Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/7
6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1972 Das Sprachrohr der Polizei In der "Insel des Friedens" Österreich ist Steyr, wenn man Vergleiche zu anderen Städten zieht, eine weitere "Inse 1 des Friedens". Gewaltverbrechen und schwere Eigentumsdelikte sind Gott sei Dank selten ge- worden. Immer aber noch blüht der sogenannte "kleine" Diebstahl. Fälle nämlich, in denen Münzautomaten in den Waschküchen oder Kellerabteile in Miethäusern aufgebrochen oder Diebstähle in öffentlichen Bädern verübt werden. In den erstgenannten beiden Fällen fal- len den Tätern zwar selten größere Geldbeträge in die Hand, jedoch ist allein der Sachschaden durch das Auf- brechen der Automaten oder Kellerabteile groß. Alle diese Diebstähle werden als Verbrechen des Einbruch- diebstahles qualifiziert und entsprechend streng bestraft. Während es den Exekutivorganen des Bundespoli- zeikommissariates Steyr gelungen ist, die schweren Delikte fast zur Gänze aufzuklären, stoßen die Nach- forschungen bei den oben genannten geringeren Delik- ten trotz aller Bemühungen oft auf e·rhebliche Schwierig- keiten. Wir bitten daher alle Mitbürger um Mithilfe: • • • • • Vergessen Sie nicht aus Bequemlichkeit, die Türen der Kellerabteile ordentlich zu verschließen! Lassen Sie automatisch schließende Haustore nicht absichtlich offen stehen! Öffnen Sie automatisch schließende Haustore nie fremden Personen, wenn Sie über die Sprechan- lage hie zu aufgefordert werden! Belehren Sie auch Ihre Kinder darüber! Zeigen Sie so viel Zivilcourage, daß Sie sofort über Notruf (Tel.: 133) die Polizei verständigen, wennSie fremde Personen im Kell r antreffen. Die Verständigung muß aber sofort erfolgen, damit diese Personen noch erreicht und perlustriert wer- den können. Badcdi bstähl sind, vorallem wenn viel Betrieb ist, kaum zu vermeiden. Sie können Ihren Mit- bürgern aber helfen, wenn Sie auf das Eigentum der Ihnen auf einer Liegewiese zunächst lagernden Personen zumindest oberflächlich Ihr Augenmerk richten. Nehmen Sie in öffentliche Bäder keine Wertge- genstände (Uhren, Schmuck und dgl.) mit und tragen Sie nur die geringstmögliche Menge an Bar- geld bei sich. * AUFLAGE kontrollie 118 und eröffentlieht im HANDBUCH DER PRESSE Die Stadtgärtnerei 1 n den letzten Jahren, im besonderen aber seit der Errichtung von neuen Wohnbauten und damit ver- bunden auch die Anlage von neuen Verkehrswegen, wird die Existenz der Stadtgärtnerei von der Bevölkerung Steyrs augenfälliger wahrgenommen.Dies liegt vor allem daran, daß die Stadtgemeinde bedeutende Beträge für die Ver- größerung und Modernisierung der Gärtnerei ausgegeben hat. So wurden z.B. neue Glashäuser errichtet, .ein mo- dernes Personalhaus und eine zweckmäßige Heizung, die allen Erfordernissen entspricht, gebaut. Aber auch der bislang sehr spärliche Maschinenpark konnte erneuert und modernisiert werden. Alle diese Anschaffungen machen sich bereits op- tisch in der Stadt bemerkbar. Durch die Glashäuser und die vergrößerten Freilandflächen in der Stadtgärtnerei ist es seit einem Jahr möglich geworden, bei der Frühjahrs- und Sommerbepflanzung rund 35.000 Blumenpflanzen aus eigener Anzucht auf den verschiedenen Plätzen der Stadt auszusetzen. Der moderne Maschinenpark gibt nunmehr die Möglichkeit, ca. 300. 000 m2 Grünanlagen, Sport- plätze und ähnliche bereits in kürzeren Zeitabständen als je zuvor zu mähen, wobei weniger das Mähen als das Wegschaffen des gemähten Grases Probleme ergibt. Al- ler Fleiß, die ganzen Mühen und der Kostenaufwand, wird sehr oft durch mutwillige Zerstörungen zunichte gemacht, ßedenkenlos und absichtlich werden frische Blumenbee- te, frische Anpflanzungen von Hecken und Sträuchern zertreten und zerstört. Nicht immer geschieht dies durch Kinder. Bedauerlicherweise geben hier auch manchmal Erwachsene ein schlechtes Beispiel. Mindestens zweimal im Jahr werden auch die mehr als 4 km langen Heckenzäune geschnitten. Dazu kom- men noch das Stutzen von Alleebäumen, die Baumpfle- ge auf stadteigenen Grundstücken und Durchforstung des Waldbesitzes. In letzter Zeit war es möglich, nicht nur Planun- gen für kleinere Anlagen vorzunehmen, sondern auch Anlagen auszuführen. Beispiele dafür sind die Parkan- lage vor dem Lehrlingsheim Münichholz und die in der Mainummer des Amtsblattes abgebildete Anlage beim Schnallentor. In nächster Zeit werden noch weitere der- artige Vorhaben folgen. In den letzten Tagen wurde die Südfassade des sogenannten Palmenhauses im Schloß- park, das zum Bereich der Stadtgärtnerei gehört, in Ord-
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