß wir die Verkehrsmisere, die sich einmal in Steyr anbahnen wird, in den Griff bekommen und sie in gelenkte Bahnen bringen. Die Hauptausgabepost für 1973 sind eben die Straßen und Brücken, der Kanalbau, der Wohnungsbau und das Schulwesen. S 70 Mill. sind in diesem Haushalt nicht gedeckt und müssen auf Dar- lehensweg aufgebracht werden. Es wird daher äußerste Sparsamkeit notwendig sein und bei neu zu beginnenden Projekten wird eine wohldurchdachte Planung dieser Vorhaben notwendig sein. " Im Verlauf der weiteren Ausführungen ging Ge- meinderat Gherbetz auf folgende Punkte ein: Die Bevölkerung ist, wie die Stadtteilgespräche bewiesen haben bereit. mit der Gemeindevertretung zusammenzuarbeiten. Zum Verkehrsproblem ist fest- zustellen, daß bis 1990 eine Steigerung von 10 - 15 "/o eintreten wird. Das Radargerät sollte nicht zur Ver- mehrung der Einnahmen, sondern zur Erhöhung der Ver- kehrssicherheit dienen. Am Stadtplatz könnte der Ver- kehrsfluß durch Änderung der Leerphasen bei den Am- pelanlagen verbessert werden. Die Schaffung von Park- raum in der Punzerstraße ist sehr dringend. Fußgänger- unterführungen am Tabor und bei der Hundsgrabenum- fahrung im Bereich des neuen Gymnasiums wären auszu- bauen beziehungsweise vorzusehen. Im Zusammenhang mit dem sozialen Wohnungs- bau sollte man auch der körperbehinderten Miunen- schen gedenken un.d ihrer gerecht werdende Wohnun- gen errichten. Gemeinderat Gherbetz beschäftigte sich weiters mit Fragen des Fremdenverkehrs und den planmäßigen Einsatz der Förderungsmittel für diese Sparte. Eine ge- zielte Werbung und ein Hotelneubau sind dringende Vor- aussetzungen für die Belebung des Fremdenverkehrs. Zur Frage Umweltschutz stellte er fest, das Stre- ben nach höherem Lebensstandard Lreibe die Umwelt- belastung auf Grenzwerte. Die Entrümpelungsaktion, bzw. der Abtransport sperrigen Mülls sollte planmäßig fortgesetzt werd en. Der Erholung und Pflege der Grün- anlagen ist ebenso besonderes Augenmerk zuzuwenden wie der Erhaltung des Baumbestandes, Zum Kapitel körperliche Ertüchtigung ist die Pla- nung und der Bau von Sportstätten im Interesse der Jugend sehr zu begrüßen. Vereinseigene Anlagen sollten ebenso wie städtische im verstärktem Ausmaß gefördert werden. Schließlich urgierte er noch denAusbau des Krie- gerdenkmals, die Verbesserung der Straßenbeleuchtung in bestimmten Straßenzügen, die Erlassung einer Ver- gabeordnung für die Stadt Steyr und schloß seine Frak- tionserklärung mit folgenden Worten: "Meine Damen und Herren, wir haben bei ver- schiedenen Vorhaben, die hier aufgezeigt wurden, in dem Budget 1973 Kritik geübt und manche Stellen wer- den unsere Zustimmung nicht finden. Dieser Voran- schlag zeigt uns aber, daß man die großen Vorhaben und Probleme unserer Stadt ehest zu verwirklichen ge- denkt. Daher gibt die freiheitliche Fraktion dem Vor- anschlag 1973 die Zustimmung. " Als nächster ergriff GEMEINDERAT OTTO TREML na- mens der Kommunistischen Partei Osterreichs das Wort. Im Zuge seiner einleitenden Betrachtungen stell- te er folgendes fest: 29

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