Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/3

. 1970 AMTSBLATT DER STADT STEYR 5 Ein komplettes Schlafzimmer mit 5-türigem Super~ hochschrank (300 cm lang) und tiefgezogenen Schränkchen, komfortabler 3-te il iger Spiegel und Buchablage, hochglanzpoliertes B irkenholz nur S 10.665,- Qas aus dem Spätmittelalter stamme näe Ha us e r- hielt nac h dem Stadtbrandde s Jahres 1727, der ihm arge Sch äde n zufü gte , e ine barocke Fassade , ausge nomme n Porta l und Krags teine , dere n go t isches Aussehen unver- ändert ge'blieben ist. Die vermutlich von dem Stadtbaumeister Gotthard Haybe rger ge stalte te Fassa de ver deckt völlig das Sa ttel- BRAUNSBERGER BIETET BESONDERES! Ein praktisches Lack - Schlafzimmer in warmem Cremeton gehalten, mit 5 - türigem Schrank nur S 8.175,- da ch, so daß e in drei stöc kige s Geb ä ude vorgetäuscht wird. Die Frontwand umfaßt fünf Fensterachsen. Der durchlau- fende Mittelerker tr ägt einen Giebel mit einem Relief, das den heiligen Johanne s den T äufer zeigt. Die Fenster de s zweiten Stockes krönen Putten. Sie ver körpern die fünf Sinne, und zwar von links: Geruch, Geschmack, Gehör, Gesicht und Gefühl. Den Erker zie- ren die Wappen der Winter! und der Schoiber von Engel- ste in. Der Patriziersitz gehörte im 16. und 17. Jahrhun- dert den schwerreichen Handelsgeschlechtern Prandstet- ter und Guetbrot. Um 1660 besaß ihn der Sekretär der Innerberger Hauptgewerkschaft Dr. Matthias Abele von Lilienberg (1617 - 1677). Er war auch Dichter und Hof- geschichtsschreiber Kaiser Leopolds I. Im Jahre 1663 wird als Eigentümer Gregor Schinnerer von Sehinnern ge- nannt, der als Bürgermeister von 1678 bis 1687 an der Spitze der Stadtverwaltung stand. Kaiser Leopold I. ver- lieh ihm 1689 das Prädikat "von Sehinnern" und den Titel "kaiserlicher Rat". Von den Handelsleuten, die im 18. und 19. Jahr- hundert das Haus besaßen, seien noch erwähnt Johannes und Theresia Winterl-Schoiber, Johann Nepomuk Stroh- ammer und Johann und Katharina Eberstaller. Im Februar 1944 wurde bei einem Luftangriff auf Steyr durch eine Bombe die linke Hälfte des Hauses und damit auch ein Teil der schönen Fassade zerstört. Nach dem Weltkrieg erfolgte die Wiederherstellung des einge- stürzten Traktes zunächst im Rohbau, 1953 erhielt die Schauseite wieder ihr ursprüngliches Aussehen. Dr. Josef Ofner (Dehio, Oberösterreich, 1958. - Pantz Anton v., Die Gewerken im Bannkreis des steirischen Erzberges, 1918. - F. Berndt, Stadtplatz 12-ein Juwel der Stadt, 1953. - I. Krenn, Häuserchronik der Altstadt Steyr, 1950) 41

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