Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/9

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1970 Preisträgern für ihre ausgezeichneten Aufsätze je einen Fotoapparat überreichen: Regina Mitterhauser Ilse Polak Stefan Grandy Josef Niedermayr Helmut Teply (Mädchenhauptschule Promenade) (Mädchenhauptschule Promenade) (Bundesrealgymnasium) (Knabenhauptschule Promenade) (Knabenhauptschule Münichholz) Die Aufsätze der 5 Preisträger zeigen, daß die Be- mühungen der Stadtgemeinde, bereits jw1ge Menschen mit den Aufgaben der Stadtverwaltung vertraut zu ma- chen, nicht umsonst wai:en, Die Schüler haben sich mit dem Gehörten und Gesehenen auseinandergesetzt und ih - re Eindrücke zu Papier gebracht, Ein paar Ausschnitte aus den 5 Aufsätzen sollen dies veranschaulichen. SoschreibtRegina Mitterhauser u. a.: "Bevor wir die Pflichtschule verlassen, machten wir am 27. April eine Rundfahrt durch das schöne Steyr, um un- sere Vaterstadt und ihre sozialen Einrichtungen kennen- zulernen. Dadurch bekamen wir erst richtig einen Ein- blick, wie unser Bürgermeister und die Stadtväter für die jungen und alten Bewohner der schönen Eisenstadt sorgen, An alle ist gedacht: an die jüngsten Stadtbewoh- ner, die sich bei frohem Spiel in den schön eingerich- teten Kindergärten vergnügen, an die Schuljugend, die sich in den herrlichen Neubauten mit nach modernsten Gesichtspunkten geschaffenen Lehrsälen auf das Leben vorbereitet, an die Sportzentren, wo sich Jugendliche und Erwachsene im edlen Wettstreit des Sportes mes- sen, ihren Körper stählen und sinnvoll ihre Freizeit ver- bringen, an die jungen Wanderer, die Land und Leute kennenlernen wollen und abends billig und bequem in der Jugendherberge ihr müdes Haupt zur Ruhe legen und schließlich an die alten Bewohner unserer Stadt, die nach des Lebens Müh • und Plag' im komfortablen Altersheim einen sonnigen und sorglosen Lebensabend verbringen." Ebenfalls von der Mädchenhauptschule Promenade ist die zweite Preisträgerin, Ilse Po 1 a k. Nach ein- gehenden Ausführungen über ihre Eindrücke bei der Ak- tion zieht sie folgenden Schluß: "Vielleicht darf ich noch erwähnen, daß mir die Aktion "Du w1d die Gemeinschaft" erst die Augen geöffnet hat, wieviel ich meiner Heimatstadt zu verdanken habe. Al·· le Leistungen haben mich sehr beeindruckt und ich wer- de sie in Zukunft bewußter entgegennehmen. Ich habe mir ernstlich vorgenommen, stets ein pflichtbewußter, fleißiger, alle guten Leistungen anerke1mender Bürger meiner Heimatstadt Steyr zu sein, " Neben der Städtischen Zentralbücherei machte auf Stefan Grand y der Empfang bei Bürgermeister Fellin- ger im Gemeinderatsitzungssaal den größten Eindruck. Er schreibt dazu: "Am Schluß der Fahrt wurden wir vom Bürgermeister empfangen, Früher dachte ich: Der Herr Bürgermeister ist ja doch nur für prominente Gäste und Spitzensportler da, mit denen er sich unterhält, und die er zu sich ein- lädt, Doch dieser Besuch bewies das Gegenteil, Der Bür- germeister klärte uns über die Arbeit der Stadtväter auf und anschließend durften wir Fragen stellen, die uns auf dem Herzen lagen, Nach dieser Stadtrundfahrt war ich sehr glücklich, daß ich in einer Stadt lebe, die so viele soziale Einrich- tungen für jung und alt hat, Deshalb möchte ich so lange wie möglich in meiner Heimatstadt bleiben." Josef Nie der m a y r hat einen Eindruck von den vielfältigen Aufgaben der Stadtverwaltung gewonnen und es ist ihm klar geworden, wie schwierig es ist, allen Wünschen gerecht zu werden. "Aber das Wichtigste an der ganzen Aktion, glaube ich, war, daß sie uns klar vor Augen geführt hat, daß so große LeistW1gen für die Allgemeinheit auch nur möglich sind durch das Zusammenwirken aller, Sie erfordern nicht nur viel Geld, das die Steuerzahler aufbringen müssen, sondern sie verlangen auch eine positive Einstellung je - des Einzelnen zu den Problemen der Gesamtheit, Ich meine, daß jeder auf dem Platz, auf den er gestellt ist, seine Pflicht erfüllt und seinen Mann stellt. Auch das ist uns klar geworden, daß nicht alle Wünsche des Einzelnen erfüllt oder doch nicht sogleich erfüllt werden können. Die vielen Vorhaben müssen eingestuft werden nach ihrer Bedeutung für die Gemein - schaft, zuerst müssen Projekte durchgeführt werden, die für alle oder doch für einen großen Teil der Bewohner von Nutzen sind, erst dann kann man sich an Aufgaben her anmachen, die einer kleineren Gruppe von Interessen- ten dienen, Dafür müßte eigentlich jeder Verständnis ha- ben, der nicht für einseitig und eigennützig angesehen werden möchte. " Helmut Te p I y schreibt, daß er, angeregt durch diese Aktion, zum ersten Mal über die Gemeinschaft nachgedacht hat, Er beschreibt in anschaulicher Form, wie U11Ser ganzes Leben in irgend einer Form von der Gemeinschaft geprägt wird - vom Kind in der Familie bis zum alten Menschen. Sein Aufsatz schließt mit der Betreuung der alten Me11Schen: "Aber auch die alten Menschen dürfen nicht vergessen werden. Denn gerade sie sollen das Gefühl haben, noch zu uns zu gehören und nicht am Rande der Gemeinschaft vorbeizuleben, Schließlich waren es ja sie, die dazu beigetragen haben, U11Ser Land zu einem der sozialsten der Welt zu machen. Mit modernen Altersheimen, in denen sie einen sorgenfreien Lebensabend verbringen sollen, wollen wir ihnen unseren Dank abstatten, " Die Aktion "Du und die Gemeinschaft" fand wie auch in den letzten Jahren ihren Abschluß in der Aktion "Du w1d das Recht". Polizei und Gericht gahP.n den Schii- lern in anschaulicher Form einen Einblick in die Aufga- ben und Einrichtw1gen des Bundespolizeikommissariates und der Sicherheitswache sowie des Kreisgerichtes Steyr, So rw1dete sich das Bild, das den jungen Menschen zum ersten Mal mit 3 wichtigen öffentlichen Einrichtungen in unserer Stadt konfrontieren sollte, ZUM GROSSEN SPORTLICHEN ERFOLG VON G0NTHER PFAFF M it Günther Pfaff hat nach Othmar Eiterer, Gerti Vock-Pertlwieser und Kurt Preßlmayr nun zum 4. Mal ein Steyrer Sportler den höchsten sportlichen Lor - beer, einen Weltmeistertitel, errw1gen, Nach den Wild- 124 wasser- und Slalompaddlern von Forelle Steyr ist nun- mehr erstmals ein Regattaspezialist dieses Vereines an die Spitze der weltbesten Kanuten vorgestoßen. Günther pfaffs Weltmeisterschaftserfolg ist kein Zu-

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