Amtsblatt der Stadt Steyr 1969/3
1969 AMTSBLATT DER STADT STEYR 5 eigenes Dampfkraftwerk zu bauen. Kraftwerk und Ver- teilanlagen, von der Nürnberger Firma Schuckert u. Co errichtet, wur,den am 30. Dezember 1893 kollaudiert und nahmen am 1. Jänner 1894 die Stromversorgung auf. Die Anzahl der ersten Stromkunden, insgesamt 75 Abnehmer mit 626 angeschlossenen Lampen, erhöhte sich nach Beseitigung anfänglicher technischer Unzu- länglichkeiten rasch. 1895 wurden die ersten Elektro- 11;iotote ar!geschlossen, 1897 die Dampfzentrale ver- stärkt. ' Trotzdem ein Konkurrenzstreit mit der bis dahin dominierenden Gasgesellschaft die Entwicklung stark hemmte, wuchs insbesondere infolge des Kohlen- und Petroleummangels während des Ersten Weltkrieges der Stromverbrauch stark an. 1914 erfolgte im Wege der Umspannstation Sarning eine Zweitanspeisung aus dem Netz der Firma Elektrizitätswerke Stern u. HafferlAG, mit der auf Grund eines ersten Stro 1 nlieferungsvertrages eine Mindestabnahme von 4000 kWh pro Jahr festgelegt wurde. Noch während des Krieges wurden die Dampf- maschinen durch Drehstrommotore ersetzt und das V_er- teilnetz von Gleich- auf Drehstrvm umgebaut. Die Nachkriegsentwicklung machte das Umspann- werk Steyr im Zuge der ersten 100 kV-Leitun:g Öster- reichs von Partenstein nach Wien zu einem Brennpunkt der Stromversorgung. Ständige Erweiterungen berück- sichtigten zwangsläufig die steigende Bedeutung des in- dustriellen, gewerblichen und haushaltlichen Verbrau- ches elektrischer Energie in Steyr. Die Anzahl der ursprünglich vorhanden gewesenen 75 Stromabnehmer erhöhte sich auf •bisher rund 16. 700 Stromkunden. Das Leitungsnetz, zuerst 7310 m lang, hatsichheute auf 289.630 m, das Vierzigfache der da- maligen Hoch- und Niederspannungsleitungen vergrößert. Das Umspannwerk Steyr hat sich zum drittgrößten Um- spannwerk der oberösterr. La ndesgese llscha ft entwickelt. Seit 1964 investierte die OKA, wie Generaldirektor Dipl. -Ing. Klimesch mitteilte, rund 34 Millionen Schil- ling in die Modernisierung und Erweiterung des Steyrer Versorgungsnetzes, wodurch dieses zum modernsten Orts- netz im Bereich der Gesellschaft erwuchs. Auch am dies- jährigen Investitionsbetrag, der für das Netz allein 170 Millionen Schilling vorsieht, wird Steyr sowohl durch den Ausbau der Verteilleitungen wie des Umspannwerkes we- sentlich teilhaben, sodaß d~m Strombedarfsanstieg Rech- nung getragen ist. * * * FASCHINGSJAUSE IN DER TABORSCHULE A m 23. Jänner 1969 waren die Mitglieder des Stadt- senates Gäst,e der Mädchenhauptschule 4 auf dem Tabor. Die Mädchen der beiden vierten Klassen servierten den Gästen kleine Proben ihrer Kochkunst und ernteten für ihre kulinarischen Erzeugnisse viel Beifall und ver- diente Anerkennung. Die Mitglieder des Stadtsenates konnten sich über- zeugen, daß die neue Schulküche, die von der Fach- inspektorin für Mädchenhandarbeit und Hauswirtschaft als die modernste in Oberösterreich bezeichnet wurde, auch richtig genützt wird. Bürgermeister Josef Fellinger dankte zum Abschluß der kleinen Faschingsjause der Direktion, den fleißigen Schülerinnen und vor allem der umsichtigen Arbeits- lehrerin, Frau Radschiner, für die freundliche Einladung. SCHÜLERINNEN DER 4. KLASSE SERVIEREN "'SELBSTGE- BRAUTE"' GETRÄNKE UND SELBSTGEKOCHTE SPEISEN Die Badesaison 1968 W ie in den vergangenen Jahren soll den Lesern des Amtsblattes auch heuer wieder ein Bericht über die abgelaufene Badesaison zur Kenntnis gebracht werden. Nachdem nunmehr die ersten 10 Jahre seit der Errichtung des Bades abgelaufen sind, ist es sicherlich auch von In- teresse, das erste Dezennium in einigen Zahlen Revue passieren zu lassen. Bestimmend für die Saison 1968, die auf Grund der im Vorjahr eingebauten Vorwärmanlage bereits am 27. April begann und erst am 21. September endete, war das schlechte Wetter sowohl in der Vorsaison, als auch teilweise in den Sommermonaten. Es ist daher nicht ver- wunderlich, daß mit nur 113. 084 Besuchern (ohne Sai- rnnkarteninhabem), gleich um 43. 231 Personen weniger als im Vorjahr, das Bad besucht haben. }.-ht wenigen Aus- nahmen war d.;s Bad täglich von 9 - 19. 30 Uhr geöffnet, so daß 100 Badetage verzeichnet wurden. Von diesen an- geführten Badetagen wurden 21 Tage mit sonnig-war- mem Wetter (1967 waren es 45 Tage) registriert, an 9 Tagen war es bewölkt-warm, an '27 Tagen sonnig-win- dig und an 43 Tagen bewölkt, regnerisch und kühl. Die meisten Besucher der Saison waren im Monat Juli, es wurden 44. 107 Personen, allerdings ohne Saisonkarten, gezählt. An 21 Tagen waren weniger als 100 Badegäste, während an 42 Tagen eine Besucherzahl von 100 - 1. 000 Personen und an 37 Tagen zwischen 1. 000 und 5. 000 Be- suchern gezählt wurden. Eines konnte im Vergleich zu früheren Jahren auf je- den Fall festgestellt werden: Da mit der Vorwärmanla- ge das Wasser, auch bei kühlem \vetter, konstant auf einer Temperatur von 22 - 24° gehalten werden kann, sind fast immer Badegäste zu erwarten und ist mit Ein- setzen einer wärmeren Witterung sofort mit starkem An- drang zu rechnen. Vor dem Einbau der Vorwärmanlage war stets eine längere Schönwetterperiode notwendig ~m die Badelustigen anzulocken. Ebenso hat es sich jedoch gezeigt, daß im September, von einigen Unentwegten 41
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