Amtsblatt der Stadt Steyr 1971/8

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1971 zieht folgenden Schluß: "Ich finde daher, daß wir durch die Aktion "Du und die Gemeinschaft" wirklich viel gesehen und erka1mt haben. Immerhin soll jeder Bürger der Stadt wissen, daß alle nicht nur verpflichtet sind, sondern es als Selbstverständ- lichkeit auffassen sollen, mit ihren Steuergeldern am Auf- und Ausbau der Stadt mitzuwirken, denn jeder, der in einer Gemeinschaft lebt, ist ihr verpflichtet. Die Bewohner sollten auch erkennen, daß die Gemeinde in- folge ihrer vielen Aufgaben nicht in der Lage ist, alle Wünsche des Einzelnen sofort zu erfüllen. Das Leben in einer Stadt verlangt von der Gemeinde und ihren Bürgern viel gegenseitiges Verständnis. Und nie lernt der Mensch leichter als in der Jugend und besser, als wenn ihm die Aufgaben deutlich vor Augen geführt werden. Angesichts meiner gewonnenen Eindrücke möchte ich allen danken, die dazu beigetragen haben, uns die Aus- sprache mit dem Herrn Bürgermeister und die Stadtrund - fahrt zu ermöglichen. Ich liebe meine Heimatstadt und bin stolz darauf; ich will daher auch gerne um ihre Sor- gen erfahren." liristinc P 1o b e r g c r schreibt u. a. : "Mich hat es sehr beeindruckt und z ugleich beruhigt zu s llcu und z u hören, wie di e Gemei nde für das Wohl d r Bürger bucllstäbJi II vo11 der Wicgc bis zum Grabe s rgt. " Sie schildert in der Folge diesen Weg der ßetreuung der Gemeindebürger, beginnend vom Säug lingswäsclicpal<ct für die junge Mutter über die Mutterberatung, die Kin- dergärten und das Schulwesen. Nicht unerwähnt bleibt die außerschulische Weiterbildung im Rahmen der Volks- * hochschule, die Möglichkeiten der Sportausübw1g sowie der Wohnungsbau und die Altenbetreuung. Sie schreibt dazu: "Mir ist auch zum ersten Mal bewußt geworden, daß je- der Bürger tagtäglich von den Einrichtungen der Ge- meinde abhängig ist. Wenn ich nun an die Aktion "Du und die Gemeinschaft" zurückdenke, erfüllt es mich mit Freude und Stolz, Bürgerin eines so wohlgeordneten Ge- meinwesens zu sein, wie es die Stadt Steyr verkörpert. Ich habe nu11 gelernt, die Arbeit und die Leistw1gen un- serer Stadtverwaltung bewußt zu sehen und dankbar an- zuerkennen." Astrid Wa 1d b au er sclueibt u. a. : "Zum ersten Mal haben wir durch den Vortrag unseres Reisebegleiters und durch Besichtigung einiger sozialer Einrichtungen gesehen, daß wir, die künftigen Bürger und Steuerzahler unserer Stadt, nicht nur ein Mitglied unserer Familie, sondern auch ein Teil einer viel grö- ßeren Gemeinschaft sind. Ich habe erkannt, daß ich als Mitglied dieser "Stadtgemeinschaft" vom Kleinkind bis ins hohe Alter in cier Obhut der Gemeinde stehe. " Und weiter: "Alles kostet sehr viel Geld! Woher soll es genommen werden? Bisher habe ich oft Klagen über die hohen Steu- ern gehört. Jetzt ist mir eines klar: Die Gemeinde macht es möglich, daß ihre Bewohner ein angenehmes und mo- dernes Leben führen können. Aber es hat auch jeder ein- zelne die Pflicht, einen Beitrag zur Verwirklichung die- ses Vorhabens zu leisten. Ich bin sehr froh, daß ich an dieser Aktion teilnehmen durfte und wer'dc mich bemühen, selbst einmal ein tüch- tiges Mitglied dieser großen Gemeinschaft zu werden. " * Kanuweltmeislerschaften in Meran Steyrer Spitzensportler neuerlich erfolgreich D ie diesjährigen Kanuweltmeisterschaften, die in Meran/Südtirol veranstaltet wurden, brachten für ö sterreich wieder große Erfolge. Das erfolgreiche Abschneiden bei diesen Konkur - renzen war nicht zuletzt den Spitzensportlern aus Steyr zu verdanken. Die Eisenstadt Steyr stellte sich wiederum als Hochburg des Kanusports vor. Der schon in den Jaluen 1963 und 1965 zu Welt- rreisterehrengekommeneSportler Kurt Preßlmayr, konn- te mit seinem heimischen Sportkollegen Hans Schlecht und dem Klagenfurter Norbert Sattler im Slalommann - schaftsfahren gegen die starke Konkurrenz von 17 Mann - schaften vor derDeutschenDemokratischenRepublik und der BundesrepublikDeutschland Bestzeit erzielen und so- rrit den Sieg für Österreich erringen. Dies war der überragende, doch nicht einzige Er- folg bei den Weltmeisterschaften in Meran. Im Kajak-Einer-Mannschaftswettbewerb wurde in der Aufstellung Preßlmayr-Pock-Peinhaupt hinter den Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik und vor Belgien der zweite Platz und die Silbermedaille er - rungen. 122 Darüberhinaus gab es noch eine Silbermedaille für den Steyrer Weltmeister Kurt Preßlmayr im Kajak-. Einer-Bewerb. Die erfolgreichen Steyrer Sportler wurden am 24. Juni 1971 anläßlich ihrerRückkehr aus Meran am Stadt- platz von der Steyrer Bevölkerung, an deren Spitze von Bürgermeister Josef Fellinger, dem Magistratspräsidium, dem Stadtsenat w1d Gemeinderat, den Vereinsfunktionä- ren und Kollegen und den Familienangehörigen willkom- rren geheißen. Bürgermeister Josef Fellinger betonte in seiner Be- grüßungsansprache, daß es ja nicht zum ersten Mal sei, daß er Steyrer Sportler begrüßen könne, die sich in schwierigen internationalen Konkurrenzen nicht nur be- haupten, sondern beachtenswerte Siege erringen und da- mit den Namen der Eisenstadt und die Sportbegeisterung der Steyrer Bevölkerung in aller Welt verkünden. Die Stadt Steyr veranstaltete in Würdigung dieses für die Eisenstadt überaus ehrenvollen Ereignisses und zu Ehren der beiden Weltmeister Kurt Preßlmayr und Hans Schlecht am 8. Juli 1971 einen Empfang.

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