Amtsblatt der Stadt Steyr 1971/12

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1971 Foto: A. C. Kranzmayr se stellte die Jugend der Stadt einen Großteil der Teil- nehmer. Insgesamt nahmen 1. 499 Personen an dem Marsch teil. Die Strecke führte vom Start am Gelände des Stey- rer Marktes an der Sporthalle vorbei, nach der Über- querung der Rooseveltstraße über die Steiner Straße, * Die Wallfahrtskirche Christkindl t 1 1 T Foto: Dr. Klein A ls uml696deranFallsucht leidende Steyrer Stadt- musikmeister Ferdinand Sertl durch seine Bittan- dachten vor einer kleinen aus Wachs geformten Christ- kindfigur, die er in einem Wäldchen bei Unterhini.mel in die Höhlung einer Fichte gestellt hatte, geheilt wur- de, pilgerten in den nächsten Jahren viele Leute dort- 190 dem Fußweg oberhalb des Sportplatzes in Stein, der Hasenrathstraße, einen Fußweg durch den Wolferner- wald, der Überquerung der Wolferner Straße mit dem Kontrollpunkt über die Steyreckerstraße und den Dachs- bergweg zurück zum Ziel. Für diese Strecke war als Limit die Zeit von zwei Stunden und 15 Minuten vorgeschrieben worden, eine Bedingung, die von allen Teilnehmern erfüllt werden konnte. Nach Absolvierung der gesamten Wegstrecke wur- de den Teilnehmern die FIT-Marsch-Plakette von Bür- germeister Josef Fellinger und dem Stadtsportreferenten, Stadtrat Konrad Kinzelhofer, angeheftet. Die Medaille ist goldfarben mit einem Durchmesser von 40 mm an einem rotweißroten Band mit einer Jahreszahlspange. Die Medaille bleibt für die nächsten Jahre gleich, die Spange mit der Jahreszahl jedoch wechselt. DerErfolgunddieBeteiligung am FIT-Marsch 1971 war überall sehr rege, sodaß sich die Österreichische Bw1dessportorganisation mit dem Gedanken trägt, auch im nächsten Jahr den FIT-Marsch, bzw. FIT-Lauf für ganz Österreich neuerlich auszuschreiben. * hin. Abt Anselm I. von Garsten ließ hier vorerst eine Einsiedelei errichten. Der wachsende Zulauf des Volkes aber veranlaßte ihn, 1702 nach Plänen des Bawneisters Giova1miBattistaCarlonedenBaueiner Kirche in Angriff zu nehmen. Sie wurde 1703 bis zum Gewölbeansatz fer- tiggestellt. Erst in diesem Jahre ersuchte Anselm das bi- schöfliche Ordinariat zu Passau um die Baubewilligw1g. Entrüstet über das eigenmächtige vorgehen des Abtes, verfii gtcBischofJosefDominik Graf von Lamberg die so- fortige Einstellung der Bauarbeiten. Nach fünf Jahren, am Hi. April 17 08, langte von Passau endlich die Er- laubnis zur Wc1terfiihrw1g des Kirchenbaues ein, die nun dem Baumeister Jakob Prandtauer übertragen wurde. Im Rahmen einer großen kircl1liehen Feier am 29. Septem- ber 1709 konnte der Garstner Abt die Benediktion des im großen und ganzen vollendeten Gotteshauses vornehmen. Um 1880 wurden die Fassadentürme Prandtauers nach Plä- nen des Linzer Dombaumeisters Otto Schirmer erhöht. Das der Kirche Santa Maria Rotonda (Pantheon) in Rom älmliche Gotteshaus ist mit seinem RW1dbau w1d den vier Apsiden ein im süddeutschen Barock isoliert stehen- des Bauwerk. Man hatte es so erbaut, daß Fichtenstamm und Gnadenbild auf dem ursprünglichen Platz verbleiben ko1mten. Diese Fichte bildet das Kernstück des um 1720 jedenfalls von Leonhard Sattler aus St. Florian eestalte- ten Hochaltares. Eine in Kupfer getriebene, vergoldete Weltkugel, die der Kupfer~:,'hmied Josef Hieber um 1760 anfertigte, bildet den Tabernakel. Das Kuppelfresko, darstellend die Himmelfahrt Mariens und das in satten Far,,~n gehaltene, figurenrei- che Weihnachtsbild am linken Seitenaltar malte der Garstner Hofmaler Karl von Reslfeld. Das Gemälde am rechten Seitenaltar, eine Kreuzigw1g von Karl Loth, stammt aus dem Kloster Tegernsee in Bayern. Die mäch- tigen Altarrahmen schnitzte der Laienbruder Marian Rittinger in Garsten. Dr. Josef Ofner (J. Perndl, 250 Jahre Christkindl, 1958. - F. Steinbock, Entstehungsgeschichte der Kirche in Christkindl, 1954).

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