Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/3
8 AMTSBLATT DER STADT.STEYR ,1972 Dürer aufzuweisen (Bekanntlich erinnerte man sich im Jahre 1971 in Feiern und Ausstellungen nicht nur de s 500. Geburtstages von Albrecht Dürer, sondern auch der 400. Wiederkehr des Geburtstages des lange Zeit in Oberösterreich wirkenden Astronomen und Mathe- maükers Johannes Kepler). In die Zeit des Lebens Albrecht Dürers (1471 bis 1528) fällt auch eine Blütezeit der Stadt Steyr. Der Bau der gotischen Pfarrkirche, des Bummerlhauses (1497), der Umbau der Styraburg, die Schaffung des Sakraments- hausgitters, die Gestaltung des Dunkelhofes usw. kom- men dieser Epoche zu. Die Handelsverbindungen der Steyrer Bürger reichten auch in die Dürer-Stadt Nürn- berg. In der Sierningerstraße (Nr. 126) befindet sich ein großer marmorner Gedenkstein (1489) an den Nürnber- ger Bürger und Handelsmann Kunz Horn. Er starb 1517. Sein prächtiges Grabmal an der Sakristeiwand der Lo- renz-Kirche in Nürnberg von Valentin Valkenauer hat Albrecht Dürer gekannt. Wahrscheinlich über die Verbindung von Kunz Horn vermachten die Nürnberger Handelsleute der Stey- rer Stadtpfarrkirche, die zwischen 1485 und 1505 ent- standene Eisentüre mit den verschiedenen Wappendar- stellungen. Der um 1450 in Steyr geborene Humanist Johannes Stabius lernt 1494 in Nürnberg Albrecht Dürer kennen. Der spätere Hofuistoriograph verfaßte den Text zu Ma- ximilians "Ehrenpforte " (oder "Triumphbogen"), die von A!brecht Dürer gezeichnet wurde. Als Geograph schuf Stabius die erste perspektivische Darstellung der Frclkugcl(1;i1 2) und cincSternkar te (1515). Beide Wer- ke sch11111 A Ilm: ht Dürer in Holz. Die Druckstöcke hie- zu befind ·n sich 1n der Albertina zu Wien. Auch ilb ·r serncn Lehrer, dem Nürnberger Gold- schmied und Maler M1cha 'J Wolgemut (1434 bis 1519) kann eine Verbindung zu Albrecht Dürer gezogen wer- den. 1439 wurde die "Weltchronik" von Hartmann Schedel in Nürnberg gcdrn kt. Die Ansicht der Stadt Steyr dürfte von Wolgcmut gezeichnet und geschnitten worden sein. Beziehungen zu Österreich hat Wolgemut besessen. Sein Sohn starb 1540 in Krems. Josef Ofner hat auf Grund baulicher Kriterien den genannten Stich um 1470 datiere. Nach Beendigung der Ausstellung "Albrecht Dürer und sein Werk" darf fcscgcsteJJt werden, daß diese vor allem von der Steyrer Schuljugend stark besucht worden war. Tätigkeitsbericht des Marktamtes der Stadt Steyr für das Jahr 1971 D ie wichtigste Aufgabe des Marktamtes im Berichts- jahr war wieder die Lebensmittelkontrolle. Diese Kontrollen, die den Verbrauchern weitestgehenden Schutz vor gesundheitlichen Schäden und Übervorteilun- gen geben sollen, werden in allen Handels- und Gewer- bebetrieben sowie auf den Märkten regelmäßig durch- geführt. Im Zuge der Überprüfungen wurden 1.192 Betriebs- rev1s10nen vorgenommen und in 1.113 Fällen Urpro- duzenten, Händler und sonstige Marktbeschicker kon- 48 trolliert, 312 Voruntersuchungen an Ort und Stelle durch- geführt und hiebei Waren auf ihre einwandfreie Be- schaffenheit begutachtet. Hierunter fallen u. a. 1. 115 kg Pilze, 5. 750 Stück Eier, 14.400 Dosen Konserven und 20. 622 kg Lebensmittel verschiedener Art.Waren im Gewichte von rund 1. 403 kg mußten wegen nicht entsprechender Beschaffenheit aus dem Verkehr gezogen werden, Von 201 amtlich entnommenen Warenproben wurden 199 an die Bundesanstalt für Lebensmittelun- tersuchung zur Begutachtung weitergeleitet. Außer den Lebensmittelkontrollen wurden noch in 498 Fällen Eichrevisionen durchgeführt. Diese erstreck- ten sich auf die Überprüfung der vorschriftsmäßigen Be- schaffenheit der Waagen, Gewichte und sonstigen Maß- und Meßgeräte sowie auf deren zeitgerechte Eichung. Auch wurden 1. 108 Überprüfungen im Sinne des Qualitätsklassengesetzes bzw. der Qualitätsklassenver- ordnung bei Äpfel, Birnen und Eiern vorgenommen und 1. 844 Personen der gesetzlichen Untersuchungspflicht gemäß den Bestimmungen des Bazillenausscheiderge- setzes zugeführt. * Berufsjubiläum Foto: Hartlauer Bürgermeister JosefFellinger überreichte über Auf- trag der O. ö. Landesregierung der in Steyr tätigen He- bamme Stefanie Kern aus Anlaß ihrer 27jährigen Berufsausübung in feierlicher Form ein Anerkennungs- schreiben und eine Ehrengabe des Landes Oberösterreich. Frau Kern, die ihr Hebammendiplom 1944 erworben hat, ist seit diesem Zeitpunkt in Steyr in ihrem Beruf tätig. In der Zeit von 1945 bis Mär:t. 1948 war sie in 1.kr Ge- burt~nabteilung des Landeskrankenhauses Steyr tätig und führte dort 960 Entbindungen durch. Seit 1948 ist sie ununterbrochen in Steyr in freier Praxis tätig und hat in diesem Zeitraum 1509 Kindern bei ihrem e~sten Schritt ins Leben beigestanden. SENIORENKLUB ENNSLEITE EROFFNET Bekanntlich führt die Stadt Steyr im Rahmen der Volkshochschule seit November des Vorjahres zwei Se- niorenklubs für ältere Mitbürger (Seniorenklub Tabor, Schülerheim, Industriestraße 7 und Seniorenklub Steyr-
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