Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/9

2 Amtsblatt der Stadt Steyr 1968· Aus dem Gemeinderat A m Samstag, dem 29. 6. 1968, trat der Gemeinde- rat zur 7. Sitzung zusammen. Diese außerordent- liche Sitzung war aus Anlaß der Verleihung der Ehren- bürgerschaft an den Bundespräsidenten Dr. h. c. Franz Jonas einberufen worden. In Verbindung mit der festlichen Eröffnung der neuen Taborschule, deren Werdegang aus den laufenden Berichten über die Auftragsvergaben etc. für diesen Bau im Amtsblatte verfolgt werden konnte, durch unseren Bundespräsidenten, wurde diesem als dem Manne, der sich nach dem Zusammenbruch aller Ordnung mit Ende des 2. Weltkrieges um den Aufbau und den Aufstieg der österreichischen Gemeinden so große Verdienste er- worben hat, die Würde eines Ehrenbürgers unsrer alten Stadt verliehen. Die Anwesenheit zahlreicher Persön- lichkeiten des öffentlichen und politischen Lebens, an der Spitze Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner und Landeshauptmann - Stellvertreter Ludwig Bernaschek, unterstrichen die besondere ßedeutung dieses Tages. Das Streichquartett der Städtischen Musikschule umrahmte den Festakt mit den feierlichen Klängen eines Streichquartetts von Joseph Ha ydn. Bürgermeister Fellinger wies in seiner Festansprache darauf hin, daß durch die Auszeichnung der höchsten Repräsentanten der Republik - auch Dr. Karl Renner und Dr. Adolf Schärf zählten zu den Ehrenbürgern der Stadt - unsere unerschütterliche Treue und Verbundenheit zum Bundesstaat Österreich zum Ausdruck gebracht werden soll. Darüber hinaus gilt nach den Worten des Redners im besonderen Falle die Ehrung der Person Dr. h. c. Franz Jonas, als dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Wien und damit dem Vorsitzenden des Österreichischen Städtebundes, als welcher er am Zustandekommen des neuen Gemeinderechtes als erfolgreicher Anwalt der österreichischen Städte und Gemeinden an maßgeblicher Stelle beteiligt war. Mit der Bitte an den Bundespräsidenten, die Ge- meinden, deren Kräfte kaum noch ausreichen, die laufend steigenden Aufgaben bewältigen zu können, auch weiterhin zu unterstützen und ihnen helfend bei- zustehen, schloß der Bürgermeister seine Rede und über- reichte dem Staatsoberhaupt die Ehrenbürgerurkunde. Mit herzlichen Worten dankend, nahm der Bun- despräsident die Urkunde und damit die Ehrenbürger- schaft entgegen. Er betrachte es als besondere Aus- zeichnung, so führte er aus, Ehrenbürger einer Stadt ge- worden zu sein, die durch die Arbeit und den Fleiß ihrer Bevölkerung ihren Namen durch ihre Industrieprodukte in der ganzen Welt populär gemacht hat, Auf seine Tätig- keit als Vorsitzender des Städtebundes kurz verweisend, stellte der Bundespräsident mit besonderer Freude fest, daß er die Ehrung als Bestätigung dafür ansehe, daß es ihm in den 14 Jahren seiner Tätigkeit als Obmann des Städtebundes doch gelungen sei, große Aufgaben im Interesse aller österreichischen Gemeinden zu erfüllen. Der Bundespräsident wünschte zuletzt der Stadt und ihren fleißigen Bewohnern für alle Zukunft Glück und Erfolg. * A nschließend an die 20.Sitzung des Stadtsenates hielt der Gemeinderat am 4. 7. 1968 seine 8. ordentliche Sitzung ab. Bürgermeister Josef Fellinger 134 hielt den Vorsitz inne. 21 Anträge gelangten zur Er_!-, ledigung. Mit sieben Ausnahmen handelte es sich durchwegs um Anträge des Stadtsenates, über die unter der ent, sprechenden Rubrik des Amtsblattes schon berichtet wor- den ist. Alle diese Anträge fanden die Zustimmung des Gemeinderates. Um nur einige davon herauszu- greifen, sei auf die Freigabe von S 1, 650. 000, -- (Her- stellung des 1. Teiles des Sammlers A), auf die Be- willigung von S 989. 000, --(Autobusgarage der Städt. Unternehmungen in Münichholz), von S 500. 000, -- (2. Abschlagszahlung für das Baulos Blümelhuberberg) und die Bewilligung von S 335. 000, -- für den Ausbau eines Teiles der Verbindungsstraße im Bereiche des Wiederaufbauvorhabens am Tabor hingewiesen. Im übrigen Teil der Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat zunächst mit zwei Anträgen um Erteilung von Ausnahmegenehmigungen zur Errichtung von Wohn- häusern. Die Ansuchen wurden positiv beschieden. Weiters wurde der Ankauf einer Grundfläche zur Schaffung eines Sportplatzes an der Hubergutstraße (S 1,000,000, -) beschlossen, Der Gemeinderat benannte ferner zwei Straßenzüge. Die die Häuser des Wiederaufbauvorhabens auf der Ennsleite verbindende Verkehrsfläche wird zur Erinnerung an den verdienstvollen Steyrer Bürgermeister und Ehrenbürger Ing. Leopold Steinbrecher die Bezeich- nung "Leopold - Steinbrecher - Ring" tragen. Die im Industriegelände östlich der Resthofstraße am Tabor liegende Straße, die die Parzelle 1694/7 mit der Parzelle 1657/8 verbindet, erhält im Gedenken an Dr. Hans Ledwinka, der als Chefkonstrukteur der Steyr-Daimler- Puch AG nach dem ersten Weltkrieg die Grundzüge des Steyrer Automobilbaues festlegte, die Bezeichnung "Dr. Hans-Ledwinka-Straße". Der Gemeinderat genehmigte schließlich noch einige personelle Veränderungen in den Ausschüssen. In dieser Sitzung wurden S 5,201.000, -- freige- geben. Aus dem Stadtsenat U nter dem Vorsitz von Bürgermeister Josef Fellinger wurde am 4. 7. 1968 die 20. ordentliche Sitzung des Senates der Stadt Steyr abgehalten. 26 Anträge stan- den zur Debatte. Die Freiw. Feuerwehr der Stadt Steyr beabsichtigt wiederum, · bei den Internationalen Feuerwehrwett- kämpfen ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen. Zu diesem Zwecke wird der Ausscheidungswettbewerb in Freistadt und der Leistungsbewerb in Korneuburg mit ent- sprechenden Einsatzgruppen beschickt. Der Senat ent- schloß sich, die Teilnahme an diesen Bewerben mit einem Betrag von S 7. 000, -- zu finanzieren. Auf Grund weiterer Beschlüsse wurden folgende Beträge (Gesamtsumme S 1,146.500, --) freigegeben: Schulneubau Tabor: Ankauf von Elektrogeräten sowie von Küchengeschirr und Küchenbehelfen für die Schulküche S 51. 000, --; Errichtung eines Hilfssteges neben der reparatur- bedürftigen Griemühlbrücke zur Aufrechterhaltung des Verkehrs während der Dauer der Instandsetzungsarbeiten an dieser Brücke S 75. 000, --; Herstellung der Straßenbeleuchtung beim Wieder- aufbauvorhaben Tabor (3. Teilausbau) S 27.000,--;

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