Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/12
1970 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 verschiedene Verbesserungen der städtischen Stra- ßenbeleuchtung S 560. 000, --. Ausbau des Hoferberges S 500. 000, --, Adaptierung der städtischen Objekte S 470. 000, -- , Ankauf einer Liegenschaft S 380. 000, --, Herstellung einer Verbindungsstraße von der Wehr- grabengasse zum Kohlanger S 360. 000, --, Straßenerhaltung in den äußeren Stadtbezirken S 360. 000, --. Errichtung einer Stützmauer bei der Kunsteisbahn S 263. 000, --. Ankauf von Lehrbüchern für die Pflichtschulen S 229. 000, --. Umlegung der öffentlichen Wasserleitung im Zuge des Ausbaues der Straße Strengberg - Steyr S 195. 000, -- . Zur Deckung des Finanzbedarfes für das Rechnungs- jahr 1970/71 entschloß sich der Gemeinderat, der Auf- nahme eines Darlehens von S 40,000.000, -- durch die Stadt zuzustimmen. Ein an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr für die Finanzierung der Wohnbauvorhaben Tabor XVI, Ennsleite XX und Schlüsselhof V/1-3 ge- währtes Darlehen wurde ziffernmäßig endgültig mit S 9, 690. 000, - - festgesetzt. Für Grundankäufe und zwar.für den Kauf eines In- dustrieareals an der Haager Straße und einer Liegenschaft in Gleink wurden S 7. 390. 000, -- zur Verfügung gestellt. Zuletzt genehmigte der Gemeinderat noch die neu- en Ansätze der Schulgelder für die Besucher der Städ- tischen Musikschule. Diese neue Regelung tritt mit Be- ginn des Schuljahres 1970/71 in Kraft. Die neuen Ge- bühren lauten: a) monatlich S 80, -- per Schüler b) monatlich je S 70, - - wenn 2 Kinder, für deren Le- bensunterhalt ein und derselbe Erziehungsberech- tigte aufzukommen hat, die Musikschule besuchen, c) monatlich je S 65, -- wenn 3 oder mehr Kinder, für deren Lebensunterhalt ein und derselbe Erziehungs- berechtigte aufzukommen hat, die Musikschule be- suchen. Im Verlaufe der Sitzung wurden für öffentliche Zwecke Mittelinder Höhe von annähernd 24,000.000, -- Schilling freigegeben. Aus dem Stadtsenat N ach einer Pause von diesmal 3 Wochen trat am 22. 10. 1970 der Stadtsenat zu seiner Sitzung, es war dies die 68. in der laufenden Funktionsperiode, zusam- men. Behandelt wurden 33 Anträge. So wie in den vergangenen Jahren wird auch heuer zu Weihnachten eine Sonderaktion zugunsten bedürftiger Pensionisten, Rentner und Kleinrentner durchgeführt wer- den. Der Senat stellte hiefür S 160. 000, -- zur Verfü- gung. Gleichzeitig bewilligte er S 30. 000, - - für die Weihnachtsaktion für die Empfänger von Fürsorgeunter- stützung. Diese Summe wird den Befürsorgten in Form von Warenbons zugutekommen. Im weiteren Verlauf befaßte sich der Senat mit folgenden Angelegenheiten und bewilligte hiefür die an- gegebenen Mittel (Gesamtsumme S 910. 000, - - ): Kunsteisbahn: Lieferung von Sand, Schotter und Zement für das Stütz- und Sockelmauerwerk S 60.000, -; Hallenbad: Durchführung von Isolierungsarbeiten und Ergänzung d. Elektroinstallation.Lieferung von Haar- trocknern und Bodenreinigungsmaschinen S 128. 000, --; Umbau des Hauses Promenade 9 für Schulzwecke: Ausführung der Fliesenleger- und Malerarbeiten, Liefe- rung der Jalousien S 175. 000, --; Planungsarbeiten für den 2. Erweiterungsbau der Ennsleitenschule und Freigabe eines Teilhonorares S 60. 000, --; Erweiterung des Detailprojektes für die Umfah- rungsstraße Hundsgraben (Bauvorhaben Schönauerbrücke) S 33. 000, -- ; Freigabe des Honorares für das Schätzungsgutach- ten hinsichtlich der durch das Projekt Schönauerbrücke in Anspruch genommenen Liegenschaften S 68. 000, - - ; Herstellung einer Straßenbeleuchtung am Stein- wändweg und in der Verbindungsstraße Kohlanger - Wehrgrabengasse S 133. 000, - - ; Durchführung von Vermessungsarbeiten für den 2. Bauabschnitt des Sammlers F S 21. 000, --; Anlage eines weiteren Versickerungsbeckens im Bereiche des Stadtgutteiches - Kostenbeteiligung der Gemeinde S 15. 000, --; Schulbücheraktion für das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium und die Privatschulen St. Anna und Rudigier S 68. 000, --; Ankauf von Heißmischgut und von Brennmaterial für den Städtischen Wirtschaftshof S 140. 000, - -; Anschaffung von Turnmatten für die Schule Pun- zerstraße S 9.000, --. Die Sitzung endete, nachdem zuletzt die acht vor- liegenden Gewerbeansuchen einer Behandlung zugeführt worden waren. * Die Steyrer Stadtmusik in früheren Jahrhunderten Die schon im 16.Jahrhundert in den städtischen Archi- valien oftmals erwähnte Stadtmusik dürfte wie in anderen Städten auch in Steyr aus einer mittelalterlichen Stadtpfeiferei hervorgegangen sein. Die kleine, meist aus vier bis sechs Mann bestehende Musikkapelle unter- stand dem Stadtturnermeister, der nebenbei auch für die Feuerwache und für das Choralb lasen auf dem Turm der Stadtpfarrkirche verantwortlich war. Nach dem Brande dieses Turmes im Jahre 1478 bezog er das neue Wacht- haus auf dem Tabor. In den ·stadtpfarrkirchenturm, den 1522 neuerlich das Feuer schwer beschädigt hatte, kehrte er 1529 wieder zurück, doch verblieb der Tabor weiterhin mit einem Wächter besetzt. Die Bezeichnung "Turner- meister" bezieht sich daher auf die Beschäftigung im Be- reich des Turmes, der früher "Turn" genannt wurde. Die dem Kapellmeister untergeordneten Musikanten hießen Gesellen. Die Musikkapelle verfügte über stille und laute Instrumente. Zu diesen gehörten Trommeln, Pauken, Zinken, Trompeten und Posaunen, zu jenen Flöten, Zwergpfeifen und Saiteninstrumente. Wie aus einem Ratsbeschluß des Jahres 1574 zu er- sehen ist, besaß der Stadtturner das Privilegium der al- leinigen Ausübung der Instrumentalmusik im Burgfried der Stadt. Obgleich die 1589 vom Stadtrat beschlossene "Instruktion" nicht mehr vorhanden ist, läßt sich das mu- sikalische Arbeitsgebiet des Turnermeisters aus zahlrei- chenEintragungen in den Ratsprotokollen feststellen. Die Musiker hatten mitzuwirken auf dem Kirchenchor, beim 171
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