Amtsblatt der Stadt Steyr 1969/2

1969 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 die Engstellen der Eisen-Bundesstraße provisorisch zu verbreitern, um den Verkehr im Ennstal zu erleichtern. Dies wäre mit relativ bescheidenen Mitteln möglich. 7) Die Sanierung der Haratzrnüllerstraße ist ebenfalls dringend erforderlich. 8) Durch den Ausbau der Umfahrung Seifentruhe wird die Wirtschaft in Steyr ebenfalls gewinnen. 9) Für die Erneuerung der Altstadt wäre mit der Grund- lagenforschung zu beginnen und den Hausbesitzern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 10) Ein sehr schwieriger Punkt sind auch die Personal- kosten. Dieses Problem muß einer Lösung zugeführt wer- den. Abschließend meinte er, daß auch die wirtschaft- liche Führung der Gastgewerbebetriebe, die der Stadt gehören, einer Revision zu unterziehen sei. Gemeinderat August Moser kritisierte in seinen Ausführungen die Finanzpolitik des Bw1des gegenüber den Industriegemeinden, die diesen die Eifinahmen immer mehr und mehr einschränken. Ebenso kritisierte er die Maßnahmen des Bundes zur Wachstumsförderung der Wirtschaft. Er ging dann auf die Ausführw1gen des Vorredners ein w1d führte hiezu aus: "Ich fühle mich nicht berufen, die Politik der Mehrheit zu verteidigen, aber ich möchte feststellen, daß in vielen Fällen, besonders was Wohn-, Schul- und Kindergartenbau, Altersheim, soziale Einrichtungen usw. betrifft, vielfach meine Fraktion - die damals auch stär- ker war- wesentliche Anregungen brachte, die die Mehr- heit durchgeführt hat. Die steinernen Zeugen, die Wohn - bauten, stehen da und die sozialen Einrichtungen - Sie werden sie als Wohlfahrtsinflation bezeichnen, Herr Dr, Gärber- ich teile Ihre Meinung nicht, ich habe Ihnen schon einmal gesagt, es hat andere Ärzte gegeben, die auf diesem Gebiet anders gedacht und gehandelt haben. Das muß man ja auch sehen. Daß neue Probleme mit der neuen Zeit angebrochen sind ist klar und diese neu- en Probleme gilt es zu meistern. " Desweiteren führte er aus, daß die Erhöhung der Budgetsumme kaum die Geldentwertung decken kann. Er trat sodann insbesonders für den Bau des Hallenba- des, den Bau einer Bedürfnisanstalt beim Friedhof, eine Verbesserung des Fahrplanes für die Autobusse nach Klein-aber-Mein, eine Verbesserung der Straßenbe- leuchtung in der Wagnerstraße beim Hotel Münichholz, eine Regulierung des Fischhubweges und für die Er- richtung einer Lesestube für Pensionisten ein. Abschließend erklärte er, daß die kommunisti- sche Fraktion dem ordentlichen w1d außerordentlichen Haushalt selbstverständlich ihre Zustimmung geben wird. Gemeinderat Karl Fritsch sprach sodann zu den Kapiteln Schulwesen und Sport. Er dankte für die ko- stenlose Beistellung der Lehrbücher für alle Schüler, die in Steyr wohnhaft sind. Es gehe aber nicht auf die Dauer, daß in diese Aktion nicht auch die Privatschulen St. An- na und Rudigier, welche überwiegend von Steyrer Kin- dern und auch vielen sozial Bedürftigen besucht wer- den, eingeschlossen werden. Diese Schulen ersparen der Gemeinde den Bau von mindestens 6 Klassenräumen. Diese Baukosten wären bedeutend höher als die im Ver- gleich hiezu bescheiden zu nennenden Kosten für die Schulbücheraktion. In seinen weiteren Ausführungen forderte er eine Abhilfe bzw. Beseitigw1g der Raumnot in verschiedenen Schulen und forderte eine Erhöhw1g der Studienbeihilfen. Er anerkannte die Leistungen der Stadt für die Errichtung von Kindergärten, stellte aber fest, daß hiefür und für die Errichtung von Spielplätzen noch viel zu tun ist. Zum Kapitel Sport kritisierte er die vielen jähr- lichen Bauraten für den Sportplatz Rennbahnweg w1d forderte für den Ausbau ein Konzept, damit diese Bau- raten endlich verschwinden. Desweiteren forderte er, daß die Sportplätze nicht für einzelne Vereine, sondern für die Allgemeinheit errichtet werden. In diesem Zusammenhang übte er auch an der Vergabe von Subventionen Kritik. Als Sportförderung sei die Kw1steisbahn zu begrü- ßen. Die Errichtung einer Sporthalle und eines Hallen- bades wären genauso wünschenswert. Das Projekt einer Sporthalle am Tabor in der ehe- maligen Garage der Städtischen Unternehmungen kö1me nur eine Notlösung sein und der Bau eines Lehrschwimm- beckens und eines Hallenbades sei eine Verschwendw1g von Steuergeldern. Man hätte hier nur das Projekt für den Bau einer großen Hallenbades mit allen Mitteln zu forcieren. Auflage kontrolliert und veröffentlicht im HANDBUCH DER PRESSE 25

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