Amtsblatt der Stadt Steyr 1972/2

8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1972 Er stellte weiters fest, daß man es vermieden ha- be, uferlos Geldausgaben zu tätigen. Im Gemeinderat ha- be man sich immer mit allen Forderungen sehr kritisch auseinandergesetzt, um festzustellen, welche vertretbar erscheinen und wie sie am besten finanziert werden konn- ten. Sicher bestünde auf vielen Gebieten ein Nachhol- bedarf, aber das, was zu einer modernen Stadt unbedin~ gehört, wurde zum Großteil schon geschaffen. Das Zentralaltersheim z. B. war Jahre hindurch ein Vorbild für ganz Österreich und viele Besucher, die den Bau besichtigten, nahmen Anregungen für ähnliche Vor- haben in ihre Gemeinden mit. Auch die neu geschaffe- nen Pensionistenwohnungen sind so vorbildlich, daß jeder Besucher von dieser Lösung begeistert ist. Auch Landes- rat Fridl als Wohnungsreferent der oö. Landesregierung fördert diese Leistungen der Stadt. So konnte erst vor kurzem auf der Ennsleite der Sparenstich für ein weiteres Pensionistenwohnheim vollzogen werden. Was für das Alter gelte, trifft auch für die Jugend zu. Das Kindergartenwesen der Stadt ist in seiner Dich- te und Intensität vorbildlich. Es wurde alles gemacht, was man glaubte, der heranwachsenden Jugend schuldig zu sein. Die Anzahl der Kindergärten stellt Steyr an die Spitze aller in Österreich vergleichbaren Städte. Als Sportreferent sei es ihm besonders angenehm, auch auf dem Sportsektor eine erfreuliche Bilanz ziehen zu können. Das Stadtbad, lange eines der schönsten in Österreich, wurde nun durch ein Hallenbad mit Sauna ergänzt. Eine Sporthalle, die allen Anforderungen des Brei- ten- aber auch des Spitzensportes entspricht, konnte ge- schaffen werden. Ebenso wurde eine Kunsteisbahn er- richtet, die von einem großen Kreis der Bevölkerung benützt wird. Er verwies sodann auf die Vielzahl der Sportplät- ze und Sporteinrichtungen und stellte fest, daß, wenn auch noch nicht alle Wünsche erfüllt sind, die Stadt Steyr sich auf dem Gebiet des Sportes überall sehen las- sen kann. Am Wohnbausektor wurde mit großem Einsatz und Aufwand die Verbauung der Resthofgründe begonnen. Ebenso gibt es auch beim Schulbau keinen Stillstand. Die Pflichtschulen werden ständig weiter ausgebaut, so z. B. jetzt die Otto-Glöckel-Schule auf der Ennsleite. Eben- so habe sich die Vorsorge für die Trinkwassergewinnung als zielführend erwiesen, da es selbst bei sehr trockenen Jahreszeiten bisher in Steyr noch niemals Wassermangel gegeben habe. Im Straßenbau wurde mit dem Bau der Hunds- grabenumfahrung und der Beschlußfassung über den Bau der Schönauerbrücke ein Schritt getan, der nicht nur die Gemeindekasse mit voraussichtlich mehr als S 80 Mil- lionen belastet, sondern auch zukunftsweisend für die Weiterentwicklung der Stadt sein wird. Es sei aber auch der gegebene Anlaß, festzustel- len, daß man in letzter Zeit bei allen Projekten und Vorhaben beim Bund und beim Land Unterstützung und Verständnis gefunden habe. Der Schuldenstand wird sich in den nächsten Jahren bei Verwirklichung der großen Bauvorhaben sicher noch nachteilig verändern. Es müsse daher alles getan werden, die Verwaltung der Stadtg·e- meinde zweckmäßig und sparsam zu führen. Der Per- sonalstand sei im Vergleich zu anderen Städten als über- aus günstig anzusehen. Trotzdem werde jede Rationali- 24 sierungsmöglichkeit aufgegriffen. Der Anschluß an das Interkommunale Rechenzentrum in Linz mache Fort- schritte und wird weiter ausgebaut. Ebenso wurden die Autobusse der Verkehrsbetrie- be auf Einmannbetrieb umgestellt, um Personalkosten zu sparen. Die sozialistische Mehrheitsfraktion im Gemein- derat sei überzeugt, daß mit dem vorliegenden Budget- entwurf das in der Vergangenheit Geschaffene erhalten werden kann, daß damit aber auch der Weg in die Zu- kunft für die alte Eisenstadt sichergestellt sei. Es werden sicher wieder eine Reihe von Wünschen der Bevölkerung erfüllt werden. Aber auch die Wirtschaft wird durch die Aufträge der Stadtverwaltung die entsprechenden Impul- se erhalten. Er schloß: "Was ich jedoch besonders hervorheben möchte ist der Umstand, daß der Entwurf auf dem Boden der Tatsachen steht, sowohl was die Einnahmen als auch die Ausga- ben betrifft. Wir sollen keine unangenehmen Überra- schungen erleben, dahe r sind die vorsichtigen Ansätze bei den Einnahmen sicher vertretbar. Wir wollen aber auch keine Luftschlösser in den Raum stellen. Im übrigen liegt es in der Hand des Gemeindera- tes, im Laufe des kommenden Budgetjahres noch jene Korrekturen vorzunehmen, deren Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit heute noch nicht erkennbar sind. Gerade dieser Umstand sollte uns aber veranlassen, im Ablauf des Jahres die Budgetabwicklung stets kritisch zu prü- fen und den Voranschlag auch zugleich als Arbeitspro- gramm des Gemeinderate s zu betrachten." Stadtrat Kinzelhofer gab sodann im Namen der Sozialistischen Gemeinderatsfraktion die Erklärung ab, daß diese dem vorgelegten Budgetentwurf ihre Zustim- mung gibt und dankte sodann allen Bediensteten der Stadtgemeinde Steyr für die Arbeit im abgelaufenenJahr. BÜRGERMEISTER-STELLVERTRETER LEOPOLD PETER- MAIR nahm namens der Fraktion der Osterreichischen

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