Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/7
4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1972 Verkürzung der Einbahn in der Steinfeldstraße. Erlassung eines Halteverbotes für die rechte Seite der Handel-Mazetti-Promenade im Bereich der Prome- nadenschule. Änderung von Halteverboten in der Färbergasse. Aufstellung von Vorschriftszeichen "Gehweg" auf dem neuen Promenadenweg vom Hochhaus Glöckelstra- ße zum Seppbauerngut bzw. zur Hubergutstraße. Anbringung von Vorschriftszeichen "Vorgeschrie- bene Fahrtrichtung" am unbenannten Verbindungsweg von der Roseggerstraße zur Wokralstraße. vor dem Landeskrankenhaus wurde eine Reihe von Ver- kehrsmaßnahmen getroffen, die jedoch wie der derzei- tige Straßenzug nur provisorischen Charakter tragen. Aufstellung von Vorschriftszeichen im Bereich der Zufahrten zu den Parkplätzen bzw. Häusern der WAG' an der Punzerstraße und am Straßerhof. Erweiterung der Taxistandplätze von vier auf fünf a.uf dem Stadtplatz. Insgesamt wurde über einen Betrag von S 1, 691. 000, - aus Budgetmitteln der Stadt verfügt. Beim Knoten Ennser Straße werden anstelle der GEMEINNÜTZIGE WOHNUNGSGESELLSCHAFT DER gelben Leuchtpflöcke die beleuchteten Vorschriftszei- STADT STEYR chen "Vorgeschriebene Fahrtrichtung" angebracht. In seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der GWG ent- Ab dem Zeitpunkt der Verkehrsübergabe wird dem schied der Stadtsenat über 2 Anträge und zwar den An- Straßenzug vom Ennser Knoten über das Teilstück der kauf von Feuerlöschgeräten S 66. 000, - und über die Er- Rooseveltstraße zurSeifentruhe der Vorrang eingeräumt. gänzung eines Aufsichtsratsbeschlusses, betreffend die Infolge der Trassenänderung der Sierninger Straße Vergabe von Anstreicherarbeiten S 15. 000, -. * Schöne Bauten unserer Stadt DIE ALTE POST (Stadtplatz Nr. 46) W ie der Renaissancebau der Bezirkshauptmannschaft, so reicht auch die "alte Post" in die Pfarrgasse oder, wie man früher sagte in den "Kirchweg" hinein. Die langgestreckte, mit Erker und schlichtem Barock- dekor ausgestattete Fassade läßt erkennen, daß das Bau- werk eine Vereinigung mehrerer Häuser darstellt. An- fänglich dürften es drei Gebäude gewesen sein, urkund- lich nachweisbar aber sind nur zwei Häuser, die Ge- werbetreibenden (Wirte, Bäcker) gehörten. Um 1630 vereinigte der Gastgeb Peter Wezel beide Gebäude zu einer Liegenschaft.Aus dieser Zeit stammt wahrschein- lich die in einer Nische befindliche Statu_e des heiligen Florian. Im Jahre 1675 kaufte das der Familie Aichholzer seit 1645 gehörige Gasthaus um 400 Gulden der kaiser- 116 liehe Postmeister Johann Adam von Paumgartten. Er war der Sohn des Ennser Stadtrichters Michael Paum- gartner, betrieb in Steyr nebenbei die Gastwirtschaft, war Mitglied des Inneren Rates und starb am 15. De- zember 1704. Nahezu hundert Jahre lang verblieb der . Postdienst noch in den Händen dieser Familie: Stadt- richter Johann Adam von Paumgartten (1704 - 1730), dessen Erben (1730 - 1742), Bürgermeister Johann Reichard von Paumgarten (1742 - 1782) und Reichard von Paumgarten (1782 - 1802). Ein Mitglied dieser Postmeisterfamilie war der in diesem Hause 1750 ge- borene Bürgermeister Dr. jur. Sylvester von Paumgartten (1786 - 1803). Seine Rede an die Bürgerschaft der Eisen- stadt anläßlich des Friedens zu Campo Formio (17. Okto- ber 1797) wurde in Steyr gedruckt. 1803 übernahm er das Hofrichteramt im Stift Schlägl und wirkte anschlie- ßend als Syndikus in Rohrbach. Laut Kaufvertrag vom 4. Jänner 1802 erwarb An- ton Mayrhofer um 3000 Gulden den Gesamtbesitz, und zwar das Haus samtPostregal, Wirt- und Leutgebschafts- gerechtigkeit, ein Stöckl in der Berggasse, einen Stadel in der Schönau und andere Liegenschaften, ferner die Fronleichnams-Altarrequisiten, Schlitten, Wagen und 11 Postpferde. Die Familie Mayrhofer versah den Post- dienst durch fünfzig Jahre. Nach 1852 besaßen das Posthaus Anton Maschek (1852 - 1864) und die Familie Preißl (1864 - 1867), Knesek-Bartosch (1867 - 1882), Klingelmayr (1882 - 1904) und Viertl-Lachensky (1904 - 1922). Seit dem Jahre 1922 gehört das Gebäude der Elektrobau-Aktien- gesellschaft. ' Dem 1871 ärarisierten Postamt wurde das Tele- graphenamt und 1891 die Telephonzentrale angeglie- dert. Diese Maßnahmen bewirkten bereits größere Raum- schwierigkeiten. Da in den folgenden Jahren die Amts- lokalitäten nicht mehr den Anforderungen entsprachen, übersiedelte das Post- und Telegraphenamt Steyr 1 am 1. Mai 1911 in das Gebäude Grünmarkt Nr. 1. Dr. JosefOfner (E.Krobath, O.Ehler, Bemerkenswerte Bauten der Alt- stadt Steyrs und ihre Besitzer (1957). -Dehio-Hainisch, Oberösterreich (1958). -F. Trojak, 20 Jahre Neue Post in Steyr (1931).-I.Krenn, Häuserchronik der Altstadt Steyr (1951)
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