Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/12

Amtsblatt der Stadt Steyr 7 gewertet werden, der auf Grund gesetzlicher Bestim- mungen aus fünf Mitgliedern «:u bestehen hat. Ihm ob- liegt die Führung der Geschäfte des Fremdenverkehrs- verbandes Steyr; ·er vertritt den Verband nach außen und ist vor allem' für die praktischen Maßnahmen ver- antwortlich. Einstimmig wurde Bürgermeister Josef Fellinger zum Obmann der Fremdenverkehrskommis- siQn „un.9 z~ seinerp Stellvertreter Bürgermeister-Stell- vertrt\ter :Leopold Petermair gewählt. Auch die Bestel- lui,g de'r drei weiteren Mitglieder des Vorstandes, der Herren Hans Kammerhofer, Regierungsrat Johann Steindl und Gemeinderat Johann Zöchling, fand die einstim- mige Zustimmung der Vollversammlung. Als Rech- nungsprüfer wurden die He_rren Wilhelm Ennsthaler und Bürgermeist-er-Stellvertreter Franz Weiß bestellt. Prä- sident Kletzma yr, der die Wahlhandlung leitete, be- grüßte den Fremdenverkehrsverband Steyr als 120. Mit- glied des Landesfremdenverkehrsverbandes. Den folgenden Ausführungen des Präsidenten und des Obmannes der Fremdenverkehrskommission Steyr, Bürgermeister Fellinger, war zu entnehmen, daß der Fremdenverkehrskommission große Aufgaben zukommen werden. Erfolg und Mißerfolg im Fremdenverkehr hängen jedoch nicht allein von der Aktivität der Fremdenver- kehrsinteressenten ab. Viele Ereignisse, die außerhalb unserer Möglichkeiten liegen, wie politische Krisen oder Schlechtwetter, können oft alle Hoffnungen vernichten. Echte Fremdenverkehrsgesinnung, nicht nur der Gewer- betreibenden, sondern auch der Bevölkerung, der Behör- den, also der ganzen Stadt, wird notwendig sein, um Steyr zu einer Fremdenverkehrsstadt werden zu lassen. Die Bemühungen dürfen sich aber nicht auf Steyr allein erstrecken, sondern wird es vielmehr erforderlich sein, die nähere und weitere Umgebung in eine sinnvolle Fremdenverkehrsplanung einzubeziehen. Ein neuer, im Aufbau begriffener Fremdenverkehrsverband sieht sich nicht zuletzt vor allem erheblichen finanziellen Schwie- rigkeiten gegenüber. J?ie gesetzlichen Möglichkeiten, wie Einhebung der Fremdenverkehrsabgabe und der In- teressentenbeiträge, werden zumindest in den Anfängen allein keine ausreichende finanzielle Basis bilden. Es wird daher erforderlich sein, daß auch die Stadtgemein- de namhafte Mittel zur Verfügung stellt, welcher Not- wendigkeit bereits im Budget für das kommende Jahr Rechnung getragen werden muß. ·Schließlich wird es auch erforderlich sein, die Hil- fe der OÖ. Landesregierung und des Landesfremdenver- kehrsverbandes in Anspruch zu nehmen. Die Investi- tionstätigkeit des Fremdenverkehrsgewerbes muß in je- der Hinsicht unterstützt werden, im besonderen bei Be- schaffung der notwendigen Kredite und Subventionen. Im folgenden wurden sodann unter Vorsitz von Bürgermeister - Stellvertreter Leopold Petermair einige Anträge des Obmannes, Bürgermeister Josef Fellinger, einstimmig angenommen. Sie behandelten vor allem die Errichtung des Fremdenverkehrsamtes, die Bestel- lung des Geschäfts(ührers des Fremdenverkehrsverbandes, die ~,robleme 1er Einpebung der FremdE:nverkehrsab- gabe ,und ·_ der Irite}'ess~ntenbeiträge und schließlich die Ausarbeitling des Ffomdenverkehrslfonzeptes. Zur Einrichtung eines entsprechenden Fremden- verkehrsamtes, das Fremden durch seine zentrale Lage leicht ~ugänglich s~in soll, wird die Stadtgemeinde vor- erst im Rathaus .den Ausstellungsraum mit den Neben- räumen zur Verfügung stellen. In diesem Rahmen soll u. a. auch die Schaffung einer Kartenvorverkaufsstelle für sämtliche Veranstaltungen erfolgen. Desgleichen ist ein Zimmernachweis vorgesehen, der es quartiersu- chenden Fremden ermöglichen wird, in müheloser Form ausreichende Informationen zu erhalten. * Kunsteisbahn - bald feniggesteJlf I - ~ .~ '(. \ ~ . ~ S teyr verfügte bisher am Sportpl~tz . Rennbah11we~ lediglich über eine Natureisbahn. Die WittemngS:-: abhängigkeit einer derartigen Anlage ist in den vergan- genen äußerst milden Wintern sehr nachteilig in Er- scheinung getreten. Der am Eislaufbetrieb in erster Li- nie interessierten Jugend standen vielfach während der ganzen Saison nur einige Schleiftage zur Verfügung. Um diesen Mangel zu beheben, hat sich die Stadtge- meinde entschlossen, auf einem Geländeteil der bis- herigen Natureisbahn einE: Kunsteisbahn auszubauen. Die neue Anlage wird jeweils etwa in der Zeit von De- zember bis Mitte Feber ohne Unterbrechung benützbar sein: Die Herstellung der Kunsteisbahn bringt nicht un- wesentliche Probleme finanzieller als auch technischer Art mit sich. Die gesamte Anlage wird einen Kosten- aufwand von rund 4, 5 Millionen Schilling erfordern. Die technischen Schwierigkeiten traten schon bei der Fundierung auf. Infolge des ständig .herrschenden Frostes in der Eislauffläche mußte die Fundierung sehr sorgfältig erfolgen. Nach Erfahrungswerten ist bei Kunst- eisbahnen mit einer Wirkung des Frostes bis zu 1, 5 m Tiefe zu rechnen. Da der Unterbau der Natureisbahn derartigen Einwirkungen nicht standhalten würde, war es erforderlich, eine Korkisolierung mit 10 cm starken Reinkorkplatten vorzunehmen. Im Zuge der kältetech- nischenAusrüstung werden im Bereich der Eislauffläche, die ein Ausmaß von 30 x 62 m aufweist, 22 000 m ge- schweißte Spezialkälterohre in einfachen Haarnadeln parallel zur Längsseite in Beton verlegt. Das durch die- se Bahnberohrung gepumpte Kältemittel (Ammoniak) verdampft in den Rohren und bewirkt dadurch die er- ;, forderliche Kühlung der Piste. Eine komplizierte tech.,.... nische Einrichtung ermöglicht durch Verwendung von Kältekompressoren und einem Kondensator, daß das verdampfte Kältemittel wieder verflüssigt wird und da- durch für die Beschickung der Bahnberohrung abermals zur Verfügung steht. Die gesamte Eislauffläche wird in einem Arbeits- gang betoniert und ist durch eine Gleitschichte vom Un- terbau getrennt, damit die Bewegungsfreiheit der Platte . im Falle von Temperaturschwankungen gewährleistet bleibt. Zur Beschaffung des notwendigen Kühlwassers ist die Anlage eines eigenen Brunnens erforderlich. ,_ ; Bei der Projektierung des MascMnerthausrs wurde darauf Bedacht genommen, daß die hach oben abschlie- ßende Betonplatte gleichzeitig als Zu&_c,hauertribüne • verwendet werden kann. Umkleide- bzw. Garderoben- räume sind schon jetzt vorhanden. Weiters werden den Sportlern auch Duschanlagen im ausreichenden Maße zurVerfügungstehen.DieLauffläche wird durch eine ca. 1, 20 m hohe Bande abgegrenzt. Es ist anzunehmen: daß die schon vorhandene Flutlichtanlage auch für die . 195

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