Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/7
1972 AMTSBLATT DER STADT STEYR JULI/ 1 ARBEITSMARKTANZEIGER des Arbeitsamtes Steyr "Was soll ich werden?" - eine brennende Frage für alle Jugendlichen, die vor der Schulent- lassung und damit vor ihrem ersten Schritt in das Berufsleben stehen, ein Schritt in eine noch unbekannte und ungewisse Zukunft. 1. VOR DER BERUFSWAHL Der Jugendliche hat heute kawn mehr die Möglichkeit, sich richtige Vorstellungen über Berufe zu erwerben, denn das Berufsleben der Eltern und das Familienleben sind meist vollkommen getrennt. Technik und Wissenschaft verändern laufend und sehr rasch unsere Umwelt und damit auch die Welt der Berufe. Berufsinhalte, Berufsanfor- derungen unterliegen einem sehr raschen Wandel. Altbekannte Berufe verlieren ihre Bedeutung, neue Berufe tre- ten in Erscheinung, so z. B. der Meß- und Regelmechaniker, der Marktforscher, der Kunststoffarbeiter, um nur einige zu nennen. Langfristige Prognosen darüber wie sich die einzelnen Berufe entwickeln werden, können kawn noch erstellt werden. · Eine der wenigen Entwicklungstendenzen, die sich sicher voraussagen läßt, aber in ihrer Auswirkung sehr be- deutungsvoll ist, ist folgende: "Man wird immer weniger die Körperkraft benötigen, aber immer mehr den Kopf. " Aber dies heißt noch lange nicht, daß in Zukunft alle Berufe aussterben werden, in denen man mit Händen ar- beitet; wohl aber bedeutet diese Entwicklung, daß jeder Ju endliche eine seiner Veranlagung entsprechende mög- lichst qualitativ hohe berufliche Ausbildung, sei es ü er c u e er Le e, e a en so un m weiterer Fo e nieman au „ren ar, s1c m semem Ber weiterzu 11 en. Es wird auch in ZÜkunft neben dem Ingenieur, dem Techniker und dem Angestellten der F ac ha rb e i te r unersetzlich sein. Reparaturen, Montagen, Wartung von Maschinen und handwerkliches Gestalten werden immer er fo r der li c h sein, Diese Tätigkeiten bedürfen des gut ausgebildeten Facharbeiters. Viele Berufe werden aller- dings neue und zusätzliche Aufgaben finden. Wer jedoch gut und möglichst umfassend ausgebildet sich nicht zu früh spezialisiert, sondern sich breite Wissensgrundlagen schafft, wird immer die Möglichkeit haben, sich verhält- nismäßig reibungslos den Wandlungen der Berufe anzupassen. Alle Überlegungen für die Berufswahl müssen vom einzelnen Jugendlichen, seinen Anlagen, seinen Fähig- keiten und Interessen ausgehen. In diesem Zusammenhang wären zum Beispiel folgende Fragen zu beantworten: Wie ist die Schulleistung; wie kommt diese Schulleistung zustande (wird leicht gelernt, wird gern gelernt, wird selbständig gelernt ug,,.,. ): welchen Gegenständen wird besonderes Interesse entgegengebracht; welche Gebiete in - teressieren in der Freizeit; wo liegt der Begabungsschwerpunkt; wie ist die psychische und physische Belastbarkeit, Diese Aufzählung allerdings ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem ganzen Fragenbündel. Erst wenn ein klares Bild von der Persönlichkeit des Jugendlichen gewonnen wurde, sind die Ansatzpunkte für eine richtige Berufswahl gegeben. Nur so kann vermieden werden, daß ein Jugendlicher eine Ausbildung bzw. ei- nen Beruf anstrebt, die bzw. der ihn überfordern bzw. von ihm zu wenig fordern wird. Beides wäre für die Persön- lichkeitsentwicklung von nachteiliger Wirkung. Als nächster Schritt kann nun der Vergleich der Einzelpersönlichkeit mit den Anforderungen einzelner Be- rufe vorgenommen werden. Es wird sich zeigen, daß ein Jugendlicher immer für mehrere, meist allerdings ver- wandte Berufe eignungsmäßig in Frage kommt, Zu diesem Zeitpunkt wird es sinnvoll, durch Fragen nach Berufs- aussichten, nach Aufstiegschancen die Zahl der auszuwählenden Berufe so einzuengen, daß eine endgültige Ent- scheidung verhältnismäßig leicht getroffen werden kann, Auf jeden Fall wäre es falsch, sich von Prestigedenken bzw. von vorgefaßten Berufszielen und nicht von der Persönlichkeit des Jugendlichen bei der Berufsentscheidung leiten zu lassen. Irrwege wären dann oft die unvermeid- liche Folge, Irrwege, die Zeit und Geld kosten, und oft zur Entmutigung führen. ARBEITSGESUCHE SCHALT-, REGEL- und MESSTECHNIKER mit langJähriger Praxis sowie Erfahrung im Bau solcher Geräte sucht geeignete Stelle im Bezirk Steyr. Nähere Auskünfte erteilt das Arbeitsamt Steyr, Zimmer 9, 35jähriger ELEKTRIKER mit Meisterprüfung, lang- jährige Praxis in allen Montage- und Installationsar- beiten, sucht geeignete Stelle als Meister oder Ge- schäftsführer im Raume Steyr. Nähere Auskünfte erteilt das Arbeitsamt Steyr, Infor- mationsstelle. KALK ULAN T, 41 Jahre, gelernter Maschinenschlos- ser, sucht Wirkungskreis mit Aufstiegsmöglichkeiten. Nähere Auskünfte beim Arbeitsamt Steyr, Zimmer 9.
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