Amtsblatt der Stadt Steyr 1969/1

1969 · AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 Ankauf einer Motorkettensäge und eines ·Motorket- tenstemmers für den Städt. Wirtschaftshof S 22. 000, --; Beschaffung eines Außenbordmotors für das Rettungs- boot der Wasserwehr S .17. 000., - - ; , Kauf von Kandarbeitsmaterial für .den Werkunter- richt an der Knabenhauptschule und am polytechn. Lehr- gang in der Schule Punzerstraße S 14. 000, -- • Der Stadtsenat stimmte Grundablösen, die zum Aus- bau der Hubergustraße und der Arbeiterstraße notwen- dig sind, in Höhe von S 170. 000, -- zu. An Arbeiten für die Städtischen Unternehmungen wurden vergeben: Die Baumeisterarbeiten für die Ver- kabelung der Telefonleitung zur Pumpstation Dietach- dorf (S 31. 000, - - ), die Anschaffung eines Säulen- schwenkkranes für die Autobusgarage Münichholz (S 18. 000, --) und die Elektroinstallation für den Gara- genbau im Gaswerksgelände S 12. 000, --. Am Schlusse der Sitzung gelangte eine Reihe von Personalakten zur Behandlung. * Als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsge- sellschaft der Stadt Steyr hatte der Stadtsenat folgende Aufträge im Gesamtwerte von S 138. 000, -- zu verge- ben: Bau Tabor XVII - Glaserarbeiten: : :i' Garagenbau G 8 Goethestraße - Herstellung eines Autoabstellplatzes und eines Gehsteiges; . Bauvorhaben Ennsleite XXI F und R - Einbau eines Wärmemengenzählers, Ankauf von Stickstoff-Flaschen, Anschluß an das Lichtleitungsnetz der OKA. Änderung des Sprechtages Der stadträtliche Referent für das Zentralaltersheim derStadtSteyr, Herr Stadtrat Rudolf Fürst, hält nunmehr seine Sprechtage jeden Samstag, in der Zeit von 9 - 11 Uhr, im Zentralaltersheim Steyr, Hanuschstraße l, ab. Er steht dort allen vorsprechenden Parteien zur Verfügung. II • • • • und das Stadttor schließt sich knarrend 11 Torsteher, Türmer und Nachtwächter in Alt-Steyr W enn in früheren Jahrhunderten die Tore unserer Stadt geschlossen wurden, herrschte in den Gassen und auf den Plätzen schon Ruhe. Nur aus Wirtshäusern, m denen Handwerksgesellen zechten oder Geiger und Pfeifer zu behördlich gestatteten Frei- oder Feiltänzen aufspielten, drang dumpfer Lärm. Auch vor dem Rat- haus, in dem sich die Stadtwaage und die Stadtmaut befanden, mochte es gelegentlich noch lebhaft zuge- gangen sein, wenn Fuhrleute bei düsterem Kerzenlicht mit dem Verladen der Waren beschäftigt waren. Die Zeit für das Schließen und Öffnen der Tore bestimmte der Stadtrat. Im Jahre 1589 mußten sie schon um acht Uhr abends, 1663 im Sommer um zehn, im Winter um neun Uhr, 1724 im Sommer um elf, im Winter um zehn Uhr gesperrt werden. Geöffnet wurden sie im Sommer um fünf, im Winter um sechs Uhr. Die vier Haupttore (Pfarr-, Neu-, Enns- und Steyrtor) versahen stets eigene Torwächter (Tor- steher, Torwart!). Die übrigen Tore in den Vorstädten Steyr- und Ennsdorf, von denen einige mit einem Schrankbaum abgesichert waren, sowie die kleinen Durchlässe an der ennsseitigen Stadti:nauer wurden zeit- weilig von Personen geschlossen und geöffnet~ die in der Nähe wohnten. Die Torwarte bei den Haupttoren, wo der Verkehr meist sehr lebhaft war, erhielten als Ent- lohnung im 17. Jahrhundert täglich 10 bis 20 Kreuzer, wöchentlich ein halbes Pfund Kerzen und zu Martini '(11. November) eine Gans. Häufig wurde in den Sitzungen des Rates über "Unfleiß, Faulheit und Ungebührlichkeit" der Torhüter Klage geführt. Einmal, im Jahre 1683, versah eine Zeitlang die Torwächterswitwe Anna Prezl den Dienst beim Steyrtor. In Kriegszeiten bewachten die Stadt- tore Soldaten. Sie wurden vom Stadtwachtmeister auf- geführt, der auch die Torsperre überwachen und die Schlüssel in das Haus des Stadtrichters bringen mußte. Begehrten ungeduldige Stadt- oder Burgbewohner nächtlicher Weile Einlaß, dann konnte es, wenn der Torwart nicht rasch genug öffnete, zu Beschimpfungen und Schlägereien kommen. Als am Feste der hl. Katha- rina (25. November) 1671 dem Rentmeister der Herr- schaft Steyr Abraham Pichler, der um acht Uhr abends mit seinem Pferdegespann das Örtltor (Schlüsselhof- straße) passieren wollte, der Schrankbaum nicht so- gleich geöffnet wurde, versetzte dieser dem nur mit Hemd und Hose bekleideten Torsperrer Wolf Conrad, der im Schlafe das Pochen des Roßknechtes nicht sofort wahrgenommen hatte, mit einer Karbatsche "Über die 30 Streich auf den bloßen Kopf, Arm und Rücken der- maßen stark, daß ihm das Blut über den Kopf geronnen und der Arm auch ganz offen war". Bei Tag und bei Nacht hielten Türmer die Feuerwache. Von ihrer Klause auf dem Turm der Sta dt- pfarrkirche, - vor 1528 von dem Wachthaus auf dem Tabor, - konnten sie aufgehende Brände feststellen und mit der Glocke Alarm schlagen. Eine Feuerfahne an 3

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