Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/10

1972 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 Derneue AUtokredit istein SicherheitS- Die Prämie für das kredit 1. Versicherungsjahr wird e• he s· mitfinanziert I auc n 1e Celd? WIENKREDIT ... denn man nimmt nicht von jedem Geld. STEYR, GRONMARKT 24 ■ Telefon 3433 ich mich bei dem hiesigen Schneiderhandwerk nicht ein- gekauft habe. Ich bin gesonnen, mein Haus zu verkau- fen, weil ich in Steyr mein Fortkommen nicht finde, und wurde zur Abschließung dieses Verkaufes auf den Dienstag nach Ostern auf das Pfleggericht im Schlosse bestellt. Sollte der Verkauf nicht zustande kommen, so habe ich mich bei der Zunft verbindlich gemacht, um eben diese Zeit meine Meisterrechtsgebühr richtig zu er- legen. Allein trotz dieser Versicherung begehrte dennoch die Schneiderzunft den Erlag der einen Hälfte der Gebüh- ren, und als ich unfähig war, diese zu berichten, so pfändete sie mir, wie ich bereits angegeben habe, mei- ne eigene Kleidung, so daß ich genötigt bin, mir frem- de auszuleihen, um aus dem Hause gehen zu können. Ich bitte ein wohllöbliches k. k. Kreisamt, mir zu mei- ner Kleidung zu verhelfen und bei dem Magistrate Steyr zu erwirke n, daß der Termin his zum Dienstag nach Ostern zur Berichtigung der Gebühren mir gestattet wer- de". Einige Tage später wurden dem Schneidermeister die abgenommenen Kleidungsstücke durch den Magistrat ausgefolgt. Wie andere Handwerksverbände wechselte auch die Schneiderzeche mehrmals das Herbergs-Gasthaus. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich der Sitz der Zunft im Gasthaus "Zum Grünen Baum" in Steyr- dorf. Da aber hier um 1849 die wandernden Gesellen in unsaub_eren Betten nächtigen mußten und obendrein un- freundlich behandelt wurden, verlegten die Schneider ihre Herberge in das Gasthaus "Zum Weißen Adler" (Stadtplatz Nr. 20/22). Dr. Josef Ofner (Stadtarchiv Steyr: Zunftarchivalien) Direktor Hans Pernegger-Pernegg zum Gedenken Am 21. August 1972 starb der langjährige Intendant des Steyrer Stadttheaters Hans Pernegger- Pernegg. Am 30. Oktober 1901 in Steyr geboren, maturierte er 1918 am hiesigen Realgymnasium. Er entschloß sich in der Folge, die Bühnenlaufbahn einzuschlagen. Sein be- wegter Lebensweg führte ihn an das Stadttheater Krems, das Theater an der Wien und an das Wiener Stadttheater. Als Direktor führte er ab 1926 die Sommergastspiele am Lehartheater in Bad-Ischl und leitete weiters die Bühnen in Bad Hall und Gmundeti. Von 1938 bis 1945 wirkte er in seiner Vaterstadt. Als Intendant des Stadttheaters führte er diese Institution zu einer beachtlichen Blüte. In der Folge widmete er seine Schaffenskraft der Erwachsenenbildw1g im Rahmen der Städtischen Volks- hochschule. Die VHS-Studiobühne erreichte unter seiner Leitung beachtliches Niveau und W1gezählte Menschen besuchten die von ihm geleiteten Sprecherziehungskurse. Vielen Steyrern ist auch noch seine Inszenierung des Steyrer Festspieles aus dem Jahre 1951 in bester Erinne- rung. Mit seinem Tod verliert die Volkshochschule der StadtSteyr einen ihrer W1ermüdlichsten und erfahrensten Lehrer und die VHS-Studiobühne ihren langjährigen Leiter und Berater. 169

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