Amtsblatt der Stadt Steyr 1971/5
4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1971 Antonius geweihte Hauskapelle zeigt einen unregel- mäßigen Grundriß, das Kreuzgewölbe ruht auf vier tos- kanischen Säulen. Bemerkenswert ist schließlich die mit einer Holzdecke und zwei Holzsäulen versehene "Gmoanstubn ". Wie vor sechshundert Jahren beherbergt noch heute diese Versorgungsanstalt alte, bedürftige Stadtbewohner. Dr. Josef Ofner * (Friederike Bodingbauer, Das Bürgerspital in Steyr, 1966. -V. Preuenhueber, Annales Styrenses, 1740. -M. Brandl, Die gotische Bürgerspitalskirche in Steyr, 1964. - G. Goldbacher, Das alte Bürgerspital in Steyr, 1935. - Dehio, Oberösterreich, 1958) Spafenstich für Großbauvorhaben Resthof A m 14. 4. 1971 fand auf dem Baugelände Resthof der feierliche Spatenstich und hiemit der Baube- ginn für das neue Groß-Wohnbauprojekt der Gemein- nützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr statt. Aus diesem feierlichen Anlaß konnte Bürgermeister Fel- lingcr den Landes- Wohnbaureferenten Landesrat Fridl. weiters Landesrat Franz Enge, den Abgeordneten zum Nat wualrat Prof. Stephan Radinger, die Landtagsabge- orductcn OttiJic L1cbl und Iug. llcrmann Reich!, den Ge- 111 ·111dcrat der Stadt Steyr sowie Fachbeamte der Wohn- baufördcrungsstellen, Vertreter anderer ortsansässiger Woliubauunternehmen u. a. Festgäste begrüßen. ßürgermeister Fellinger gab seiner Freude über die Zuteilung so bedeutender Förderungsmittel für den Wohn- bau der Stadt Steyr Ausdruck w1d wies darauf hin, daß Steyr in den vergangenen Jahren im Vergleich zu ande- ren Städten oft etwas stiefmütterlich mit öffentlichen Wohnbaumitteln bedacht worden ist. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Bestrebungen der Stadt zur Linderung der Wohnungsnot auch in Hinkunft die großzügige Un- terstützw1g aller beteiligten Stellen finden werden, da es eine der vornehmsten Aufgaben einer Gemeinde ist, ihren Bürgern familiengerechte Wohnungen zur Verfü- gung zu stellen. Landesrat Fridl würdigte in seiner Festansprache die bisherigen Leistungen der Stadt auf dem Gebiete des so- zialen Wohnungsbaues und versprach, sich mit ganzer Kraft für eine zweckentsprechende Verteilung der För- derungsmittel vor allem nach dem Kriterium des ech- ten Wohnraumbedarfes einzusetzen. Durch die bisheri- ge Behandlung der Ansuchen nach ihrer zeitlichen Rei- henfolge seien örtlich Diskrepanzen bei der Zuteilung entstanden, die zu verschiedenen Benachteiligungen von Gemeinden, unter denen sich auch Steyr befindet, ge- führt haben. Durch eine baldige Novellierung des Wohn- bauförderungsgesetzes 1968, sollen die Mängel, die sich bei einer Handhabung des Gesetzes zwischenzeitlich her- ausgestellt haben, behoben und es zu einem geeigneten Instrument staatlicher Wohnbaupolitik gemacht werden. Die gesamte Wohnanlage wird im Endausbau 1740 Wohnungen umfassen und sich über ein Gebiet von 223. 575 m2, das zwischen der Hangkrone Lauberleite und der Eisenbundesstraße nördlich des bebauten Stadt- gebietes liegt, erstrecken. Die Zufahrt wird einerseits über die Eisenbundes- straße, andererseits über die Resthofstraße erfolgen. Der fließende Verkehr wird über ein aderartiges System ge- führt, wobei die Hauptader die verlängerte Resthofstra- ße, die Querader eine kreuzungsfreie Überführung der Eisenbw1desstraße sein wird, welche die Resthofsiedlung 68 mit dem zukünftigen Bauerwartungsland zwischen der Eisenbundesstraße und Stein verbindet. Diese kreuzungs- freie Überführung der Eisenbundesstraße wird den Haupt- verkehr vom Stadtzentrum zur Siedlung und von der Siedlung zum Stadtzentrum aufnehmen und in den Ver- kehrsstrom der Eisenbundesstraße verkehrssicher einlei- ten. Der Verkehrslärm der Eisenbundesstraße wird durch Erdaufschüttungen w1d Verkehrsgrün von der Siedlung größtmöglichst abgeschirmt werden. Für jede Wohneinheit in der Resthofsiedlung ist entweder ein Garagenplatz im Sockel- oder Kellerge- schoß oder ein Stellplatz in unmittelbarer Hausnähe vor- gesehen. DerFußgängerverkehr ist weitgehend vom Kraftfahr- zeugverkehr getrennt und sind größtenteils zwischen den Straßen und Gehsteigen Grünflächen vorgesehen. Bei der Bebauung des Siedlungsgebietes wurde die Schaffung städtebaulicher Räume angestrebt, wobei die Gebäudehöhen der Geländeform entsprechend angepaßt sind. Die grundrißliche Ähnlichkeit einzelner Abschnit- te wurde durch differenzierte und dominierende Bau- körper in der räumlichen Erscheinung aufgehoben. Die Siedlung ist bebauungsmäßig so angelegt, daß auch im Winter für jede Wohnung zumindest kurzzeitig eine Besonnung gewährleistet ist. Die Wohndichte wird, bezogen auf die Bruttosiedlungsfläche, 253 Personen pro Hektar, der Grünflächenanteil pro Einwohner ca. 21 m2 betragen. Dies ergibt eine Baudichte von brutto ca. 17, 5 "/o. Bei der Planung wurde weiters besonders darauf Wert gelegt, daß zusammenhängende Grünräume ange- ordnet werden, um damit möglichst viele Erholungsräu- me zu schaffen. Die Bebauung nimmt auch darauflllick- sicht, daß der im Siedlungsgebiet vorhandene Waldbe - stand größtenteils erhalten bleibt. Im gesamten Sied- lungsgebiet sind 13 größere Kinderspielplätze, vor allem auch für ältere Kinder, vorgesehen. Die Beheizung der Siedlung erfolgt mittels einer im östlichen Bereich angeordneten Heizzentrale. Diese liegt im ersten Bauabschnitt. Die öffentlichen Einrichtungen werden unmittelbar beim kreuzungsfreien Straßenanschluß zur Eisenbundes- straße liegen und einen Großraumladen, Kindergarten, Kleinkinderspielplatz und eine Tiefgarage umfassen. Diese öffentlichen Einrichtungen bilden das Zentrum des Siedlungsgebietes sowie des westlich davon liegenden Baulandes für die künftige Stadterweiterung. Die Wohnanlage wird größtenteils ausDreizimmer- wohnungen mit 77 - 94 m2 Wohnfläche und Vierzim - merwohnungen mit 92 - 106 m2 Wohnfläche bestehen.
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