Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/4

8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1970 Stilmöbel sind kein ; Vorrecht der Älteren! Sch !echter Straßenzustand: Problem Nr.1 D er heurige Winter verursacht der Stadtgemeinde in- folge der umfangreichen Frostaufbrüche in den Straßendecken große Sorgen. Diese Erscheinung ist je- doch nicht nur auf unseren Rau 111 beschränkt, sondern be- trifft das gesamte Bundesgebiet und tritt ebenso in unseren Nachbarländern auf. Es ist vielleicht wenig bekannt, daß die Ilaupt- durcl1gangsstraßen Bundesstraßen sind. Die Ortsdurch- fahrten der Bundesstraßen sind folgende: Die Eisenstraße von der Ortstafel in der Ennser- Straße über Blümelhuberberg, Ennstalbrücke, Pacher- gasse, Dul<artstraße bis zur Ortstafel bei der Tankstelle IIaubner. Ferner die Voralpenstraße von der Landesgren- ze in der Seitenstettner Straße zur Ramingbachbrücke über llaratzmüllerstraße bis Kreisverkehr Ennstalbrücke, alte llaratzmüllerstraße, Zwischenbrücken, Steyrbrücke, Kircl1engasse, Sierninger Straße bis zur Ortstafel am En- de der Gründbergsiedlung, außerdem die llaager Stra- ße von der Landesgrenze bis zur Ramingbachbrücke. Die kleineren Instandhaltungsarbeiten werden wohl von der Stadtgemeinde durchgeführt, jedoch werden die Mittel hiefür vom Bw1d beigestellt. Der Ausbau oder eine große Regenerierung wird von der Bw1desstraßen - verwaltung selbst betrieben. Außer diesen Bundesstraßen hat die Stadtgemeinde rund 115 km Straßen in eigener Erhaltung. Es wurden jedes Jahr, je nach finanzieller Mög- lichkeit, die wichtigsten Straßen bis zum Ausmaß von 10. 000 1112 mit modernen Straßendecken versehen. In den ersten Nachkriegsjahren war die Stadtgemeinde be- müht, möglichst viele Straßen staubfrei zu machen, jedoch mit Aufkommen der modernen Straßenbeläge erfolgte hier eine Umschichtung. Was sind die Ursachen dieser Schäden? Zw1ächst ist festzustellen, daß die Straßen in einer Zeit gebaut wurden, in der die Fahrzeuge höchstens eine Belastung 60 Diese Meinung isl unter den lungeren weil verbreitet. Dafur gibt es gute Grunde: Auch die jungere Generalion erkennt klar, daß ·fruher· Entwurfe gelangen, die ihre Zeil uberdauerl haben, weil sie so hervorragend waren. Das wird auch in Zukunft so sein! Darum sind Stilmöbel in ihrem Werl beständig. Das gilt besonders, wenn man sich fur dieses gediegene Stuck der gehobenen Wertklasse entschließt. Unser Beispiel dazu: Antiker Wohnschrank aus feinem französischen Nußbaum, Fernsehteil mil um 180° zu öffnenden Turen, mil gul ausgeslal- - teler Bar und messinggefaßlen Bulzenschei- ben,310 (1) cm breit n u r S 14.650,-- von 1, 5 t aufwiesen, Die heutigen Belastungen betragen dagegen im Schwerverkehr bis zu 25 t, Eine verstärkte Beanspruchung der Straßenoberflächen wird außerdem noch durch die erhöhten Geschwindigkeiten bedingt. Die dritte wesentliche Ursache für einen stärkeren Ver- schleiß liegt in der Verwendung von Streusalz. Der kon- ventionelle Streudienst verursachte zu hohe Kosten. Nun hat sich allerdings herausgestellt, daß das Eindringen von Salzschmelzwasser in den Straßenkörper oftmals eine stärkere w1d beschleunigte Beschädigung mit sich bringt. Letztlich hat sich der Beanspruchungsgrad der Straßenoberflächen auch durch die Verwendung von Spikesautoreifen erhöht. Die Stadtgemeinde wird in Zusammenarbeit mit der Bundesstraßenverwaltung bemüht sein, die aufgetre- tenen Schäde11 so rasch als möglich zu beseitigen, Die Stadtgraben-Schießstätte D ie tm Jahre 1506 in Steyr gegründete "Vereinigung der Schützenmeister und Schießgesellen" hatte ihre Schießstätte auf einem Felde vor dem St. Gilgen- oder Garstnertor. Im · 16. Jahrhw1dert wurde sie in den zur westlichen Stadtbefestigw1g zwischen Pfarrkirche und Styraburg (Schloß) gehörigen Stadtgraben verlegt. In der Biedermeierzeit bestand diese Anlage aus dem Schießstand, der Zielerhütte, einer Kegelstatt, ei - ner Abschlußplanke und einem Stadel. Damals zahlte die Schützengesellschaft der Stadtgemeinde für den von ihr benützten Teil des Grabens (990 Quadratklafter = ca. 3560 1112) einen jährlichen Pachtzins von acht Gul- den C. M., mußte aber dieses Grundstück zur Abhaltw1g der seit 1818 bestehenden Vieh- und Pferdemärkte am 19. März und 10. Oktober gratis zur Verfügung stellen. Auf Grund einer im Jahre 1821 vorgenommenen Kontrolle bestätigte das Kreisamt des Traunviertels in Steyr, daß die Schießstätte "vollkommen gefahrlos sei", nur müsse die "Erdausfüllung" des Kugelfanges ab und

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2