Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/8
. 1972 AMTSBLATT DER STADT STEYR AUGUST/ 1 ARBEITSMARKTANZEIGER des Arbeitsamtes Steyr "Was soll ich werden?" - eine brennende Frage für alle Jugendlichen, die vor der Schulent- lassung und damit vor ihrem ersten Sch:dtt in das Berufsleben stehen, ein Schritt in eine noch unbekannte und ungewisse Zukunft. 11. WAHL DES AUSBILDUNGSWEGES Sobald man über das anzustrebende Berufsziel Klarheit hat, sollten Überlegungen über den Ausbildungsweg, mit dessen Hilfe dieses Ziel am zweckmäßigsten erreicht werden kann, angestellt werden. Es ist oft erstaunlich, wie unkritisch die Wahl des künftigen Berufes und der dazu führenden Ausbildung ge- troffen wird. Niemand würde sich z. B. ein Haus oder ein Auto kaufen, ohne sich zu vergewissern, ob es für ihn zweckentsprechend ist, ob es ihm persönlich zusagt, ob der verlangte Preis dem Wert entspricht. Um so kritischer müßte man der Wahl eines Ausbildungsplatzes gegenüberstehen, denn von der Güte der Aus- bildung ist der spätere ·Berufserfolg abhängig. Nicht der nächstbeste Lehrplatz muß schon der geeignete sein. Die Eltern sollten sich vielmehr überzeugen, ob ein Betrieb eine wirklich gute und umfassende Ausbildung vermitteln kann bzw. ob der Jugendliche seinem Wesen na~h in einen bestimmten Betrieb paßt. In ländlichen Bezirken ergibt sich oft die Situation, daß in der Nähe des Wohnortes keine dem Berufswunsch w1d der Eignung entsprechende Lehrstelle zu finden ist. In solchen Fällen sollte man nicht in unzulängliche Ver- legenheitslösungen ausweichen, sondern nicht zögern, Jugendliche in eine Lehrstelle zu geben, die weiter ent- fernt ist, selbst wenn eine Internatsunterbringung erforderlich wäre, Ähnliches ist auch zur Wahl einer weiterführenden Schule zu sagen. Auch hier wäre es kurzsichtig, eine Schulausbildung nur deshalb zu wählen, weil sich diese Schule in Wohnortnähe befindet, ohne sich zu fragen, ob sie der Eigenart des Kindes entspricht und sich später günstige berufliche Möglichkeiten ergeben. Auch in diesem Fall kann eine außerhalb des Wohnortes gelegene Schule zweckmäßiger sein. Heute ist es für Mädchen genau so wichtig wie für Burschen, mit großer Sorgfalt an die Berufsentscheidung heranzugehen, da sie damit rechnen müssen, trotz Heirat entweder ununterbrochen oder zumindest eine längere Zeit ihres Lebens im Beruf zuzubringen. Obwohl heute Mädchen rechtlich die gleichen beruflichen Möglichkeiten haben wie Burschen, ist in der Praxis der Zugang zu vielen Berufen für Mädchen erheblich schwieriger als für Burschen. Um ihre Berufsmöglich- . keiten zu erweitern, sollte jedoch von ihnen, aber auch von ihren Eltern, der Mut aufgebracht werden, Berufe zu wählen, die bisher vorwiegend von Männern ausgeübt wurden, da diese heute durch geänderte Verfahren kaum mehr Anforderungen an die Körperkraft stellen und daher durchaus für die Ausübung durch Frauen geeignet wären. Die Berufswahl ist heute ein Start in eine nicht in allem durchsichtige Zukunft. Sie ist deshalb oft ein Start ins Ungewisse. Wer den Start jedoch mit einer gründlich vorbereiteten und durchdachten Berufswahl und einer möglichst guten Ausbildung - für welchen I3eruf auch immer - beginnt, den kann das Ungewisse ut::r Zuku11fL uidll schrecken, er wird sie meistern können. Ohne Hilfe von Fachleuten kann diese für das ganze Leben so wichtige Entscheidung kaum von den Eltern und schon gar nicht von den Jugendlichen getroffen werden. Es stehen daher bei den Arbeitsämtern Fachleute, die Berufsberater, zur Verfügung, die über ein umfassendes Wissen über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten verfügen und darüber eingehend informieren können. Sie helfen bei der Klärung der Eignung, sie beraten den Einzelnen über die für ihn in Frage kommenden Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten, vermitteln geeignete Ausbildungs- plätze und gewähren erforderlichenfalls Ausbildungsbeihilfen für die Lehrausbildung. Diese Hilfen werden kosten- los angeboten, und nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene, die ebenfalls durch die permanenten Änderungen in der Berufswelt vor berufswahlähnlichen Entscheidw1gen stehen können. ARBEITSGESUCHE KAL KULANT, 41 Jahre, gelernter Maschinenschlos- ser, sucht Wirkungskreis mit Aufstiegsmöglichkeiten. Nähere Auskünfte erteilt das Arbeitsamt Steyr, Zim- mer 9. Gelernter MEC HA NI KER und MASC HI NEN- SCHLOSSER, 29 Jahre, mit Schlossermeisterprüfung, sucht Stelle als Schlossermeister im Bezirk Steyr. Nä- here Auskünfte können beim Arbeitsamt Steyr, Zimmer 8, eingeholt werden.
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