Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/11

1970 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr A m 23, 9, 1970 wurde unter dem Vorsitz von Stadt- rat AloisBesendorfer die heurige Generalversamm- lung der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr abgehalten, an welcher auch die Gesellschafter mit Bürgermeister Josef Fellinger an der Spitze und die leiten- den Beamten der Gesellschaft teilnahmen, Aus dem Geschäftsbericht der Wohnungsgesellschaft, welcher in der Jahreshauptversammlung besprochen wur- de, konnte entnommen werden, daß im Geschäftsjahr 1969 wieder beachtliche Fortschritte auf dem Wohnungssektor erzielt wurden.So hat das Wohnungsunternehmen der Stadt Steyr im vergangenen Jahr 184 Wohnungen sowie 26 Ga- ragen und einige Geschäftsräumlichkeiten fertiggestellt und in die Benützung der Mieter übergeben, womit der gesamte vermietete Wohnungsbestand der Gesellschaft am 1, 1. 1970 betrug, 2. 693 Wohneinheiten 16 Geschäftslokale 10 Büroräume 3 sonstige Lokale 1 Kindergarten das Fernheizwerk Ennsleite 156 Garagen und 30 überdachte Einstellplätze Zum gleichen Zeitpunkt befanden sich 291 Woh- nungen und 3 Garagen im Bau, wovon ein Teil im bis- herigen Verlauf des Jahres 1970 bezogen wurde und der Rest in nächster Zukunft seiner Zweckbestimmung zuge- führt wird. Erstes und wichtigstes Bemühen der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ist und bleibt die Schaffung neuer, preisgünstigerWohnungen,wozu in letzter Zeit, der Not- wendigkeit der fortschreitenden Motorisierung folgend, die Sorge für ausreichende Ab- und Einstellplätze für Kraftfahrzeuge tritt, Die Steigerung der Ansprüche der Wohnungswerber als Folge der Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards macht auch eine ständige Verbesserung und Überarbeitung der technischen Planung und der Aus- stattung der Wohnungen notwendig. Es geht vorallem darum, bei Vergrößerung der durchschnittlichen Wohn- flächen sowie Einbau von Zentralheizungen und moder- nen Einrichtungen im Rahmen der gesetzlich begrenzten Gesamtbaukosten die größtmögliche Wirtschaftlichkeit zu erreichen.Die von der Gesellschaft eingereichten neuen Bauvorhaben entsprechen diesem Trend.So weist das Pro - jekt Schradergründe neben rund 160 zentralbeheizten Wohneinheiten und Geschäftslokalen auch Tiefgaragen und selbständige Garagenbauten auf, während im Wohn- hochhaus Redtenbachergasse mit 90 Garconnierewohnun- gen neben Tiefgaragen auch,dem modernen Zivilschutz- gedanken Rechnung tragend, Schutzräume untergebracht sein werden. Die geplanten Wohnungen der Gesellschaft auf dem Resthofgelände und in verschiedenen anderen Stadtteilen stehen ebenso unter dem Leitgedanken, ge- sunde und großzügig ausgestaltete Wohnräume zu tr agba- ren Bedingungen zu schaffen. Die Finanzierung der Bauvorhaben der Gesellschaft erfolgt unter Zuhilfenahme öffentlicher Wohnbauförde- rungsmittel, von Kapitalmarktdarlehen und vor allem durch bedeutende Förderungsmaßnahmen der Stadt Steyr, die seit Gründung der Gesellschaft im Jahre 1952 mehr als 150 Millionen Schilling, vorwiegend in Form lang- fristiger nieder verzinslicher Darlehen, zur Verfügung gestellt hat, Insgesamt hat die Gesellschaft seit ihrer Gründung im Jahre 1952 mehr als 538 Millionen Schil- ling verbaut. Die Geschäftsführung konnte in der Hauptver- sammlung noch berichten, daß die Gesellschaft im Be- richtsjahr weitere 12. 000 m2 Grund auf der Ennsleite für künftige Bauvorhaben erworben und damit mehr als 30. 000 m2 Grund für Neubauten zur Verfügung hat. Da es der Stadt Steyr in diesem Zeitraum auch gelang, in vorausschauender Planung wertvolle Baugründe zu si- chern, ist ein Erlahmen der Bautätigkeit aus Mangel an Grund - ein Problem, vor das sich andere Städte schon gestellt sehen - hier noch nicht zu befürchten. Die Verwaltungstätigkeit der Gesellschaft ist wei- terhin steigender Belastung ausgesetzt. 13, 6 Millionen Schilling wurden im vergangenen Jahr allein an Mietzins eingehoben, 2, 1 Millionen Schilling an Betriebskosten verausgabt. Die immer komplizierter werdende Miet- zinsberechnung wird die Gesellschaft in den kommenden Jahren zwangsläufig dazu führen, sich mit neuartigen technischen Entlastungsmöglichkeiten vertraut zu ma- chen. Für die Bautätigkeit wurden 1969 über 50 Millio- nen Schilling ausgegeben, während die Bilanzsumme 440 Millionen Schilling schon überschritten hat. Neben der Sorge um die ständige Neubautätigkeit ist die Geschäftsführung auch um eine ausreichende Er- haltung des geschaffenen Wohnungsbestandes bemüht, die ebenfalls bedeutende Probleme aufwirft. Für diesen Zweck stehen die in den Mietzinsen enthaltenen Instand- haltungszuschläge, die bei der Gesellschaft noch immer relativ niedrig verrechnet werden, zur Verfügung. Im Hinblick auf die künftige Bautätigkeit und die einge- reichtenBauvorhaben gaben die Vertreter der Wohnungs- gesellschaft ihrer Hoffnung Ausdruck, daß dem Woh- nungsunternehmen der Stadt Steyr auch weiterhin jene öffentliche Förderung und Unterstützung zuteil werden möge, auf welche es als gemeinnütziger Bauträger An- spruch zu haben glaubt und welche es instandsetzt, sei- ner wichtigsten Aufgabe, neuzeitlichen Wohnraum zu schaffen, in befriedigender Weise nachzukommen. Mit einem Dank an die Beamten und Funktionäre der Gesellschaft seitens des Vorsitzenden wurde die dies- jährige Hauptversammlung geschlossen. 155

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