Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/9
6 Amtsblatt der Stadt Steyr 1968 Neben den Leinw(;bern .befaßten sich auch Loden:- macher, Leinwanddruc.ker und Leinwandbleicher mit der Erzeugung und Ausfertigung von Textilien. In der Zeit des Merkantilismus entstanden auf diesem Sektor die er~ sten Fabriken. Das größte Unternehmen dieser Art war die in Linz 1672 von dem Bürger Sindt gegründete Woll- zeugfabrik, die bis 1754 in Betrieb stand. Dr. Josef Ofner (Stadtarchiv Steyr: Ratsprotokolle, Zunftarchivalien A. Marks; Das Leinengewerbe und der Leinenhandel im Lande ob der Enns von den Anfängen bis in die Zeit Maria Theresias. 1950) * Volkshochschule der Stadt Steyr Arbeitsjahr 196711968 TÄTIGKEITSBERICHT Die Volkshochschule der Stadt Steyr - die nun be- reits auf eine 18-jährige Tätigkeit zurückblicken kann - hat im abgelaufenen Arbeitsjahr 184 Kurse mit 2. 846 Teilnehmern und 85 Einzelveranstaltungen mit 7. 130 Teilnehmern durchgeführt. Das Schwergewicht bei der Programmerstellung liegt bei der Kurstätigkeit, denn nur eine länger dau- ernde und intensive Beschäftigung mit einem bestimm- ten Sachgebiet gewährleistet eine eingehende Informa- tion und Weiterbildung der · Kursteilnehmer in den von ihnen gewählten Wissensgebieten. Umerzieht man die einzelnen Interessensgebiete einer näheren Betrachtung, so zeigt sich, daß die musischen Fächer (einschließlich der Kindersingschule) vor den Fremdsprachen und den Frauenkursen imHinblick auf die Besucherzahlen an der Spitze liegen. Es folgen die Kurse zur körperlichen Aus- bildung, die kaufmännischen .Kurse und die Jugendkur- se für Fortbildung und Freizeitgestaltung. Einen kleine- ren Teilnehmerkreis haben Kurse, die grundlegende Kenntnisse vermitteln, lebenskundliche Kurse sowie Volkstanzkurse zu verzeichnen. Eine Analyse der Kursteilnehmer nach ihrem Be- ruf ergab, daß nach den Schülern die Angestellten und Beamten vor den Hausfrauen und den Arbeitern in Füh- rung liegen. Es folgen die Lehrlinge, die selbständig Er- werbstätigen, die Pensionisten und die selbständigen An- gehörigen freier Berufe. Eine Untersuchung der Kursteilnehmer nach ihrem Alter hrachte foleendes Ergebnis: Nach den S<:hülern liegt die Gruppe der "19 - 30jährigen" vor den "31 - 50jäh- rigen" an der Spitze. Es folgen die "14 - 18jährigen" vor den "51 - 65jährigen" und einigen über 65 Jahre al- · ten Kursbesuchern. Daß die Volkshochschule aber auch über den ört- lichen Bereich hinaus die Menschen anspricht, geht aus einer Untersuchung der Kursteilnehmer nach ihren Wohn- orten hervor. 8'3/oaller Kursbesucher kommen aus 28 Ge- meinden der näheren und weiteren Umgebung von Steyr. Der Bogen reicht von St. Ukich bis Weyer, von Neuzeug bis Grünburg und Bad Hall sowie von Behamberg bis St. Peter in der Au. In Steyr selbst liegt der "Tabor" ganz knapp vor "Münichholz" in Führung. Es folgen die "Ennsleite" vor der '1nneren Stadt" und dem Gebiet "Reichenschwall 138 - Sarning". Die ü~rigen Sta_dneile folgen da_nn mit eini- gem Abstand. Um der starken Streuung der Kursteilnehmer im Stadtgebiet etwas Rechnu11g zutragen und de n Besuchern den Weg zum Kurslokal möglichst zu verkürzen, führt die Volkshochschule Steyr im kommenden Arbeitsjahr erstmals Kurse in Münichholz durch. Neben der Kurstätigkeit nehmen aber au.eh die Ein- zelveranstaltungen einen breiten Raum unter den viel- fältigen Aufgaben der Volkshochschule ein. 85 im abgelaufenen Arbeitsjahr durchgeführte Ver- anstaltungen teilen sich auf folgende Sparren auf: 42 Einzelveranstaltungen, 15 Führungen und Exkur- sionen, 13 Einzelvorträge, 11 Studienfahrten und je 2 Vortragsreihen und Diskussionsabende. Nur einige dieser Veranstaltungen seien herausge- griffen, so die Aktion "Du und die Gemeinschaft" und "Du und das Recht", die Aufführungen der VHS~Bühne, die beiden Vortragsreihen "Das 12. Jahrhundert - die Entstehungszeit der Gotik" und "Vom Baby zum Schul- kind" sowie die Studienfahrt nach Wien und der Stu- dienaufenthalt in Vorarlberg. , All diese Veranstaltungen und Führungen sollen mithelfen, dem Ziel der Volkshochschularbeit etwas nä- her zu kommen, nämlich Wissen und Bildung zu vt:rmit- teln, aber auch Anleitung für sinnvolle Freizeitgestal- tung und Entfaltung der personlichen Fähigkeiten zu ge- ben. * OSTERREICH - WOCHE 1968 VOM 20. BIS 27. OKTOBER Der Zweck der Österreich-Woche, die heuer zum elften Mal durchgeführt wird, ist es, durch das Zu- sammenwirken einschlägiger Veranstaltungen und den Einsatz verschiedenartiger Aufklärungsmittel der öster- reichischen Bevölkerung ein Bild von der Leistungsfähig- keit der österreichischen Wirtschaft zu geben, um auf diese Weise dem mancherorts noch bestehenden Vorur- teil gegen den Kauf heimischer Waren entgegenzuwir- ken. Die Erzeugnisse österreichischer Qualitätsarbeit ha- ben überall in der Welt Geltung erworben, sie verdienen es auch, im eigenen band gerecht beurteilt zu werden. Schließlich hängt es von dieser Beurteilung zu einem wesentlichen Teil ab, inwieweit sich Österreichs Wirt- schaft auch auf einem größeren Markt zu behaupten ver- mag, die Vollbeschäftigung erhalten und der Lebens- standard der Bevölkerung weiter verbessert werden kann. Planung Die Planung der Österreich-Woche 1968 obliegt wieder dem Werbeausschußbeim Wirtschaftsförderungs- institut der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft. Bei dieser Aufgabe erfreut sich dasWirtschaftsförderungs- institut, das auch mit der organisatorischen Abwicklung des gesamten Programmes betraut ist, der besonderen Unterstützung durch die staatliche und kommunale Ho- heitsverwaltung sowie durch die Organisation und Betrie- be der gewerblichen Wirtschaft. G ·e n e r a: 1 t h e m a Die Österreich-Woche 1968 soll mit den verschie- denen Publikationsmitteln vor allem typisch österreichi-
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