Amtsblatt der Stadt Steyr 1971/2

1971 AMTSBLATT DER STADT STEYR 11 zeigt hat. Desweiteren forderte er eine Erneuerung der alten Enns- und Steyr-Brücke, da jede Reparatur als Fehl- investition zu bezeichnen sei. GEMEINDERAT DR. ALOIS STELLNBERGER erörterte das Problem der Darlehensaufnahme und er- klärte die für 1971 vorgesehene Höhe als noch vertret - bar, da damit höchst notwendige Vorhaben finanziert werden sollen. Er forderte äußerste Sparsamkeit bei den Ausgaben, um zusätzliche Mittel zur Bewältigung der großen Aufgaben der Stadtgemeinde zu erhalten und ver- langte hiezu die Erstellung eines Planes, welcher in ei- ner Informationssitzung zur Diskussion zu stellen wäre. Er verwies auf Einsparungsmöglichkeiten auf dem Gebie- te des Personals durch Einführung von Diktiergeräten und Installation einer elektronischen Datenverarbeitungsan- lage und mehr Anschaffungen von Geräten und- Maschi- nen auch bei den handwerklichen Betrieben. Die großen Ausgaben würden nicht mit dem Jahre 1971 aufhören, sondern weiterlaufen. Er denke hier besonders an die Auf- wendungen für Kläranlagen, Müllverbrennungsanlagen, Kindergärten, Schulen und die Ausgaben für die Be- kämpfung der Umweltverschmutzung. STADT RAT RUDOLF FÜRST führte aus, daß die Darlehensaufnahme der einzige Weg sei, die großen Aufgaben der Gemeinde zu erfüllen, da der zweite Weg, die Tarifpolitik, zu enge Grenzen habe und daher un- tauglich sei. Desweiteren stellte er fest, daß Steyr in Be- zug auf die Bettenzahl des Zentralaltersheimes im Ver- gleich mit anderen Städten hervorragend abschneidet. Steyr verfügt derzeit über 380 Pflegebetten im ZAH. St. Pölten hat nur 255, Wels 377 und Wr. Neustadt - auch eine Stadt, die zum Vergleich herangezogen wer- den kann - sogar nur 133 Pflegebetten. ,Der Bau von Pensionistenwohnungen, welcher in Zukw1ft vorgenom- men werden muß, werde die Aufnahme von siechen Pfleglingen in das Altersheim erleichtern. Man sei sich darüber bewußt, daß die Diskrepanz zwischen Einnah- men und Ausgaben eine soziale Leistung an die alte Be- völkerung darstellt, und auch in Zukunft eine große so- ziale Leistung beinhalten soll. Erhöhungen der Tarife können, wie die letzten Jahre gezeigt haben, nur ver- hältnismäßig geringe Mehreinnahmen bringen, da die Ausgaben durch die Lohnerhöhungen, die Arbeitszeit- verkürzungen und die Vennehrw1g des eingestellten Pflegepersonals eine weitaus größere Erhöhung der Aus- gaben bedingen. S T AD T RAT LEOPOLD WIP PERS BERGE R stell- te fest, daß die Kritik am Verkehrswesen im wesentli- chen eine sachliche war, man dürfe aber nicht ver- gessen, daß die Lösung der Verkehrsprobleme durch die geographische Lage und die Beengtheit des Rawnes sehr schwierig und kostspielig ist. Die Mittel, welche die Gemeinde hiefür aufwendet, sind sehr hoch. Im Jahre 1970 wurden für die Erhaltung und den Bau von Ver- kehrswegen S 16 Mill., für das Jahr 1971 S 31, 5 Mill. veranschlagt. Dies bedeute eine Erhöhung von 100 "/o. 23

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