Amtsblatt der Stadt Steyr 1969/1

1969 AMTSBLATT DER STADT STEYR 5 Herr Bürgermeister Josef Fellinger überreicht im Rahmen der Jungbürgerfeier am 14. November 1968 im Rathaus den Herren Wilhelm Jetzinger und Ludwig Rebharrdl die ihnen von der oberösterreichischen Landesregierung verliehenen Lebensrettungsmedaillen Uferböschung zum Steyrfluß hinunter, sprang dann in das reißende Wasser, um die Frau, die vier Meter vom Ufer entfernt trieb, zu erreichen. Es gelang ihm, die Gerettete, die selbst die Rettungshandlungen nicht un- · terstützte, ans Ufer zu ziehen. Auch er unternahm dort sofort Wiederbelebungsversuche, bis die Verunglückte vom Roten Kreuz übernommen wurde. Die Gerettete selbst war Nichtschwimmerin und wäre sicher in den Flu- ten der Steyr umgekommen, wenn nicht Rebhandl so rasche Ent,chlußkraft gezeigt hätte. Rebhandl selbst er- litt bei dieser Rettungsaktion Hautabschürfungen am gan- zen Körper. Besonders hervorhebenswert ist jedoch der Umstand, daß sich Rebhandl nach der erfolgten Hilfe- leistung sofort entfernte und erst nachträglich von dei: Polizei als Lebensretter ausgeforscht werden mußte. Er selbst machte aus dieser Tat kein besonderes Aufheben und stellte es als eine Selbstverständlichkeit hin. Auch Rebhandl hat in diesem Fall besonders mutig und umsich- tig gehandelt und sein Leben eingesetzt. um ein anderes vor dem sicheren Ertrinkungstod zu retten. Abschließend betonte Bürgermeister Josef fellinger, daß es für die Stadtgemeinde Steyr eine Auszeichnung bedeutet, zu wissen, in ihren Mauern Männer- zu beher- bergen, die bei Not am Mann unter Hintansetzung ihrer eigenen persönlichen Interessen jederzeit bereit sind, dem in Gefahr schwebenden Nächsten zu helfen. Kanalsammler A - erste Bauetappe B eim Kanalsammler A handelt es sich um einen innerstädtischen Kanal. der ein sehr großes Ein- zugsgebiet aufweist. Dasselbe wäre etwa durch eine ge- dachte Linie zwischen den folgenden Punkten. und zwar der Gemeindegrenze gegenüber Garsten. der Christ- kindlleite. der Gemeindegrenze gegenüber Wolfern. dem Ennserknoten. der Blümelhuberstraße und der Schlüssel- hofsiedlung abzugrenzen. Das Entwässerungsgebiet um- faßt somit einen großen Stadtbereich am linken Enns- ufer. Infolge der dichten Bebauung muß mit einem hohen Anfall von Fäkalien und Regenwässern gerechnet werden. Gegenwärtig befinden sich in den angeführten Stadt- teilen zahlreiche von einander unabhängige Kanalan- lagen. die vielfach baufällig und veraltet sind und den hygienischen Erfordernissen nicht mehr entsprechen. Vor allem aus diesem Grunde ist der etappenweise Ausbau eines geschlossenen Kanalsystems dringend ge- boten. Die alten Kanalanlagen sind Uberbelastet und auf die Dauer nicht in der Lage. den zusätzlichen Abwasser- anfall. der sowohl durch eine Zunahme der Bevölke- rungsdichte als auch durch die geä'.ld-2rte Lebensweise (Einbau von Privatbädern) bedingt wird, aufzunehmen und in geordneter Weise abzuführen. Außerdem ist es untragbar. die Abwässer weiterhin ungeklärt in die Vor- fluter einzuleiten. Beim Sammler A sind im wesentlichen drei Stadien zu unterscheiden. und zwar 1) Der gesamte Verlauf soll vom Annaberg über die Wehrgrabengasse, die Steyr - Brücke. den Ortskai. entlang des Sportplatzes auf der Rennbahn, weiters bis etwa auf die Höhe des städt. Wirtschaftshofes. zur Klär- anlage und ab hier bis unterhalb des städt. Wirtschafts- hofes und weiters schließlich bis zur Einmündung in den Ennsfluß erfolgen. 2) Hievon ist die Strecke ab der Steyr-Brücke bis zur Einmündung in den Vorfluter bereits projektiert und kann nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden finan- ziellen Mittel jederzeit mit den Bauarbeiten begonnen werden. In diesem Bereich ist vorgesehen, den am Enns- kai verlaufenden Sammler B nach Unterdükerung der Steyr am Ortskai in den Sammler A einzubinden. Der- zeit mündet der Sammler B am rechten Steyr-Ufer noch frei aus. 3) Der erste Bauabschnitt erstreckt sich mit einer Länge von 672 m von der Fachschulstraße bis zur Aus- mündung in die Enns und weist zum Zwecke der Kon- 5

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