Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/7
4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1970 Die Trachtenkapelle Sceyr konzertierte während des Empfanges im Innenhof der Burg und brachte an- schließend dem Herrn Bundespräsidenren ein Ständchen dar. Zu Mittag war die gesamte Gruppe Gast in der Sendw1g "Autofahrer unterwegs" und hier konnte für Steyr eine große WerbW1g gemacht werden. Rosemarie Isopp stellte Steyr als Fremdenverkehrsstadt in sehr werbewirk- samen Worten vor w1d die Trachtenkapelle spielte an- schließend den "Steyrer Werks Salut Marsch". * ·--➔ - 1•==· == Am Nachmittag empfing Bürgermeister Marek die Steyrer Abordnung im Arkadenhof des Wiener Rathau- ses. Der Marsch "Wien bleibt Wien" wurde als Ständ- chen geboten. Bürgermeister Marek war über den Besuch aus Oberösterreich sehr erfreut - zumal es der erste die- ser Art war - und drückte dies auch in anerkennenden Worten in seiner Begrüßungsansprache aus. Der "Steyrer Tag" in Wien war ein voller Erfolg und die offiziellen Einladw1gei1 konnten als eine Aner- kennw1g für die gesamte Stadt Steyr angesehen werden. Doktor Joseph Grünpeck Historiograph des Kaisers und Astrolog der Stadt Steyr A m 12. April 1518 verlieh Kaiser Maximilian I. (1493- 1519) seinem Kaplan Dr. Joseph Grünpeck für seine "langwerig dinst" zu einem Leibgeding (Pfrün- de) Mühldienstzinse und Gülten in Steyr. Wie Ladislaus Sw1theim, Jakob Manlius und Jo- hann Stabius gehörte seit 1497 auch Grünpeck zu den Historikern am kaiserlichen Hofe, Bekanntlich brachte Maximilian der GeschichtschreibW1g größtes Interesse entgegen, bezeichnete er doch "die Historie als ma- gistra vitae". Der in Burghausen, vermutlich um 1473 geborene Doktor Grünpeck dürfte in Ingolstadt studiert haben, und zwar neben humanistischenFächern auch Theologie und Medizin. Im Jahre 1495 wirkte er in dieser Stadt als 96 Lateinprofessor, im nächsten Jahre unterrichtete er in Augsburg. Auf dem Reichstag zu Freiburg i. B. erfolgte 1498 seine Krönw1g zum Dichter. Damit erwarb er den Titel "Magister der freien Künste". In der Folgezeit hielt sich der Hwnanist vorübergehend in Regensburg, Nürn- berg, Einsiedeln w1d in Landshut auf. Er verfaßte histo- rische, medizinische, hwnanistische W1d astrologische Abhandlw1gen. Mit der Komödie "Streit zwischen Virtus w1d Fallacicaptrix vor Maximilians Richterstuhl" ver- mochte er die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich zu lenken. Von seinen historischen Schriften seien hier ver- merkt: "Gesta Maximiliani Romanorum Regis" und die "Histroia Friderici III. et Maximiliani I. "Hingewiesen sei auch auf eine in der Universitätsbibliothek Innsbruck
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